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GPS Week Rollover Darum könnten ältere Navis bald Probleme haben

Bei älteren Navigationssystemen kann es vom Wochenende an zu Funktionsstörungen kommen. Manche Geräte könnten sogar unbrauchbar werden. Schuld ist eine Eigenheit von GPS-Signalen.
Navi-Nutzer (Symbolbild)

Navi-Nutzer (Symbolbild)

Foto: Silvia Marks/ dpa-tmn

Zeitumstellungen gibt es nicht nur bei der normalen Uhrzeit, sondern auch bei der Systemzeit des Satellitennavigationssystems GPS. Die nächste Umstellung, ein sogenannter Week Roll Over, findet am 6. April statt und kann vor allem bei Navis, die vor zehn bis 15 Jahren in Betrieb genommen wurden, zu Problemen führen, warnt der ADAC .

Der technische Hintergrund ist, dass GPS-Satelliten ihre Signale mit einem Zeitstempel versehen. Dieser wird von manchen Geräten zur genauen Ortung benötigt und als Wochenangabe in einer 10 Bit langen Variable gespeichert. Mit diesem System lassen sich maximal 1024 Wochen verarbeiten, also ein Zeitraum von rund 20 Jahren, der nun erneut abläuft. Die Software setzt ihren Zeitstempel dann von 1023 auf 0 zurück. Das geschah zuletzt am 21. August 1999.

Damit die Funktion älterer Navis nicht leidet oder die Geräte im schlimmsten Fall sogar unbrauchbar werden, sollten Besitzer für ihr Navi ein aktuelles Firmware-Update einspielen, rät der ADAC. Er hält vor allem Geräte mit einem Baujahr vor 2010 für anfällig für das Problem.

Nur einige Navis betroffen

In einer Blitzumfrage hat der Autoclub Hersteller von Navigationsgeräten zur Umstellung und möglichen Systemfehlern befragt. Geht es um mobile Navis, erwartet der Hersteller Garmin demnach "voraussichtlich keine Beeinträchtigungen", während Navigon die Kalenderwoche ohnehin nicht bei der Routenberechnung berücksichtigt. Tomtom-Besitzer sollten dagegen online nachschauen, ob es ein Firmware-Update für ihr Gerät gibt. Tomtom hat eine eigene Webseite zum Thema GPS Week Rollover eingerichtet .

Die Autohersteller Audi, Dacia, Ford, Mazda, Mitsubishi, VW, Peugeot und Citroën sind mit ihren ab Werk verbauten Navis nicht betroffen oder erwarten zumindest keine Einschränkungen, so der ADAC weiter.

Bei Renault-Modellen mit den Multimediasystemen R-Link, R-Link Evolution und Carminat Tomtom könne es hingegen zu Problemen kommen, heißt es. Bei den R-Link-Systemen könnte etwa die Ankunftszeit nicht mehr angezeigt werden oder die Uhr ausfallen. Für Abhilfe sollen auch hier Updates sorgen, die entweder über die Renault-Seite zum Thema  oder über eine Tomtom-Seite  bezogen werden können.

Laut ADAC wird das Problem nicht so bald wieder auftauchen: Durch eine Neustrukturierung der GPS-Signale und den Umstieg auf eine 13-Bit-Variable komme es bei Geräten, die dieses neue Format unterstützen, erst in 8192 Wochen zum nächsten Week Roll Over, heißt es. Das ist in fast 160 Jahren.

mbö/dpa

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