Zum Inhalt springen

Wirbel bei Hannover 96 Spieler ging in Kabine statt zum Doping-Test

Ein Hannover-Spieler musste zur Dopingprobe, ging aber zuerst in die Kabine. Dieser Vorfall vom ersten Bundesligaspieltag sorgt nun für Hektik - auch wenn die Nationale Anti-Doping-Agentur keinen Verstoß erkennen kann.
Manager Horst Heldt (l.), Trainer Andre Breitenreiter

Manager Horst Heldt (l.), Trainer Andre Breitenreiter

Foto: Peter Steffen/ dpa

Ein Vorfall während der Bundesligapartie zwischen Mainz 05 und Hannover 96 am ersten Spieltag erregt die Gemüter. Laut Informationen der "Süddeutschen Zeitung" habe ein 96-Profi gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen, indem er nach Spielende zunächst in die Kabine statt direkt in den Dopingkontrollraum ging.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) wiegelt jedoch ab. Es handele sich um keinen Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen. Der Spieler sei auch bei seinem Kabinengang unter ständiger Beobachtung eines Chaperons gewesen. Diese Helfer sind dafür zuständig, den Spieler bis zu seinem Eintreffen beim Anti-Doping-Kontrolleur zu begleiten.

Laut "Süddeutscher Zeitung" ist es jedoch fraglich, ob die für den beaufsichtigten Kabinengang in der Bundesliga notwendige Zustimmung eines Dopingkontrollarztes eingeholt worden war. "Diese wurde im vorliegenden Fall möglicherweise nicht rechtzeitig eingeholt", teilte die für Bundesligaproben zuständige Kontrollfirma SMS der "SZ" mit.

Der Kontrolleur ermahnte Spieler und Begleiter daraufhin, erwähnte den Vorfall in seinem ursprünglichen Bericht jedoch nicht, berichtet die "SZ". Erst jetzt - drei Wochen nach dem Spiel - soll doch noch ein Sonderbericht entstehen. Das bestätigt die Nada. "Zudem haben wir den Sachverhalt nun an den DFB zur abschließenden Bewertung weitergeleitet."

Hannover-Manager Horst Heldt sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir erwarten keine Strafe. Warum auch? Der Spieler war nie allein. Mit Abpfiff wurde er vom Chaperon begleitet", sagte der 47-Jährige. Der Spieler habe den Begleiter sogar gefragt, ob er in die Kabine gehen dürfe. "Und wenn der Chaperon was dagegen gehabt hätte, hätte er das ja auch sagen können. Aber er hat nichts gesagt."

Die Nada will noch mit allen Beteiligten sprechen. "Auch wenn es aus unserer Sicht keinen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen darstellt, werden wir den Vorgang zum Anlass nehmen, um sowohl die Spieler und Mannschaften aber auch die Kontrolleure noch einmal für den genauen Kontrollablauf zu sensibilisieren."

bka/dpa