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VfB-Kapitän Gentner mit mehreren Gesichtsbrüchen "Das waren dramatische Momente"

Bei einem Zusammenprall im Spiel gegen Wolfsburg hat sich Christian Gentner schwere Gesichtsverletzungen zugezogen. Kurzzeitig lag er bewusstlos auf dem Rasen. In der kommenden Woche wird er operiert.
Christian Gentner wird vom Feld getragen

Christian Gentner wird vom Feld getragen

Foto: Marijan Murat/ dpa

Der VfB Stuttgart muss längere Zeit auf seinen Kapitän verzichten. Christian Gentner hat sich bei einem Zusammenprall mit Wolfsburgs Torwart Koen Casteels den unteren und seitlichen Augenhöhlenboden, das Nasenbein sowie den Oberkiefer gebrochen. Der 31-Jährige werde in den kommenden Tagen operiert, teile sein Verein mit. "Das waren dramatische Momente, wir hatten Riesenangst, dass was passiert ist, was bleibende Schäden hinterlassen könnte", sagte VfB-Trainer Hannes Wolf.

Casteels hatte Gentner in der 84. Minute der Partie zwischen Stuttgart und Wolfsburg mit dem Knie im Gesicht getroffen. Gentner lag bewusstlos auf dem Rasen. Der Mannschaftsarzt handelte jedoch sofort, holte dem ohnmächtigen Gentner die Zunge aus dem Hals und verhinderte so wohl Schlimmeres. Gentner musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, war aber nach Angaben des VfB ansprechbar.

Eine Anklage gegen Casteels erhob trotz der schlimmen Szene niemand beim VfB. "Kein Vorwurf an ihn, das wollte er ganz, ganz sicher nicht", sagte Wolf.

Die TV-Experten waren sich uneinig. Laut Markus Merk hätte Casteels mindestens Gelb sehen müssen, da der Belgier sein Knie "als Waffe" benutzt habe. DFB-Schiedsrichterchef Hellmut Krug erklärte, Referee Guido Winkmann habe die Szene als unglücklichen Zusammenprall gewertet und Video-Assistent Deniz Aytekin diese Sichtweise auf Nachfrage bestätigt. "Regeltechnisch ist die Entscheidung zwar grenzwertig, aber vertretbar", so Krug.

Casteels bedauerte die schwere Verletzung Gentners, beurteilte die Szene allerdings ähnlich. "Wenn das Foul ist, muss man die ganze Jugendausbildung umstellen, ab fünf, sechs Jahren", sagte er. Schon da werde Torhütern beigebracht, "dass du das linke Knie mitnimmst, wenn du mit rechts hochgehst, 99 Prozent der Torhüter machen das so". Sein VfB-Kollege Ron-Robert Zieler unterstützte diese Argumentation.

lek/sid