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Schauspieler in der Kritik Warum Liam Neeson sagte, dass er einen Schwarzen töten wollte

Schauspieler Liam Neeson wirbt derzeit für seinen neuen Film. In einem Interview hat er dafür nun eine Anekdote aus seinem Privatleben erzählt, es ging um Rachegelüste und den Mord an Schwarzen. Das kommt nicht gut an.
Liam Neeson (September 2016)

Liam Neeson (September 2016)

Foto: Vianney Le Caer/ AP

Der Vorfall habe sich bereits vor Jahren zugetragen, sagt Liam Neeson. Er schäme sich inzwischen dafür. Und er habe seine Lehren daraus gezogen. "Es war furchtbar, furchtbar, wenn ich daran zurückdenke, dass ich das getan habe. Und ich habe es nie zugegeben."

Die Aussagen sind in einem Interview gefallen, das der Schauspieler der britischen Zeitung "The Independent"  gegeben hat. Neeson macht derzeit Werbung für seinen neuen Kinofilm, da sind solche Interviewtermine völlig normal. Dass Neeson nun in der Kritik steht, hat vielmehr mit einer Anekdote zu tun, mit der er offenbar verdeutlichen wollte, dass er sich besonders gut in seine aktuelle Filmrolle einfühlen konnte.

In dem Interview berichtet Neeson, dass eine seiner Bekannten vergewaltigt worden sei. Er habe sie nach der Hautfarbe der Täter gefragt; sie habe geantwortet, es sei ein schwarzer Mann gewesen. Neeson sagte nun, er sei daraufhin tagelang mit Rachegelüsten und Mordgedanken durch die Straßen gezogen: "Ich habe das vielleicht eine Woche lang gemacht in der Hoffnung, dass irgendein 'schwarzer Bastard' aus einer Bar kommt und mich provoziert, sodass ich ihn... töten kann."

"Was zur Hölle machst du da?"

Zwar distanzierte sich Neeson in dem Interview rasch von seinem früheren Verhalten, er sprach dann wie erwähnt von Scham und den Lehren, die er daraus gezogen habe. Er habe schließlich zu sich selbst gesagt: "Was zur Hölle machst du da?" Das mindert aber nicht die Kritik, mit der er nun vor allem in den sozialen Netzwerken konfrontiert ist.

Bei Twitter war das Thema zeitweise eines der am meisten diskutierten. Neeson wird dort vor allem Rassismus vorgeworfen. Es wird zum Beispiel kritisiert, dass eine seiner ersten Reaktionen die Frage nach der Hautfarbe des mutmaßlichen Täters gewesen sei - und es wird bezweifelt, dass er auch durch die Straßen gezogen wäre, wenn dieser nicht schwarz gewesen wäre. Vielfach kritisiert wird auch die Tatsache, dass Neeson von einer Person auf sämtliche Schwarze geschlossen habe.

Neeson war einst für seine Rolle in "Schindlers Liste" für einen Oscar nominiert, später war er unter anderem in "Star Wars" und zahlreichen Actionfilmen zu sehen. Der 66-Jährige wird ab Februar in einem neuen Thriller zu sehen sein: Neeson spielt darin einen Mann, dessen Sohn von Drogendealern getötet wird. Der Vater macht daraufhin Jagd auf die Mörder.

aar/AFP

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