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Charlie Sheen: Zurück zu "Two and a half Men"?

Foto: AP/ ABC

"Two and a Half Men" Warner Bros. feuert Charlie Sheen

Es reicht: Das Filmstudio Warner Bros. schmeißt seinen Skandalschauspieler Charlie Sheen endgültig raus. Die Dreharbeiten waren bereits unterbrochen worden, jetzt wird auch der Vertrag aufgelöst. Der Darsteller hatte sich zuletzt den Vorwurf eingehandelt, Antisemit zu sein.

Los Angeles - Keine weitere Zusammenarbeit erwünscht: Der US-Medienkonzern Warner Bros. Television hat Schauspieler Charlie Sheen gefeuert. Die Produktionsfirma teilte am Montag mit, dass der Schauspieler aus dem Team der auch in Deutschland erfolgreichen Comedyserie "Two and a Half Men" entlassen worden sei. "Nach gründlicher Erwägung hat Warner Bros. Television die Dienste von Charlie Sheen für 'Two and a Half Men' mit sofortiger Wirkung gekündigt", hieß es von dem Studio.

Sheen hatte mit der Sitcom großen Erfolg und gilt als der bislang bestbezahlte US-Fernsehschauspieler. Doch mit peinlichen Auftritten und Skandalen manövrierte er sich zunehmend ins Abseits. CBS hatte die aktuelle Staffel bereits in der vorletzten Woche abgebrochen, sie aber noch nicht eingestellt. Der Sender hatte in einer kurzen Mitteilung "Äußerungen, Benehmen und Zustand" Sheens als Grund angegeben. Der 45-Jährige war nicht nur in der Serie der trinkende Frauenheld, auch im wahren Leben hatte er kaum ein Glas oder eine Frau stehen lassen.

Die Dreharbeiten für "Two and a Half Men" waren zunächst ausgesetzt worden, als sich Sheen vor rund fünf Wochen in eine Entziehungsklinik begeben hatte. Damals sollten sie jedoch wieder fortgesetzt werden, sobald es dem Schauspieler besser ging. Weil die Serie nach wie vor erfolgreich ist, hatten Sender und Produktionsteam dem früheren Hoffnungsträger ("Platoon", "Wall Street") vieles verziehen. Sheen hat aber das Fass zum Überlaufen gebracht, indem er den Produzenten Lorre, auch noch unter Anspielung auf dessen jüdischen Glauben, als "verseuchte kleine Made" beschimpft und ihm "nichts als Schmerz" gewünscht hat.

Mit Drogen-Eskapaden, kruden Interviews und einem erbitterten Sorgerechtsstreit schaffte es Sheen auf seinem Selbstzerstörungstrip fast täglich in die Schlagzeilen. "Ich mache mir große Sorgen, dass Sheen im Moment verrückt ist", soll seine Ex-Frau Brooke Mueller gesagt haben.

Ob die Sendung ohne Sheen weitergeführt wird, stehe noch nicht fest, teilte Warner Bros. mit. Sheen hatte laut "Los Angeles Times" einen Vertrag, der bis Mai 2012 laufen sollte und ihm pro Folge zwei Millionen Dollar garantierte. Amerikanische Medien spekulieren bereits über mögliche Nachfolger, die meisten rechnen jedoch mit einem Ende der seit 2003 laufenden Serie.

lgr/Reuters/dpa