Blizzard: Was wäre, wenn Blizzard ein Beat'em-Up wie Streetfighter machen würde?
Wir spinnen rum. Mal wieder. Allerdings spekulieren wir diesmal nicht anhand irgendwelcher Leaks über Gott, die Welt und laktoseintolerante alte Götter, sondern machen uns anhand von Overwatch, dem Neuzugang in Blizzards Portfolio, Gedanken, in welchen weiteren Genres Blizzard in Zukunft Fuß fassen könnte.
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Vor knapp einem Jahr, als Blizzard zum ersten Mal Overwatch ankündigte, dachte ein Großteil der Community mit größter Wahrscheinlichkeit: "Ein Shooter?! Ernsthaft? Blizz' hat doch gar keine Ahnung von Shootern ... und dann noch der Pixar-Look - das kann ja nix werden!" Und jetzt, nach einigen Wochen Beta-Zock, ist eigentlich schon absehbar: Rein spielerisch wird das Ding - sofern man mit dem Genre an sich was anzufangen weiß - mit Sicherheit ein weiterer Hit in Blizzards Portfolio. Darum, also um Overwatch im Speziellen, geht's aber gar nicht, und auch nicht um irgendwelche Lobeshymnen.
Vielmehr geht es um Blizzards (erfolgreiche) Erschließung weiteren Genre-Terrains und darum, in welchen Bereichen die Kalifornier ihre Finger wortwörtlich noch nicht im Spiel haben. MMO- und Action-RPG sind ja bereits seit Ewigkeiten solide abgedeckt, Kartenspiele und MOBAs auch, Echtzeitstrategie sowieso ...
Quelle: buffed
Dazu kommt, dass Overwatch nach Warcraft, Starcraft und Diablo das erste wirklich neue Blizzard-Brand seit über 17 Jahren darstellt. Und jetzt denkt mal drüber nach, was die Entwickler in den letzten Jahrzehnten allein damit alles angestellt haben! Heroes of the Storm etwa basiert voll und ganz auf Charakteren, die es bereits seit gefühlten Ewigkeiten gibt, genau wie Hearthstone, und beide Titel sind ein voller Erfolg. Und mal abgesehen davon, dass es sich nur um eine Frage der Zeit handeln dürfte, bis Blizzard die Overwatch-Recken in Heroes verwurstet: Stellt euch mal vor, wieviele Spin-Offs allein durch das brandneue Overwatch-Universum und vorallem die Shooter-Mechanik "on top" möglich wären und wahrscheinlich sogar richtig, richtig gut werden könnten.
Quelle: buffed
Wie wär's damit? Oder damit? Oder ...?
Stein des Anstoßes für diesen Mehrteiler waren unter anderem die Arcade-Automaten in der Spielhalle der Overwatch-Map Hanamura, sowie ein Redaktions-Meeting, in dem wir im Kollektiv zig Ideen für diverse Spielegenres zusammentrugen, die sich in Blizzards Universen sicherlich unglaublich gut machen würden. Ein Shooter-RPG im Borderlands-Stil, angesiedelt im StarCraft-Universum? Oder vielleicht doch eher in Richtung Space Hulk - Zerg Vs. Marines mit einer Messerspitze Alien? Ein rundenbasiertes Taktik-Rollenspiel a là Final Fantasy Tactics in Azeroth? Tell Tale-artige Adventures oder halbinteraktive "Spiel"-Filme gemäß großer Vorbilder wie Heavy Rain oder Beyond: Two Souls? Oder Seegefechte, wie sie ein World of Warcraft Warships nicht besser machen könnte - nur eben nicht mit Tirpitz und Konsorten, sondern den Kuttern, die - leider ungenutzt - in unserem Garnisonshafen stehen und theoretisch soviel mehr könnten, als gut aussehen. Da war schon auch viel Quatsch dabei und auch ein paar Seitenhiebe (Stichwort: DLC) konnten wir uns an mancher Stelle nicht verkneifen; an der Stelle sei allerdings betont: Gerade Blizzard fährt in Sachen Content-Politik eine vorbildhafte Schiene, von der sich EA & Co. so einige Scheiben abschneiden könnten.
