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Amokverdacht Festgenommener Schüler postete Bilder explodierender Bomben

Nach dem neunfachen Mord in München wurde ein Jugendlicher nahe Ludwigsburg festgenommen, womöglich plante auch er einen Amoklauf. Nach Informationen des SPIEGEL veröffentlichte er im Internet verstörende Bilder und Kommentare.
Gepostetes Foto von "Diabolic Psychopath"

Gepostetes Foto von "Diabolic Psychopath"

Der Dienstagnacht in Baden-Württemberg wegen Amokverdacht festgenommene 15-Jährige, der später in eine jugendpsychiatrische Einrichtung gebracht wurde, hatte unter dem Namen "Diabolischer Psychopath" ("Diabolic Psychopath") auf der Plattform Instagram Fotos von Messern, Schusswaffen und offenbar selbst gebauten Bomben hochgeladen und dazu alle chemischen Bestandteile angegeben. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Das Video einer explodierenden Bombe kommentierte er auf Englisch: "Ich wünschte, ich könnte meine Brandbomben an einem lebendigen Körper testen. Ich würde so gerne die verbrannte Haut und den Ruß auf dem Fleisch sehen." Daneben stellte er einen Smiley mit Herzaugen.

Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten Waffen, größere Mengen Chemikalien und Pläne der Fluchtwege an der Schule des 15-Jährigen. In einem Computerspiel hatte er das örtliche Robert-Bosch-Gymnasium nachgebaut, die Schule, die er vermutlich besuchte.

Der Jugendliche hatte sich mit David Sonboly per Chat ausgetauscht. Sonboly hatte am 22. Juli in München neun Menschen erschossen, dann tötete er sich selbst.

Wie weit die Pläne des Schülers in Baden-Württemberg gediehen waren, ist unklar. Nach SPIEGEL-Informationen stellte er noch 24 Stunden vor dem Attentat in München das Foto einer Pistole im Gras online, womöglich eine Softairwaffe, die nicht tödlich ist und mit Druckluft funktioniert. Dazu schrieb er: "Was macht mehr Spaß als ein bisschen Training im Wald?"