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Alpakahof Oyten Knuddeliger Nachwuchs im Doppelpack

Pocahontas und Alice heißen die kürzlich geborenen Fohlen auf dem Alpakahof Oyten. Eines von ihnen ließ dabei sehr lange auf sich warten. Eine Geduldsprobe für Martina Osmers.
07.08.2018, 16:13 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Knuddeliger Nachwuchs im Doppelpack
Von Marius Merle

Viel Geduld war in den vergangenen Wochen bei Martina Osmers gefragt. Denn auf ihrem Alpakahof in Oyten wollte Cassidy ihre Schwangerschaft allem Anschein nach solange wie nur irgend möglich genießen. Doch vergangene Woche Dienstag war es morgens gegen 8.45 Uhr endlich soweit: Nach 381 Tagen Trächtigkeit brachte die Stute das kleine Fohlen Alice zur Welt, benannt nach der Figur Alice im Wunderland. "Solange hat es noch nie gedauert", sagte Osmers und zeigte sich erleichtert, dass nun in diesem Jahr auch das zweite Fohlen auf ihrem Hof gesund zur Welt gekommen ist. Schon am 1. Juli gebar Daisy, im Übrigen die Mutter von Cassidy, Pocahontas. Gedeckt wurden die beiden frischen Muttertiere dabei am selben Tag. Vier Wochen Unterschied in der Tragzeit, die Osmers durchaus Nerven gekostet haben.

Aber nun tollen die beiden Jungtiere gemeinsam auf der Wiese herum, wobei die Bewegungsabläufe bei Pocahontas logischerweise schon etwas koordinierter aussehen und sie gegenüber Osmers schon sehr aufgeschlossen ist und sich gerne mal in den Arm nehmen lässt. "Sie hat es aber faustdick hinter den Ohren und ärgert die anderen gern", erzählt sie. Da komme es schon einmal vor, dass es von den älteren Tieren eine kleine "Erziehungsmaßname" in Form eines leichten Spuckens gibt.

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Bei den Alpakas kümmert sich die ganze weibliche Herde um die Jungtiere. Die drei Hengste auf dem Hof dürfen das alles nur aus etwas Entfernung getrennt von einem Zaun verfolgen. Schließlich gilt es, die Kontrolle über weiteren Nachwuchs zu behalten. "Alpakastuten können nämlich das ganze Jahr über gedeckt werden, da sie ihren Eisprung erst bei dem Vorgang bekommen", erklärt Osmers. Und ihr Zuchtprogramm, für das sie in diesem Jahr den Hengst Roter Baron auf den Hof geholt hat, hat sie für dieses Jahr nun einmal schon für beendet erklärt.

2013 hatte sich Osmers die ersten Alpakas zugelegt, inzwischen besteht ihre Herde aus elf Tieren. Im kommenden Jahr werden, wenn alles gut läuft, zwei weitere flauschige Geschöpfe mit Knopfaugen das Licht der Welt erblicken – dann auch die ersten aus dem eigenen Bestand. Bevor nun der Rote Baron neu dazu kam, war sie mit den Stuten für den Deckvorgang immer zur Alpakazucht Wittekind nach Ganderkesee gefahren. Irgendwann wolle sie auch anderen Alpakabesitzern die Möglichkeit geben, ihre Stuten bei ihr decken zu lassen. Und natürlich müsse sie auch eines Tages einmal darüber nachdenken, Tiere abzugeben – so schwer es ihr auch bestimmt fallen werde. Momentan habe sie auf dem Hof an der Achimer Straße aber auch noch ausreichend Platz. Mehr als zwei Jungtiere pro Jahr wolle sie aber nicht. "Das reicht mir vom Stress her", sagt sie nicht zuletzt angesichts der diesjährigen Geduldsprobe.

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Bei einer Geburt mit dabei war sie in den fünf Jahren bisher übrigens noch nie, obwohl die Chancen eigentlich gut stehen. "Denn Alpakas gebären immer zwischen 6 und 14 Uhr", sagt Osmers und erklärt, dass die Tiere das einfach im Blut haben. Denn da der Nachwuchs von der Mutter nicht trocken geleckt werde und es im Ursprungsgebiet der Alpakas, den Anden, nachts sehr kalt werden kann, bestünde die Gefahr, dass die Jungtiere erfrieren. Scheint aber die Sonne, sind sie relativ schnell trocken – wie nun auch in Oyten bei den beiden Geburten. Für Pocahontas und Alice im Wunderland steht nun in zwei Wochen der nächste große Höhepunkt an: Der Friseur kommt und bringt die markanten Frisuren des Nachwuchses erstmals in Form.


Wer selbst einmal auf dem Alpakahof vorbeischauen will, kann sich per Mail (alpakahof-oyten@web.de) an Osmers wenden.

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