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Autoindustrie Mercedes prüft Diesel-Stopp in den USA

Die Diesel-Offensive deutscher Autohersteller in den USA ist gescheitert: Nach SPIEGEL-Informationen prüft nach Volkswagen nun auch Mercedes, den Verkauf dieser Modelle einzustellen.
Diesel-Mercedes auf der New York Auto Show (2008)

Diesel-Mercedes auf der New York Auto Show (2008)

Foto: epa Justin Lane/ picture-alliance/ dpa

Volkswagen, Mercedes und BMW haben in den vergangenen Jahren viele Hundert Millionen Euro in die Werbung für den Diesel in den USA investiert. Alles vergebens: Nach dem Dieselskandal des Volkswagen-Konzerns ist der Absatz von Fahrzeugen mit Selbstzünder weiter gesunken. Volkswagen will keine neuen Dieselmodelle in den USA mehr anbieten. Und jetzt prüft auch Mercedes, ob der Stuttgarter Konzern im kommenden Jahr den Verkauf von Dieselautos in den USA einstellt. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Anlass für die Überlegungen bei Daimler ist der schwache Verkauf von Dieselfahrzeugen auf dem US-Markt. Vor einigen Jahren erreichte Mercedes dort noch fünf Prozent seines Gesamtabsatzes mit diesen Modellen. In diesem Jahr wird es weniger als ein Prozent sein. Daimler-Manager betonen, dass ein möglicher Ausstieg nicht mit den Ermittlungen der US-Umweltbehörde EPA zusammenhängt, die untersucht, ob auch Mercedes-Modelle die Abgasreinigung mit einer verbotenen Software ausschalten. US-Anwälte haben eine Sammelklage gegen den Konzern wegen irreführender Werbung ("die sauberste Dieseltechnologie der Welt") eingereicht.

Für die deutsche Autoindustrie ist der Diesel-Flop eine peinliche Niederlage. Die Technik japanischer Konkurrenten, die auf Hybrid-Modelle setzen, oder des Branchenneulings Tesla, der mit seinem Elektroauto erfolgreich ist, erweist sich somit als überlegen.

haw