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Verkauf besiegelt Peugeot zahlt 1,3 Milliarden Euro für Opel

Nun herrscht Klarheit für die Opel-Mitarbeiter: PSA Peugeot Citroën und General Motors haben sich über den Verkauf von Opel geeinigt. Jetzt steht dem Autobauer ein harter Sanierungsweg bevor.
PSA-Chef Carlos Tavares

PSA-Chef Carlos Tavares

Foto: TESSON/EPA/REX/Shutterstock

Der Verkauf ist besiegelt: Der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroënübernimmt Opel. Wie PSA am Montagmorgen in einer Erklärung mitteilte, zahlt der Konzern dafür 1,3 Milliarden Euro; für weitere 900 Millionen gehen die europäischen Geschäfte von GM Financial an das französische Unternehmen. Zu dem bisherigen Europageschäft von GM gehört neben Opel auch Vauxhall.

PSA Peugeot Citroën   mit seinen bisherigen Marken Peugeot, Citroën und DS will damit zu einem "europäischen Auto-Champion" und zur Nummer zwei hinter Volkswagen   aufsteigen.

An dem Kauf der Finanzsparte beteiligt sich die Großbank BNP Paribas  , die dafür mit PSA ein gemeinsames Joint Venture gründet.

"Wir sind zuversichtlich, dass der Turnaround von Opel/Vauxhall mit unserer Unterstützung deutlich beschleunigt wird", erklärte PSA-Chef Carlos Tavares. "Gleichzeitig respektieren wir die Verpflichtungen, die GM gegenüber den Mitarbeitern von Opel/Vauxhall eingegangen ist". Für Montagvormittag war auch eine Pressekonferenz in Paris angekündigt.

Das Geschäft unterliege noch Bedingungen und Behördengenehmigungen und soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. "Opel/Vauxhall wird auch weiterhin von den Urheberrechtslizenzen von GM profitieren, bis die Fahrzeuge in den kommenden Jahren nach und nach auf PSA-Plattformen gebaut werden", teilten die Unternehmen mit. GM behält einen großen Teil der Pensionsverpflichtungen in seiner Bilanz. Verpflichtungen im Wert von drei Milliarden Euro werden an PSA übertragen, dies wird aber vollständig von GM finanziert. Ein Teil des Kaufpreises wird auch mit Optionsscheinen auf PSA-Aktionen im Wert von 0,65 Milliarden Euro bezahlt.

Bei einer Opel-Übernahme durch PSA wird mittelfristig ein Jobabbau befürchtet. Die rund 19.000 deutschen Opel-Beschäftigten sind noch bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Zudem hat sich die Noch-Mutter General Motors   bis ins Jahr 2020 tarifvertraglich zu Investitionen und Produktion in den drei deutschen Opel-Werken Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach verpflichtet. Opel hat derzeit gut 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern.

PSA-Chef Carlos Tavares hatte zugesagt, Opel als deutsches Unternehmen zu erhalten. Er hatte aber zugleich angekündigt, Opel müsse sich im Fall einer Übernahme durch PSA weitgehend aus eigener Kraft sanieren.

Opel schreibt seit Jahren rote Zahlen, im vergangenen Jahr stand die GM-Europasparte operativ 257 Millionen Dollar (241 Mio Euro) in den Miesen. PSA dagegen machte unter dem Strich einen satten Gewinn von 1,7 Milliarden Euro. PSA war selbst in den vergangenen Jahren mit einem harten Sanierungskurs und Stellenabbau in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

mik/dpa-AFX