Sassnitz. Ein Katamaran soll ab Herbst zwischen Sassnitz-Mukran und Ystad in Schweden verkehren. Mit zweieinhalb Stunden wird er schneller sein als die bisherigen Fähren auf der Königslinie.

Die "Königslinie" genannte Fährverbindung von Deutschland nach Schweden lebt weiter und wird schneller sein als bisher. Die Flensburger Reederei FRS will ab Mitte September einen Hochgeschwindigkeitskatamaran zwischen Sassnitz auf Rügen und Ystad in Südschweden einsetzen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Damit entstehe die schnellste Fährlinie vom europäischen Festland nach Schweden.

Der bisherige Betreiber der mehr als 110 Jahre alten "Königslinie", die Reederei Stena Line, hatte die Route im Frühjahr geschlossen. Als Grund nannte die Reederei neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie sinkende Frachtaufkommen.

Zwei Abfahrten ab 2021

Die High-Speed-Fähre benötigt nach Angaben einer Sprecherin für die Strecke nur 2 Stunden und 30 Minuten. Damit werde die bisherige Reisezeit auf der Linie nahezu halbiert. Sie betrug gut vier Stunden. Vom Frühjahr 2021 an soll es täglich zwei Abfahrten je Hafen geben. "Durch die reduzierte Reisezeit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten wie Tagesausflüge oder Wochenendtrips", sagte der Geschäftsführer der neuen FRS Königslinjen GmbH, Moritz Bruns.

Die Reederei setzt auf der Schnelllinie eine Katamaranfähre mit Platz für 676 Reisende auf zwei Passagierdecks ein. Das Autodeck fasst bis zu 210 Pkw und Wohnmobile. Zuletzt verkehrte der Katamaran zwischen Norddänemark und Südnorwegen. Das Schiff soll Mitte August nach Deutschland geholt werden. An den Hafenanlagen in Mukran seien noch Anpassungen an den Verkehr mit dem Katamaran nötig, sagte eine Sprecherin. Insgesamt investiere die Reederei rund 15 Millionen Euro in die neue Linie.

Das Unternehmen ist optimistisch, dass die Quarantänebestimmungen für Einreisende aus Schweden schrittweise gelockert werden. Bisher müssen Reisende wegen des Corona-Geschehens in Schweden in Deutschland für zwei Wochen in häusliche Isolierung gehen. (dpa)