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Michael-Jackson-Doku "Leaving Neverland" Die Schattenseiten eines Superstars

Kaum eine andere Dokumentation hat in letzter Zeit für so viel Erschütterung gesorgt. Zur Ausstrahlung von "Leaving Neverland" im deutschen Fernsehen beantworten wir hier für Sie alle wichtigen Fragen.
Michael Jackson im Jahre 2001

Michael Jackson im Jahre 2001

Foto: Russell Boyce/ REUTERS

Wann ist "Leaving Neverland" in Deutschland zu sehen?

An diesem Samstag (6. April, 20.15 Uhr) zeigt ProSieben die Missbrauchs-Doku von Regisseur Dan Reed im deutschen Fernsehen. (Lesen Sie hier eine ausführliche Rezension). Der Film ist ein verstörender Augenzeugenbericht, der im Januar das Sundance-Filmfestival und nach seiner Ausstrahlung auf dem US-Sender HBO die amerikanische Öffentlichkeit erschütterte. (Lesen Sie hier , was der Film in den USA auslöste.)

Worum geht es in der Doku?

  • In "Leaving Neverland" erzählen zwei Männer, James Safechuck (41) und Wade Robson (36), wie Michael Jackson sie als Kinder über Jahre hinweg sexuell missbraucht habe.
(v.l.n.r.) Wade Robson, Regisseur Dan Reed und James Safechuck

(v.l.n.r.) Wade Robson, Regisseur Dan Reed und James Safechuck

Foto: Taylor Jewell/ Taylor Jewell/Invision/AP

  • Im Anschluss an die US-TV-Ausstrahlung waren die beiden Männer bei Moderatorin Oprah Winfrey. (Lesen Sie hier die Reaktionen).
  • Stilistisch ähnelt "Leaving Neverland" der Doku-Serie über den Sänger R. Kelly, die in den USA im Januar auf dem US-Sender Lifetime ausgestrahlt wurde und ähnlich schockiert aufgenommen wurde. In "Surviving R. Kelly" erheben mehrere Frauen ihre Stimmen gegen R. Kelly und werfen ihm unter anderem sexuellen oder psychischen Missbrauch vor (Lesen Sie hiereine Analyse zu Popstars und Machtmissbrauch).

Gibt es Kritik an "Leaving Neverland"?

  • Regisseur Reed musste vor Kurzem einräumen, dass ein von Safechuck erzähltes Detail nicht so stimmen kann. Er gibt in der Dokumentation an, von 1988 bis 1992 von Jackson missbraucht worden zu sein - unter anderem in einem Raum des "Neverland"-Bahnhofes. Der wurde aber erst 1993 gebaut, wie ein Jackson-Biograf in den offiziellen Unterlagen der Baugenehmigung herausgefunden haben will.
  • Filme wie "Leaving Neverland" erinnern an Anklagen bei Gericht. Um Opfern Gehör zu verschaffen, mag das legitim erscheinen. Doch die alternative Gerichtsbarkeit von Netflix und Co. birgt Gefahren. (Lesen Sie hierdie Analyse zum Fernsehen als Paralleljustiz).

Gibt es Reaktionen aus Deutschland?

  • Es tobt derzeit ein Streit um das Michael-Jackson-Denkmal in München (Lesen Sie hier , worum es in der Debatte geht).
  • Auch die Michael-Jackson-Ausstellung "On the Wall" in Bonn ist umstritten. (Lesen Sie hier, was in der Ausstellung zu sehen ist).
  • Eine große Frage, die sich derzeit deutsche Radio-Sender stellen müssen, ist, ob sie noch Songs von Michael Jackson spielen sollten. (Lesen Sie hier, welche Überlegungen Programmverantwortliche haben).
  • Einige Fans haben für Samstag Demonstrationen vor der ProSieben-Zentrale in Unterföhring und am Promenadenplatz in München angekündigt, um auf "Verleumdungen und Falschaussagen" in der Dokumentation aufmerksam zu machen.
  • red