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Mobb Deep Rap-Ikone Prodigy ist tot

Die Rap-Welt trauert um Prodigy: Der Rapper vom Duo Mobb Deep starb überraschend im Alter von 42 Jahren. In den Neunzigerjahren prägte er den harten Rap-Sound New Yorks.
Rapper Prodigy (im Oktober 2016)

Rapper Prodigy (im Oktober 2016)

Foto: Mark Lennihan/ dpa

Der US-Rapper Prodigy vom Hip-Hop-Duo Mobb Deep ist tot. Der 42-Jährige starb am Dienstag überraschend, bestätigte sein Sprecher. Prodigy, der mit bürgerlichem Namen Albert Johnson hieß, sei vor wenigen Tagen nach einem Auftritt in Las Vegas in einem Krankenhaus behandelt worden.

Der Mitteilung zufolge litt der Rapper seit seiner Geburt an Sichelzellenanämie. Die genauen Gründe für seinen Tod müssten aber noch ermittelt werden, sagte der Sprecher.

Mit Mobb Deep wurden Prodigy und Havoc, die beide zusammen im New Yorker Stadtteil Queens aufwuchsen, in den Neunzigerjahren bekannt. Ihr erstes Album "Juvenile Hell" erschien 1993, ihren Durchbruch feierten sie zwei Jahre später mit "The Infamous", das heute als Klassiker des Hardcore-Rap gilt, der Ostküsten-Variante des Gangster- oder Gangsta-Rap.

Zu ihren Hits zählen "Shook Ones (Part II)", "Survival of the Fittest", "Burn", "Got It Twisted" und "Quiet Storm". Ihr Album "Murda Muzik" erreicht Platin-Status in den USA. Ihr achtes und letztes Album brachten Mobb Deep 2014 heraus, zuletzt nahmen sie an der Tour "The Art of Rap" mit Künstlern wie DMX und Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan teil.

Prodigy wurde vielfach als einer der besten Rap-Lyriker bezeichnet. Die "New York Times" schrieb, er habe den Sound des New Yorker Raps entscheidend mitgeprägt. In seinen Texten verarbeitete er sein Leben an den sozialen Brennpunkten der City. Laut der Zeitung verkörperten Mobb Deep den New Yorker Rap eine Zeitlang wie kaum jemand anders: unbeeindruckt, nicht sentimental, kompromisslos.

Hip-Hop-Legende Nas, der ebenfalls aus Queens stammt, nannte Prodigy in einem Instagram-Post einen König.

Mit seinem Mobb-Deep-Partner Havoc zerstritt sich Prodigy zwischenzeitlich, ehe sich beide wieder versöhnten. Nach Prodigys Tod postete Havoc ein altes Bild der beiden und schrieb dazu "forever" ("für immer").

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Nicht nur mit Mobb Deep, auch als Solo-Künstler veröffentlichte Prodigy mehrere Alben, unter anderem "H.N.I.C." im Jahr 2000, das Goldstatus erlangte. 2011 brachte er seine Autobiografie heraus. Außerdem veröffentlichte er ein Kochbuch mit Rezepten für Gefängnisessen. Der Rapper war 2007 wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Diese Zeit habe ihn verändert, sagte Prodigy später. "Ich habe begriffen, dass dir alles genommen werden kann. Meine Karriere, meine Familie, meine Freiheit", sagte er in einem Interview im vergangenen Jahr.

Prodigy hinterlässt seine Frau Ikesha Dudley, einen Sohn, eine Tochter und eine Stieftochter.

max/dpa/Reuters/AP

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