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Phantom-Tor: Dürfen die USA doch noch hoffen?

Niederlage in Trinidad & Tobago kostet Pulisic & Co. die WM

Phantom-Tor: Dürfen die USA doch noch hoffen?

Am Boden zerstört: Christian Pulisic nach der verpassten WM-Qualifikation mit den USA.

Am Boden zerstört: Christian Pulisic nach der verpassten WM-Qualifikation mit den USA. Getty Images

Die USA sind im kommenden Jahr bei der WM in Russland nur Zuschauer - das steht seit der Nacht zum Mittwoch (MESZ) fest und ist gleichzeitig das erste Mal seit 1986 der Fall.

Die "Soccer Boys" haben in einer Gruppe mit Trinidad & Tobago, Panama, Honduras, Costa Rica und Mexiko nur magere drei Siege in zehn Spielen eingefahren. Das reicht nicht, um sich mit den besten Nationen der Welt messen zu dürfen.

Die blamable Pleite beim Gruppenletzten aus Trinidad & Tobago, der bis dahin nur drei Zähler auf dem Konto hatte, besiegelte schließlich das Aus und den vorletzten Platz hinter Honduras. Ein einziger Punkt hätte schon für die Play-offs gereicht.

Und so ist jenes Nicht-Erreichen der Do-or-Die-Spiele durchaus verdient, das musste auch Kapitän und Ex-Gladbacher Michael Bradley anerkennen. "Alles war bereit für uns, nur wir nicht. Dafür sind nur wir Schuld und niemand anderes."

Panama dank Phantom-Tor auf Kurs gebracht

Vielleicht hatte Bradley da aber noch nicht die Bilder aus Panama gesehen. Dort nämlich feierte die Auswahl von Trainer Hernan Dario Gomez einen 2:1-Triumph gegen das bereits vorher qualifizierte Costa Rica und den Sprung auf Platz drei.

Sie bejubelten einen Sieg, den es so wohl nie hätte geben dürfen. Denn bei ihrem zwischenzeitlichen Ausgleich, das belegen die Bilder, hat der Ball zu keinem Zeitpunkt die Linie des Tores überquert, rollte schließlich sogar am Gehäuse vorbei. Das 1:1 war demzufolge irregulär. Die Torlinientechnik - die in Amerika nicht verwendet wird - hätte das belegen können.

Nun fragen sich die US-Gazetten, die im gleichen Maße hart mit der Elf von Trainer Bruce Arena ins Gericht gehen, ob nicht Einspruch gegen die Spielbewertung in Panama eingelegt werden könnte.

Ein Blick in die CONCACAF-Statuten verrät: Die Chance besteht, doch die Aussichten auf Erfolg sind minimal. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird diese Szene, bei der "Torschütze" Gabriel Torres übrigens genauso gut auch einen Elfmeter hätte anfordern können, als Tatsachenentscheidung ausgelegt.

"ESPN" holte hernach auch noch Ex-Coach Jürgen Klinsmann, der im November 2016 durch Arena ersetzt worden war, ans Telefon und befragte ihn zum Ausscheiden seiner ehemaligen Schützlinge: "Ich habe es gesehen, aber ich will das jetzt nicht kommentieren. Das wäre nicht richtig."

mkr