Wurscht, wir fangen endlich an und zwar mit unserem ersten - das sei an der Stelle nochmal ausdrücklich erwähnt ... - durch die Bank fiktiven Blizzard-Titel, dessen Umsetzung wir uns aber rein technisch echt gut vorstellen könnten. Im Folgenden verraten wir auch warum!
#1 Clash of the Titans - Double Gamma Turbo ABC Super-Plus"-Edition
Zwei Fliegen mit einer Klappe - allein dank des mit viel Liebe entworfenen Spieletitels geht Blizzards Titan am Ende doch nicht ganz verloren; gleichzeitig haben wir still und heimlich eine, wenn überhaupt, nur unterschwellig wahrnehmbare Hommage an diverse Streetfighter-Ableger untergebracht. Bäm! Falls ihr euch jetzt aber fragt, warum die "#1" ausgerechnet ein Arcade-Prügler, also ein Beat'em-Up der alten Schule ist, wollen wir euch natürlich nicht im Dunkeln stehen lassen.
"Kämpfer aller Blizzard-Universen - vereint (und kloppt) euch!!"
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Ein Spiel, das sich hervorragend anbietet, die coolsten Helden aus sämtlichen Universen herzunehmen und daraus ein eigenständiges Spiel stricken? Gibt's schon im battle.net-Client, das Teil heißt Heroes of the Storm. Mindestens genauso gut bietet sich dafür aber ein Prügler im guten alten Spielhallen-Stil an, reale Vorbilder gibt es in diesem Bereich ja schließlich mehr als genug. Wir erinnern nur an die Schwemme von "Streetfighter Vs. Marvel Vs. Tekken Vs. Weißdergeierwasnochalles!"-Titeln, Mortal Kombat Vs. DC Universe, Injustice: Götter unter uns, Nintendos Megahit Super Smash. Bros oder zuletzt Mortal Kombat X, das - und hier wird's interessant - regelmäßig neue Fighter via DLC einführt. Da sind Kultfiguren wie der Predator, H.R. Gigers Alien, Leatherface oder Freddy Krueger dabei. Was die mit Mortal Kombat zu tun haben? Richtiiiig - gar nüscht! Stört aber keinen, Hauptsache man darf sich mit den Jungs und Mädels gegenseitig das Gesicht dekorieren.
Für Blizzard wiederum kämen derartige Fremdzugänge zwar eher weniger in Betracht, aber wozu auch? Wie Heroes of the Storm bestens beweist, verfügen die Entwickler ja bereits über mehr als genug Gladiatoren, die sie in den Ring schicken könnten. Und je nachdem, ob die Wahl auf einen 2D-, 3D- oder 2,5D-Prügler fällt, könnte man - ganz überspitzt - wahrscheinlich sogar auf die Heroes-Modelle zurückgreifen, natürlich entsprechend modifiziert udn angepasst.
Das Bezahlmodell - einfach, schnell und fair
In Sachen Bezahlung hätte Blizzard ebenfalls bereits zwei passende Modelle am Start, nämlich das von Heroes of the Storm sowie von Overwatch.
- Overwatch
In diesem Fall zahlt der Spieler einmal und erhält dafür den vollen Umfang an Arenen und Kämpfern. Auch nach Release eingeführte Helden und "Maps" sind umsonst, genau wie es beim im April erscheinenden Team-Shooter der Fall sein soll. Outfits und Helden-Skins hingegen gibt's nur gegen Echtgeld. Zusätzliche Charaktere nicht als kostenpflichtigen DLC anzubieten ist auch ein sehr vernünftiger Schritt - alles andere wäre in einem Spiel wie Overwatch, in dem eine spezielle Klasse durchaus einen gewaltigen Unterschied machen kann, hart an der Grenze zum Pay-2-Win.
- Heroes of the Storm
Runterladen und spielen kann das Ding jeder und zwar komplett kostenfrei. Helden sind in einer Wochenrotation gratis spiel- und levelbar; wer die Recken dauerhaft in der Auswahl haben möchte, bezahlt entweder mit Ingame-Währung (sofern genug angespart) oder mit Echtgeld. Diverse Mounts oder besonders angefahrene Skins sowie XP-Booster gibt's allerdings nur im Shop für harte Rubel.
