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Champions League: Auch Verzicht von Salzburg hilft Leipzig nicht

Red Bull Salzburg kann den Schwesternclub RB Leipzig nicht in die Champions League hieven.

RB Leipzig (im Bild Stefan Ilsanker) kann noch nicht mit einer Teilnahme an der Champions League planen.
RB Leipzig (im Bild Stefan Ilsanker) kann noch nicht mit einer Teilnahme an der Champions League planen.

Die Exklusivmeldung "RB Leipzig droht Verbot für die Champions League" der "Salzburger Nachrichten" schlug am Mittwoch nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland hohe Wellen.

Laut SN-Recherchen bekam der Red-Bull-Konzern vom Europäischen Fußballverband (UEFA) schon erste Signale, dass die beiden von Red Bull mitfinanzierten Vereine, Red Bull Salzburg und RB Leipzig, nicht gemeinsam international spielen können. Eine endgültige Entscheidung fällt aber erst nach Saisonende, wenn sich beide Vereine fix für einen internationalen Bewerb qualifiziert haben. Derzeit sind Salzburg als Tabellenführer und Leipzig als Tabellenzweiter in der deutschen Bundesliga klar auf Champions-League-Kurs.

"Horrorszenario" für Salzburger Fußballfans

Vor allem bei den Salzburger Fußballfans wurde am Mittwoch ein "Horrorszenario" heftig diskutiert. Sollte es kein grünes Licht von der UEFA für die gemeinsame internationale Teilnahme von Salzburg und Leipzig geben, wurde ein Verzicht von Salzburg zugunsten von Leipzig in den Raum gestellt. Dieser Fall ist laut SN-Recherchen aber nicht möglich: Mit dem Ansuchen für die Bundesliga-Lizenz verpflichteten sich die Salzburger, bei einer sportlichen Qualifikation, am internationalen Bewerb teilzunehmen. Ein freiwilliger Rückzug aus dem internationalen Geschäft hätte auch den Verlust der Bundesliga-Lizenz zur Folge. Ein Verzicht der Mozartstädter würde überhaupt keinen Sinn haben, da Leipzig dann nicht automatisch den Platz statt Salzburg einnehmen könnte. Aus diesem Grund blickt man in Salzburg der UEFA-Entscheidung relativ gelassen entgegen. Wenn tatsächlich nur ein Club international spielen darf, muss Salzburg nur dann um die Teilnahme bangen, wenn Leipzig noch deutscher Meister wird oder die Elf von Trainer Óscar García den Titel verspielt.

In Leipzig lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen

Aber auch in Leipzig lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Vorstandsboss der Deutschen, Oliver Mintzlaff, der gleichzeitig auch Chef von Red Bull Soccer (formal aber nicht für Salzburg zuständig) ist, betonte: "Mit Überraschung habe ich den Artikel der ,Salzburger Nachrichten' gelesen. Glauben Sie mir, es gibt bei RB Leipzig keine Nervosität und auch die Signale der UEFA gibt es nicht. Sofern wir uns sportlich dafür qualifizieren sollten, gäbe es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass wir nächstes Jahr auch international spielen."

Zum ersten Mal nahm am Mittwoch die UEFA zur Causa Red Bull Stellung. "Wir haben in der Tat Regeln, die die Integrität des Wettbewerbs und das Thema der Mehrfach-Eigentümer betreffen", erklärt ein UEFA-Sprecher, der aber darauf verweist, dass eine Entscheidung erst nach Saisonende fallen wird, wenn alle Clubs ihre Unterlagen eingereicht haben. "Im Moment ist daher alles Spekulation", erklärt er.

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