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Annäherung im Handelsstreit China senkt Zölle auf fast 1500 Produkte

Während der Handelsstreit zwischen den USA und der EU sich verschärft, geht China auf Washington zu: Peking senkt Importzölle auf fast 1500 Produkte.
Containerhafen in China

Containerhafen in China

Foto: Yu Fangping/ dpa

Inmitten des Handelsstreits mit den USA senkt China seine Importzölle auf fast 1500 Konsumgüter - von Kosmetik bis zu Haushaltsgeräten. Der durchschnittliche Zollsatz falle von derzeit rund 16 auf etwa 7 Prozent, kündigte das Finanzministerium in Peking an. Das entspreche einer Senkung um 60 Prozent. Die neue Regelung trete am 1. Juli in Kraft.

Damit geht China auf seine Handelspartner zu - vor allem auf die USA. Diese drängen darauf, dass das Land seinen enormen Handelsüberschuss abbaut - etwa durch mehr Importe. Die Volksrepublik stellt zudem eine stärkere Öffnung der heimischen Wirtschaft in Aussicht. Bereits im Dezember hatte sie die Zölle auf knapp 200 Produkte von 17,3 Prozent auf 7,7 Prozent gesenkt, etwa für Lebensmittel, Pharmaartikel und Bekleidung.

Die nun verkündeten Maßnahmen sind umfassender. So sinken die Einfuhrzölle für Bekleidung, Schuhe und Kopfbedeckungen, Küchenartikel und Fitnessprodukte von aktuell 15,9 Prozent auf durchschnittlich 7,1 Prozent. Bei Waschmaschinen und Kühlschränken sind es künftig acht statt 20 Prozent. Die Zölle für verarbeitete Lebensmittel wie Fischereierzeugnisse und Mineralwasser werden von 15,2 Prozent auf 6,9 Prozent gedrückt.

Auch Kosmetika wie Haut- und Haarpflege sowie einige Medizin- und Gesundheitsprodukte profitieren von einer Zollsenkung (2,9 Prozent statt 8,4 Prozent). Die Tarife für Medikamente wie Penicillin und Insulin werden sogar ganz abgeschafft.

Während die Zeichen zwischen China und den USA offenbar eher auf Entspannung stehen, spitzt sich der Streit zwischen Washington und der EU zu. Die US-Regierung erließ Strafzölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium. Die EU-Kommission will Gegenmaßnahmen einleiten.

mmq/Reuters