Europa League

Eintracht-Präsident Fischer warnt vor Rom-Reise ohne Ticket

"Bleibt zu Hause und guckt es im Fernsehen"

Eintracht-Präsident Fischer warnt vor Rom-Reise ohne Ticket

"Ich habe ein bisschen Angst...": Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer.

"Ich habe ein bisschen Angst...": Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer. imago

Am Montagmittag hatte die Eintracht bekanntgegeben, für das letzte Gruppenspiel in der Europa League am 13. Dezember bei Lazio Rom lediglich 5800 Karten zu erhalten. "Das ist sehr schade", bedauert Fischer die Entscheidung der Polizeibehörde in Rom. Die Lazio-Verantwortlichen hätten der Eintracht 10.000 oder 20.000 Tickets überlassen, meint der Präsident. Das Problem: Der Klub hat in dieser Frage keine Entscheidungshoheit.

Fischer nutzte seinen Auftritt beim hr zu einem Appell. "Bleibt zu Hause und guckt es im Fernsehen", sagte er in Richtung an all jener Fans, die bei der Kartenvergabe leer ausgehen werden. Der Präsident befürchtet allerdings: "Ich habe ein bisschen Angst, dass ganz viele Frankfurter trotzdem nach Rom fahren werden."

"Da hast du Hausverbot im Stadtteil"

Der 62-Jährige ist in großer Sorge, dass es für die Eintracht-Fans in Rom gefährlich werden könnte. Er spricht von "ganz grausamen" Hooligans aus dem "rechtsextremen Bereich" und warnt: "Da hast du Hausverbot im Stadtteil."

Außerdem erinnert er an die Messer-Attacken auf Gladbach-Fans beim Europa-League-Auswärtsspiel der Borussia 2013 in Rom. Seinerzeit wurden drei Anhänger mit Messern verletzt. Allerdings kritisierte er auch die Gewalttäter aus dem eigenen Lager, die zuletzt Fans von Apollon Limassol in einer Kneipe in Frankfurt überfallen hatten: "Das sind einige Verrückte, die sich hinter Eintracht Frankfurt verstecken. Davon werden wir uns mit ganz klarer Kante trennen, das ist nicht Eintracht Frankfurt. Das wollen wir nicht. Punkt."

Hessisches AfD-Ergebnis "ein Schlag ins Gesicht"

Besorgt zeigte sich Fischer außerdem über das Ergebnis bei den Landtagswahlen in Hessen. Der Präsident hat sich in Interviews und bei öffentlichen Auftritten wiederholt klar gegen die AfD positioniert und für eine weltoffene, liberale und bunte Gesellschaft geworben. Dass die Partei am Sonntag 13,1 Prozent der Stimmen erhielt, sei für ihn "ein Schlag ins Gesicht" und ein "Scheiß-Tag" gewesen. Er glaubt, dass dies keine Stimmen für die AfD, sondern vielmehr gegen die Volksparteien gewesen seien, "mit denen man im Moment nicht zufrieden ist". Fischer kündigt an: "Ich werde dort weitermachen, wo ich angefangen habe, da gibt es kein Ende." Das sind keine leeren Worte. Nächste Woche, so kündigt es Fischer an, sei er im Europäischen Parlament.

Julian Franzke

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