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Flüchtlingscamp Verletzte bei Ausschreitungen im Hotspot von Lesbos

Bei Auseinandersetzungen zwischen Migranten auf der griechischen Insel Lesbos sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Das betroffene Flüchtlingscamp gilt als notorisch überfüllt.
Registrierung von Flüchtlingen im Camp Moria auf Lesbos

Registrierung von Flüchtlingen im Camp Moria auf Lesbos

Foto: ALKIS KONSTANTINIDIS/ REUTERS

Am Sonntagabend ist es im Registrierungslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos zu Ausschreitungen unter Migranten gekommen. Den Behörden zufolge wurden mindestens sieben Menschen verletzt.

Wie die Polizei mitteilte, soll es anfänglich zu Streit zwischen syrischen und pakistanischen Jugendlichen gekommen sein. Dann hätten sich die Ausschreitungen auf andere Teile des Lagers ausgebreitet.

Etwa 40 Minderjährige seien daraufhin geflüchtet. Erst am Montagmorgen gegen vier Uhr kehrte wieder Ruhe in Moria ein.

Die Flüchtlingslager von Moria und Kara-Tepe auf Lesbos sind restlos überfüllt. Platz gibt es dort eigentlich nur für 3500 Menschen. Insgesamt harren dort aber knapp 5400 Menschen aus. Auch die meisten Lager auf dem Festland sind überfüllt.

In Griechenland halten sich derzeit nach Angaben des Flüchtlingsstabes etwa 60.000 Migranten auf. Die für dieses Jahr versprochene Umsiedlung von 33.000 Flüchtlingen in andere EU-Länder kommt nicht voran. Bislang sind laut offiziellen Angaben nur knapp 3000 Menschen in andere Staaten gebracht worden. Den Behörden zufolge sollen zwischen Sonntag- und Montagmorgen aus der Türkei 115 Migranten illegal in Griechenland eingereist sein.

Mindestens sechs Flüchtlinge vor Italien ertrunken

Am Wochenende sind allein vor der Küste Italiens sechs Flüchtlinge ums Leben gekommen. Weitere 500 Menschen wurden in sechs Einsätzen von mehreren Booten gerettet, teilte die Marine mit. Bei gutem Wetter hatten in den vergangenen Wochen zahlreiche Flüchtlinge die gefährliche Überfahrt nach Italien gewagt. Allein in der vergangenen Woche waren innerhalb von drei Tagen fast 12.000 Menschen im Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden.

ala/dpa/AFP