In Sachen Bezahlung tendieren wir zu einer Mischung aus beiden Modellen: Der Blizzard-Prügler sollte als umfangreiches Komplettpaket erhältlich sein und am besten einen vernünftigen Einzelspieler-/Story-Modus (Mortal Kombat X hat gezeigt, wie sowas geht!), einen Arcade-, möglicherweise einen Tag-Team- und Survival-Modus, sowie ein vernünftiges (Combo-)Training bieten und zwar für einen Festpreis. Abogebühren entfallen natürlich, zusätzliche Fighter und Outfits gäbe es hingegen im Shop, oder - in ausgesuchten Fällen - über erspielbare Ingame-Währung. Natürlich muss auch in einem Beat'em-Up auf Spielbalance geachtet werden; diesbezügliche Diskrepanzen wirken sich aber bei Weitem nicht so krass aus, wie in einem Titel wie Overwatch, schon allein, da die meisten Matches zwischen lediglich zwei Spielern ausgetragen werden.
King of the Hill - Online-Battles und Rangsysteme
Starcraft und Diablo 3 sind so gesehen die beiden einzigen (aktuellen!) Spiele, die zwar nicht offline, aber immerhin komplett solo genießbar sind, während WoW, Heroes und Hearthstone ihren Fokus allesamt auf Online-Gaming - PvP respektive Koop - legen. Beat'em-Ups sind diesbezüglich eine ziemlich undankbare Angelegenheit: Bei einem Fighting-Game sind reibungslose Performance und stabiles Netz eine absolute Grundvoraussetzung für vernünftige Online-Matches. Ganz abgesehen davon - das ist unsere Meinung - machen Prügler wie Streetfighter nur gegen Widersacher richtig Spaß, mit denen man sich dabei eine Couch teilt.
Quelle: buffed
PC Vs. Konsole
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Ist das heutzutage echt noch ein Ding? Hm, ja ist es, obwohl es rein technisch auch in einem Fall wie diesem absolut keinen Unterschied machen würde. Controller am PC anschließen - fertich! Viel interessanter sieht's da eigentlich beim nächsten Punkt aus ...
Wer zockt heute noch Beat'em-Ups?!
Die wahrscheinlich ausschlaggebendste aller Fragen: Gibt es eigentlich noch mehr als eine Handvoll Hardcore-Prügler-Fans, die ein solches Blizzard-Beat'em-Up zocken würden? Wir sagen ... keine Ahnung. Ganz realistisch gesehen hatten die ihren Zenit bereits vor vielen Jahren. Was folgte war eine beständige Talfahrt, auch wenn Beat'em-Ups dank Streetfighter 4 und 5 zumindest ein wenig ihres alten Glanzes zurückerlangten. Einen Stellenwert wie damals oder gar im Vergleich mit anderen Genres wie MOBA, MMORPG oder eben Shooter hatten diese Games aber wahrscheinlich nicht mal in ihrer Hochzeit. Nintendos Super Smash. Bros, das im grunde nichts anderes wäre als unser "Clash of the TItans", erfreut sich zwar großer Beliebtheit, "groß" ist aber auch in diesem Fall relativ zu sehen.
Fazit
Ein arcadiger Prügler wäre - halten wir das mal fest - rein technisch wahrscheinlich überhaupt kein Problem. Warum's so ein Teil trotzdem nie geben wird? Weil sich keine Sau dafür interessieren würde, ganz einfach! Doch genau an der Stelle schließt sich der Kreis, rufen wir uns die ersten Zeilen dieses Fan-Fiction-Artikels zurück ins Gedächtnis, kehren wir zurück zu Overwatch - einem Shooter, den Blizzard ebenfalls niemand in dieser Qualität zugetraut hätte.
Zu guter Letzt seid ihr gefragt: Welche Genres zockt ihr besonders gerne, und welche davon würdet ihr gerne in einem von Blizzards Universen sehen? Schreibt uns in den Kommentaren und wer weiß: Vielleicht haben wir genau eure Idee sogar schon in der Mache für einen der nächsten Teile!