Probleme bei Terminvergabe Dauerstau am Düsseldorfer Straßenverkehrsamt

Düsseldorf · Bereits um fünf Uhr stand am Donnerstag der erste Bürger an, um sein Auto anzumelden. Viele können nicht so lange auf Termine warten, die die Stadt im Internet anbietet.

 Um 7 Uhr reichte die Schlange am Straßenverkehrsamt am Donnerstag bis auf den Bürgersteig. Um 7.30 Uhr beginnt am Höherweg die Vergabe von Tagesterminen.

Um 7 Uhr reichte die Schlange am Straßenverkehrsamt am Donnerstag bis auf den Bürgersteig. Um 7.30 Uhr beginnt am Höherweg die Vergabe von Tagesterminen.

Foto: ujr

Lange Schlangen im Straßenverkehrsamt: Dieses Problem ist den Düsseldorfern seit Jahren vertraut. Gestern morgen um 7 Uhr bestätigt sich in der Automeile am Höherweg die Erfahrung: Bestimmt 30 Menschen stehen an, die Schlange reicht bis auf den Bürgersteig. Alle wollen, wenn um 7.30 Uhr der Serviceschalter im Foyer öffnet, einen Tagestermin ergattern.

Das klappt, auch wenn es im letzten Jahr eine breite öffentliche Diskussion und eine Organisationsuntersuchung gab, nicht immer. "Wir versuchen jetzt, jeden Bürger am gleichen Tag zu bedienen", verspricht Torsten Flader, Referent des Verkehrsdezernenten. Man schicke zum Start der Frühjahrssaison, wenn viele Menschen ihre Motorräder anmelden, mehr Personal in das Amt.

Die meisten Bürger sind zwischen 6.30 und 7 Uhr gekommen, die längste Wartezeit hat Hans Eberhard Scholle hinter sich. Er wird die Nummer eins sein, denn er steht seit 5 Uhr an. "Mein Auto ist in Minden kaputtgegangen. Ich muss heute dorthin und den Mietwagen abgeben. Mit meinem neuen Auto fahre ich dann zurück."

Ein im Internet reservierter Termin hätte ihm da nicht geholfen. "Mir auch nicht", sagt Huseyin Balci. "Ich wäre erst am 14. April drangekommen. Ich muss ein Taxi anmelden, das Auto darf nicht so lange stehen bleiben." Stefan Stefano war vor zwei Wochen schon einmal am Höherweg, um ein Auto anzumelden. "Als ich um 8 Uhr an der Reihe war, sagte man mir am Schalter, dass es keine Termine mehr gebe." Nun soll es endlich klappen.

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Klar ist, dass die Warterei das Image des Amtes geprägt hat - und zwar negativ. "Ich habe das im letzten Jahr erlebt und bin nun extra früh gekommen", sagt eine junge Frau. Sie habe am Vorabend im Internet geguckt, aber der Termin am nächsten Mittwoch sei ihr zu lange hin gewesen. Sven Konrad hat es im Netz probiert, aber keinen Erfolg gehabt. "Da ging gar nichts mehr, die Seite war weiß." Nun ist er früh aufgestanden. Für ihn ist die Situation in Düsseldorf "ein Witz".

Zum Warten gesellt sich gestern noch eine technische Panne. "Wir hatten einen Computerausfall", sagt Flader, "der hat aber nur eine halbe Stunde gedauert, dann lief alles wieder normal." Die Stadtverwaltung habe sich insgesamt bemüht, die Kritikpunkte aus dem letzten Jahr abzuarbeiten. Es werde seit 14 Tagen genug Personal vorgehalten, um jeden Bürger noch am gleichen Tag zu bedienen. Wenn es damit doch nicht klappen sollte, versuche man, einen Termin für den Folgetag anzubieten. Dies funktionierte letztes Jahr noch nicht und hatte vielfach für Frust gesorgt. Damals hatten Bürger umsonst angestanden und mussten am nächsten Tag wieder in die Warteschlange. Laut Flader hält sich aktuell der Andrang sogar noch in Grenzen.

(RP)
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