Das nervt, Nintendo! Warum Super Mario Run scheitern muss

Super Mario Run
Nach dem Release von Super Mario Run gibt es einige Gründe zu murren. Der erste Ausflug des Klempners wurde zwar seit langem heiß erwartet. Das Problem: Das Spiel erfüllt die Erwartungen vieler Spieler nicht - und sorgt darüber hinaus auch noch für einigen Ärger.

Super Mario Run: Kritk am kultigen Klempner

Wer an Nintendo denkt, denkt an Super Mario. Die Galionsfigur des japanischen Videospiel-Herstellers strahlt uns seit Jahrzehnten von den Covern der Spielekartons entgegen, zunächst in Gestalt deutlich zählbarer Pixel, mittlerweile in formschönstem 3D. Nach Portierungen auf etliche Gaming-Systeme, nach eigenen Fernsehserien und Kinofilmen erobert Super Mario nun erstmals Smartphones und Tablets in Form von iPhones und iPads: Super Mario Run stellt den ersten offiziellen Ausflug des Klempners auf Mobiltelefone dar.

Die Vorfreude war dementsprechend groß. Der schmerzhafte Aufprall auf dem bitteren Boden der Realität erscheint nun aber noch größer. Viele Nutzer sind enttäuscht von dem Spiel, das Internet kocht, die Kritik ist ganz offensichtlich. Das wird vor allem an der Bewertung im App Store deutlich: Aktuell bekommt das so lange ersehnte Top-Game lediglich drei Sterne von seinen Spielern, 1-Sterne- und 5-Sterne-Bewertungen halten sich genau die Waage. Warum das so ist? Wir haben uns auf die Suche nach den größten Kritikpunkten gemacht.

Download: Super Mario Run

Ein Endless-Runner-Game für teure 10 Euro?

Super Mario Run: Ohne Münzen geht hier nicht viel.

Super Mario Run: Ohne Münzen geht hier nicht viel.

Nach dem Release sorgte vor allem ein Punkt für Frust und genervte Spieler. Grundsätzlich ist Super Mario Run zwar kostenlos und kann ohne jede Verpflichtung auf iPhone und iPad heruntergeladen werden. Allerdings ist der Umfang des Spiels beschränkt - und wie beschränkt, wurde erst so richtig nach Relase bekannt. Lächerliche drei Levels dürfen kostenlos gespielt werden, die Einstiegswelt ist nach wenigen Minuten geschafft. Doch damit nicht genug. 10 (in Worten: zehn!) Euro sollen Nintendo-Fans für das volle Spiel hinblättern. 10 Euro. Für ein Mobile-Game.

Zehn Euro - könnte man argumentieren - muss einem Super Mario schon wert sein. Gesellt sich das iOS-Game in die Tradition starker Mario-Titel für Nintendo, Wii & Co., dann mag das zweifelsfrei stimmen. Bislang mochten die Mario-Games stets durch erstaunlich langen Spielspaß überzeugen. Allerdings handelt es sich bei Super Mario Run nunmal um ein Mobile-Game, um eine Art Endless-Runner sogar. Und in dieser Hinsicht kann der Kritikpunkt am teuren Kaufpreis durchaus nachvollzogen werden.

Sicherlich: Das Spiel kann ja von jedem iPhone- oder iPad-Besitzer gratis angespielt werden und es sollte jeder, der auch nur im Entferntesten einen Bezug zu Videospielen, dem Spiel eine Chance geben. Dennoch sind zehn Euro auf dem Mobile-Games-Markt ein ganz schöner Brocken, den es durch gutes Gameplay und große Langzeitmotivation zu rechtfertigen gilt. Faktoren, die den meisten Spielern offenbar nicht ausreichend erfüllt werden, wie folgende Reaktionen auf Twitter beweisen.

Super Mario Run: Online-Zwang sorgt für Ärger

Super Mario Run: Online-Zwang sorgt für Diskussion.

Super Mario Run: Online-Zwang sorgt für Diskussion.

Wie bereits berichtet ebenfalls ein Stein des Anstoßes: Der leidige Online-Zwang. Shigeru Miyamoto, seineszeichens Schöpfer von Super Mario und auch federführend bei der Entwicklung von Super Mario Run, verriet kürzlich in einem Interview, dass sich das neue iOS-Game nur mit aktiver Internet-Verbindung spielen lassen wird. Der Grund: Die Angst vor Produkt-Piraterie. Durch eine Online-Verifizierung soll sichergestellt sein, dass die User den originalen Mario über das Display hüpfen lassen.

