Superclasico abgesagt: Fans attackieren Boca-Juniors-Bus bei Krawallen
Das Finale der Copa Libertadores zwischen River Plate und den Boca Juniors steht vor der Absage. Das Superclasico der beiden besten argentinischen Mannschaften wurde von einem Bus-Zwischenfall überschattet.
Quelle: imago/Agencia EFE
Das Fußball-Team der Boca Juniors ist vor dem Finale der Copa Libertadores von Fans des Stadtrivalen River Plate mit Steinwürfen angegriffen worden. Der Bus, mit dem die Profis zum Rückspiel fuhren, wurde am Samstag bei der Ankunft am River-Plate-Stadion in Buenos Aires mit Steinen beworfen, die Fenster des Fahrzeuges zerstörten. Durch die Öffnungen drang Pfeffer- oder Tränengas in den Bus ein.
UPDATE: Kurz vor dem geplanten Anpfiff wurde das Spiel offiziell verschoben. Es soll am Sonntag um 21 Uhr deutscher Zeit nachgeholt werden!
Das Spiel wurde nach den Krawallen zunächst offiziell um mehr als zwei Stunden nach hinten verschoben (Anpfiff 23:15 Uhr deutscher Zeit statt wie geplant um 21 Uhr). Eine Absage stand lange im Raum. Laut unbestätigten Gerüchten haben die FIFA-Offiziellen die Boca Juniors dazu gedrängt, zu spielen - da sie sonst vom Wettbewerb ausgeschlossen worden wären. Zudem seien die Verletzungen der Spieler laut eines Arztes des südamerikanischen Verbands nur oberflächlich und dürften die Boca-Akteure nicht daran hindern, zu spielen.
Boca-Juniors-Star Tevez mit Atembeschwerden
Bocas Starstürmer Carlos Tévez erreichte das Stadion mit Atembeschwerden, wie der TV-Nachrichtensender TN zeigte. Die Boca Juniors beantragten, dass Ärzte des südamerikanischen Dachverbands CONMEBOL den Gesundheitszustand des Teams untersuchten. Die Boca-Spieler Pablo Pérez und Gonzalo Lamardo mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Zahlreiche Spieler wurden auch durch Glassplitter verletzt.
Argentinien-Legende Gabriel Batistuta bedauerte den Vorfall via Twitter: "Da bin ich gerade fertig, um das Spiel zu sehen - und dann muss ich mir vor meinen Kindern wieder eine solch unangenehme Show angucken", schrieb "Batigol" und fügte kritisch an: "Bis wann?"
Die 66 000 Eintrittskarten für das Rückspiel um den Titel der südamerikanischen Champions League sind allesamt an River-Fans ausverkauft. Seit 2013 dürfen in ganz Argentinien wegen zahlreicher Gewalttätigkeiten keine Gästefans mehr ins Stadion.
Das Hinspiel im Boca-Stadion war 2:2 (2:1) ausgegangen. Bei dem entscheidenden Rückspiel sind 2100 Polizisten im Einsatz.
Sportbuzzer