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Prognosen vor neuen Model-3-Zahlen "Wenn das stimmt, stürzt die Tesla-Aktie von einer Klippe"

Die ersten Model 3 verlassen Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont

Die ersten Model 3 verlassen Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont

Foto: Tesla Motors

Stecken Tesla und sein Hoffnungsträger Model 3 weiter in der "Produktionshölle"? Oder stromert Elon Musk trotz aller Probleme mittlerweile zaghaft in Richtung Massenproduktion? Die Wall Street erwartet im Laufe dieser Woche Produktionszahlen für das vierte Quartal - und ist höchst unsicher, wie es für den Elektroauto-Pionier gelaufen sein könnte.

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Die wichtigsten Erkenntnisse aus Teslas Quartalsbericht: So erklärt Elon Musk die Model 3-Probleme weg

Foto: Andrej Sokolow/ dpa

Ein vom Finanznachrichtendienst "Bloomberg " befragter Analyst erwartet im vierten Quartal 800 ausgelieferte Model 3, was im Vergleich zum Vorquartal eine Zunahme um etwa den Faktor 4 bedeuten würde. Ein anderer prognostiziert gleich 27-mal so viele Auslieferungen wie noch zwischen Juli und September (im dritten Quartal 2017 hatte Tesla 260 Model 3 gebaut und 220 ausgeliefert). Durchschnittlich gehen neun von "Bloomberg" befragte Analysten von gut 2900 neuen Model 3 aus.

Damit läge Tesla immer noch weit hinter den einst selbst gesteckten Zielen: 5000 neue Model 3 wollte Elon Musk eigentlich Ende des Jahres produzieren - pro Woche. Nachdem sein Unternehmen allerdings zwischen Juli und September deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben war, hatte der Tesla-Chef dieses Ziel kurzerhand auf das Ende des ersten Quartals 2018 verschoben.

"Tesla ist wahrscheinlich kurz davor, die Märkte ausflippen zu lassen"

Die Autowebsite "Electrek " erwartet derweil noch etwas weniger produzierte Model 3 als die Wall-Street-Analysten. "Electrek" beruft sich dabei auf VINs, "vehicle identification numbers", die Autohersteller bei der "National Highway Traffic Safety Administration" (NHTSA) registrieren müssen. Tesla habe dort im Dezember insgesamt 3500 neue VINs für Model 3 eingetragen, berichtet "Electrek" nun, einen Teil dieser Nummern aber anschließend auf das Jahr 2018 umtragen lassen. Auf Grundlage dieser Daten gehe die Website nun von etwa 2000 produzierten Model 3 für das Gesamtjahr 2017 aus, was knapp 1800 Wagen im vierten Quartal bedeuten würde.

"Wenn das Nugget dieser Top-Auto-Seite irgendetwas wert ist, wird die Tesla-Aktie wahrscheinlich von einer Klippe stürzen", kommentiert das Anlegerportal "The Street"  diese Zahlen und titelt reißerisch: "Tesla ist wahrscheinlich kurz davor, die Wall Street ernsthaft ausflippen zu lassen".

Der Blick ins Börsenjahr 2017 zeigt allerdings, dass Hiobsbotschaften, egal ob zum Model 3 oder zum horrenden Kapitalverbrauch des Unternehmens, der Tesla-Aktie langfristig zuletzt wenig anhaben konnten. Aktuell steht die Aktie gut 40 Prozent höher als noch Anfang 2017 - auch, weil Elon Musk Erfolg damit hatte, die Probleme seiner Zukunftshoffnung vor Analysten wegzuerklären.