Diese Meldung wird man auch bei Werder Bremen und im Liga-Präsidium mit Interesse lesen: Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer sieht im Grunde keine Alternative zu einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne der Mannschaft, sollte ein Corona-Test bei Werder positiv ausfallen. Das bekräftigte Mäurer in einem Interview mit dem Magazin „Spiegel“.
Mäurer wurde dort darauf angesprochen, dass es umstritten sei, wer nach einem positiven Corona-Test eines Bundesliga-Profis wie lange in Quarantäne müsse - und wie man das in Bremen handhaben würde. Mäurer antwortete: „Es gibt bei uns ein klares Regelwerk nach dem Infektionsschutzgesetz. Wir haben Ausnahmeregelungen für Polizei und Feuerwehr, weil wir nicht eine ganze Feuerwache nach Hause schicken können, wenn dort ein Corona-Fall auftritt. Ansonsten ist klar: Jeder, der intensiven Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, geht für 14 Tage in Quarantäne. Das gilt für alle Bürger, auch wenn sie Bundesligaspieler sind.“ In Köln zum Beispiel hatte das Gesundheitsamt nach drei positiven Tests bei der Mannschaft des 1. FC Köln nur für die drei Infizierten eine Quarantäne angeordnet, in Dresden hingegen verordnete das Gesundheitsamt nach positiven Testungen eine 14-tägige häusliche Quarantäne für alle Spieler, Trainer und Betreuer des Zweitligisten, der somit weder trainieren, noch zu den Spielen antreten kann.
Auch Spieler würden gefährdet
Mit dem Re-Start des Spielbetriebes sende die Bundesliga ohnehin „ein unsägliches Signal aus“, betonte Mäurer nun, denn: „Vor dem Hintergrund, dass wir Tausende mittelständische Unternehmen haben, deren Betriebe immer noch stillstehen, dass Schüler nur wenige Stunden in der Woche zur Schule gehen dürfen, dass Menschen um ihre Arbeit fürchten oder sie schon verloren haben und kleine Kinder seit Wochen zu Hause sind, ist der Start der Bundesliga (...) eine politisch falsche Entscheidung. Die wirtschaftlichen Belange der Deutschen Fußball Liga haben Vorrang vor allem anderen. Das versteht doch kein Mensch mehr.“
Mit dem Neustart der Bundesliga riskiere die DFL „aber nicht nur die Gesundheit der Fans, sondern auch die Gesundheit der Spieler. Beides ist unverantwortlich“, findet der Bremer Innensenator. Er halte den Bundesligastart „zu diesem Zeitpunkt für unverantwortlich“, erklärte Mäurer und fügte an: „Nach einer Empfehlung des Robert Koch-Instituts haben wir alle größeren Ansammlungen in Deutschland untersagt. Wenn sich jetzt Fans vor den Stadien treffen und die Abstandsregeln missachten oder sich gemeinsam zum Fußballgucken vor dem Fernseher verabreden, verspielen wir leichtfertig das, was wir bislang in der Corona-Krise erreicht haben.“