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USA und Nordkorea Trump ruft seine Generäle zusammen

Nach dem nordkoreanischen Atomtest haben sich die Sicherheitsberater des US-Präsidenten im Weißen Haus versammelt. Auf die Frage nach einem Militärschlag antwortet Donald Trump: "We will see."
US-Präsident Donald Trump nach Kirchenbesuch am Sonntag

US-Präsident Donald Trump nach Kirchenbesuch am Sonntag

Foto: NICHOLAS KAMM/ AFP

US-Präsident Donald Trump hat die Möglichkeit einer militärischen Reaktion auf Nordkoreas jüngsten Atomwaffentest offengelassen. "Wir werden sehen", antwortete er nach einem Kirchenbesuch in Washington auf entsprechende Fragen von Journalisten.

Später rief Trump seine Sicherheitsberater zusammen. Trump teilte auf Twitter mit, er werde sich mit seinem Stabschef John F. Kelly, Verteidigungsminister James Mattis - beides Generäle - und weiteren hochrangigen Militärs im Weißen Haus treffen. Die Entwicklung werde sorgfältig beobachtet, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders.

Kurz darauf ergänzte Trump in einem weiteren Tweet, er erwäge ein globales Handelsembargo gegen alle Staaten, die Geschäfte mit Nordkorea tätigen. Dies hatte auch Finanzminister Steven Mnuchin im TV-Sender Fox News vorgeschlagen.

Ein konsequentes, weitreichendes Embargo würde auch China einschließen, das der größte Handelspartner Nordkoreas ist - und das jeden Monat Waren für rund 40 Milliarden Dollar in die USA exportiert. Mit dem Schritt könnte die US-Regierung versuchen, China zu größerem Druck auf die Führung in Pjöngjang zu zwingen.

Der Uno-Sicherheitsrat - in dem außer den USA unter anderem auch China und Russland Vetomächte sind - wird am Montagvormittag in New York (16.00 Uhr deutscher Zeit) über den Atomtest Nordkoreas beraten. Das Treffen findet Diplomaten zufolge auf Antrag der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Japans und Südkoreas statt.

Als erste Reaktion auf den Atomtest hatte Trump auf Twitter Nordkorea als einen Schurkenstaat bezeichnet, der eine Bedrohung für die USA darstelle und bei dem eine "Sprache der Beschwichtigung" nicht funktioniere.

Geoforscher bestätigten, dass die Explosion diesmal um ein Vielfaches stärker als bei den Atomtests Nordkoreas zuvor gewesen war, dennoch wollten sie nicht mit Sicherheit von einer Wasserstoffbombe sprechen.

US-Geheimdienste haben laut der Nachrichtenagentur Reuters "keinen Zweifel" daran, dass Nordkorea tatsächlich eine höher entwickelte Nuklearwaffe getestet habe. Wasserstoffbomben nutzen - anders als herkömmliche Nuklearwaffen - Fusionsprozesse, sie sind potenziell um ein Vielfaches zerstörerischer.

fdi/dpa/Reuters