Was vielen Fans dabei sauer aufstößt, ist folgende Konsequenz: Super Mario Run kann nicht im Offline-Modus oder innerhalb eines Funklochs gespielt werden. Wer also im Ausland unterwegs ist und Daten-Roaming vermeiden möchte, wer im Flugzeug nicht funken darf, oder wer eben zum Handy-Game zurückgreift, weil er keine Internet-Verbindung aufbauen kann, wird enttäuscht das Spiel wieder schließen müssen: Der Klempner springt nur dann durch die Levels, wenn Ihr iPhone Daten sendet. Tatsächlich sorgte das auch schon kurz nach Release für Frust. So berichteten Spieler beispielsweise davon, dass Sie nicht in der U-Bahn spielen konnten - ein Unding für einen unterhaltsamen Casual-Titel für unterwegs.

Übrigens, Nintendo: Was ist eigentlich mit Android?

Super Mario Run: Android-User gucken in die Röhre.

Super Mario Run: Android-User gucken in die Röhre.

Kritikpunkt Nummer drei ist die exklusive Erscheinungsplattform für Super Mario Run. Denn das Spiel wird es auf absehbare Zeit zunächst ausschließlich für iPhone und iPad geben. Android-Nutzer gucken erstmal traurig in die Röhre.

Warum das so ist, ist in der Tat schwer nachzuvollziehen. Denn Nutzer eines Androiden sind mindestens ebenso Gaming-begeistert wie die Kollegen an den Apple-Geräten. Warum Super Mario Run nicht für beide Plattformen erhältlich sein wird, bleibt zunächst eine offene Frage.

Erklärt werden könnte es vielleicht unter dem Schlagwort Exklusivität hinsichtlich zweier Gesichtspunkte: Zum einen ist Nintendo seit jeher extrem zögerlich, was die Portierung seines Zugpferdes auf Plattformen jenseits des Nintendos angeht, Super Mario Run, man glaubt es kaum, stellt in der Tat die erste Smartphone-Veröffentlichung der Spielereihe dar. Vielleicht ist also die exklusive iOS-Portierung einfach nur der erste Schritt in diesem Marktsegment - und das Nachziehen vom zweiten Bein in Form eines Android-Games folgt alsbald.

Zum anderen spielt hinsichtlich des Schlagwortes Exklusivität auch der Begriff "Apple Keynote" eine große Rolle. Denn auf eben jener Veranstaltung im September wurde als ein absolutes Highlight aus dem Hause Apple Super Mario Run angekündigt. Gut möglich also, dass die führenden Köpfe hinter iPhone und iPad einfach schneller waren als die Android-Konkurrenz und eine exklusive Abmachung mit Nintendo getroffen haben - wobei dies natürlich schon sehr spekulativ ist.

Super Mario Run: Vorsicht vor gefälschten Spielen

Super Mario Run: Inoffiziell auch im Google Play Store zu finden.

Super Mario Run: Inoffiziell auch im Google Play Store zu finden.

Trotz aller iOS-Exklusivität ist Super Mario Run auch im Google Play Store zu finden - allerdings beileibe nicht offiziell und nur im Ausnahmefall empfehlenswert. Denn viele windige App-Entwickler wittern die Chance, mit mehr schlecht als recht zusammengeschusterten Applikationen am Mario-Hype etwas mitzuverdienen. Fakt ist: Es gibt (noch!) kein Super Mario Run für Android.

Doch auch auf iTunes sollten Sie auf inoffizielle Applikationen achten und diesen aus dem Weg gehen. Denn viele von diesen gefakten Super Mario Apps bringen Schadsoftware mit und verseuchen Ihr Device. Nervige Pop-up-Werbung und betrügerische Links im Mobile-Browser sind dann oftmals die Folge.

Sie sollten also, wenn Sie mit einem iPhone oder einem iPad unterwegs sind, unbedingt nach der offiziellen Super Mario App Ausschau halten. Und als Android-Nutzer sollten und müssen Sie sich leider in Geduld üben. Solange Nintendo nicht auch offiziell für diese Plattform ein Super Mario Spiel veröffentlicht, lohnt sich ein Download definitiv nicht. Nutzen Sie stattdessen lieber eine der zahlreichen hervorragenden Super Mario Run Alternativen für Android.

Tipp: Die besten Super Mario Run Alternativen für Android

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