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Solarenergie Farbe verwandelt Licht in Strom

Eine neue Erfindung könnte jede Hauswand in ein Mini-Kraftwerk verwandeln: Forscher haben eine Farbe entwickelt, die Strom aus Licht gewinnt. Ihr Wirkungsgrad ist zwar weit geringer als der von Solarzellen, dafür aber soll sie viel billiger herzustellen sein.
Solarfarbe: Energie aus der Hauswand?

Solarfarbe: Energie aus der Hauswand?

Foto: Oliver Waters/ University of Notre Dame

Hamburg - Solarzellen auf dem Dach schonen die Umwelt und meist auch den Geldbeutel ihres Besitzers. Allerdings verschlingen sie zunächst auch große Investitionen - und sie sind recht sperrig. Für die neue Spezialfarbe, die Forscher an der University of Notre Dame (US-Bundesstaat Indiana) entwickelt haben, gilt das nicht: Sie kann einfach auf die Wände gepinselt werden - und erzeugt dann ebenfalls Strom.

Wie das Team um Prashant Kamat im Fachblatt "ACS Nano"  schreibt, enthält die Farbe winzige Partikel, die als Halbleiter fungieren. Die Nanoteilchen, sogenannte Quantenpunkte, bestehen demnach aus Titandioxid. Sie sind entweder mit Cadmiumsulfid oder Cadmiumselenid beschichtet. Zusammen mit einer Alkohol-Wasser-Mischung bilden sie eine zähflüssige Paste.

Auf einem durchsichtigen, stromleitenden Material habe die Farbe Licht in Strom verwandelt. Ein Video auf YouTube  soll das beweisen. "Diese Farbe kann ohne Spezialgerät auf jede leitende Oberfläche aufgetragen werden", sagt Kamat, dessen Forschungsarbeit vom US-Energieministerium finanziert wurde.

Zwar räumt er ein, dass die Farbe bisher lediglich ein Prozent der Lichtenergie in Strom umwandelt - ein bescheidener Wert verglichen mit dem Wirkungsgrad von 10 bis 15 Prozent, den moderne Silizium-Solarzellen erreichen. Doch die sind in der Herstellung teuer und kompliziert. "Unsere Farbe kann billig und in großen Mengen produziert werden", sagt Kamat. Sollte es gelingen, den Wirkungsgrad der Farbe noch zu erhöhen, könnte sie eine wichtige Rolle für die Energieversorgung der Zukunft spielen, hofft der Forscher.

mbe