Forest, Nature and Environment of Aceh (HAkA)

Autor
Agung Dwinurcahya, GIS-Manager bei HAkA
Organisation
Forest, Nature and Environment of Aceh (HAkA)
Verwendete Tools
Google Earth, Google Earth Pro, Google My Maps

Die Organisation und ihr Anliegen

Das Leuser-Ökosystem ist der letzte Ort der Erde, an dem Orang-Utans, Nashörner, Elefanten und Tiger noch in freier Wildbahn vorkommen. Es erstreckt sich über die indonesischen Provinzen Aceh und Nordsumatra und beherbergt eine der reichhaltigsten Tropenwaldflächen in Südostasien. Mehr als 2,6 Millionen Hektar Tieflandregenwälder, reichhaltige Torfsümpfe, Weiden und Bergwälder bilden dieses üppige Paradies. Das Leuser-Ökosystem dient außerdem ca. 8.500 Pflanzenarten sowie über 105 Säugetier- und 382 Vogelarten als Lebensraum.

"Forest, Nature and Environment of Aceh" (Hutan, Alam dan Lingkungan Aceh, kurz: HAkA) ist eine lokale Non-Profit-Organisation, die zum Schutz dieses vielfältigen Naturraums 2013 gegründet wurde. Ihr Ziel ist es, das Leuser-Ökosystem zu bewahren und eine bessere, nachhaltige Zukunft für die Provinz Aceh sowie für Indonesien und die ganze Welt zu schaffen. HAkA kooperiert eng mit dem Leuser-Schutzforum (Forum Konservasi Leuser, FKL), anderen lokalen Organisationen und den Gemeinden vor Ort. Sie setzen sich zusammen dafür ein, dass der Abholzung entgegengewirkt sowie Wilderei verhindert wird und Konflikte zwischen Mensch und Tier eingedämmt werden.

Umsetzung

Agung Dwinurcahya ist GIS-Manager bei HAkA und nahm 2015 am Geo for Good Summit teil. Danach begann er, die Kartierungstools von Google in die Projekte von HAkA einzubinden. Als Mitglied des Netzwerks für Google Earth Outreach-Schulungsleiter bot er außerdem Schulungen für andere lokale Non-Profit-Organisationen an. Im Juli 2018 erstellte und veröffentlichte er als erster Partner in Indonesien eine Voyager-Tour. Bei ihrer Arbeit zum Schutz des Ökosystems nutzt die Organisation drei verschiedene Kartierungstools.

Forschung

Mithilfe historischer Bilder aus Google Earth Pro wertete HAkA aus, wie sich die Waldgebiete seit 2006 verändert hatten. Dabei stellte die Organisation große Waldschäden fest. Die Daten zeigten, dass 2017 fast 17.000 Hektar Wald in Aceh zerstört worden waren. 2018 kamen noch einmal 15.000 Hektar dazu.

"Mit Google Earth Pro, seiner hohen Auflösung und seinem abrufbaren historischen Bildmaterial können wir illegale Palmölplantagen in Schutzgebieten finden (oben) und die fortschreitende Entwaldung verfolgen (unten)."

Datenvisualisierung

Die Ranger und Beobachtungsteams des Leuser-Schutzforums sammeln Daten zu illegalen Aktivitäten wie Wilderei, Abholzung und anderen Eingriffen in das Ökosystem. Mithilfe von Google My Maps werden die Daten dann visuell aufbereitet. Anschließend können sie sowohl intern für Analysen verwendet als auch extern mit Partnern geteilt werden, um beispielsweise künftige Beobachtungsgebiete zu auszuwählen. Das macht die Kartendaten besonders wertvoll. Jeder Hektar Wald, den das Leuser-Ökosystem verliert, hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen vor Ort. So steigt unter anderem das Risiko von Überschwemmungen und Erdrutschen.

Sensibilisierung

HAkA veröffentlichte eine Voyager-Tour des Leuser-Ökosystems in Google Earth. In acht kurzen Kapiteln wird darin die Geschichte dieses einzigartigen Naturraums erzählt – veranschaulicht durch ausdrucksstarke Bilder und mit passenden YouTube-Videos ergänzt. Damit gelang es der Organisation nicht nur, mehr Aufmerksamkeit für das Leuser-Ökosystem und die Bedrohungen zu schaffen, denen es gegenübersteht. Sie zeigte auch, welche Vorteile die Wiederaufforstung und der Schutz des kostbaren Ökosystems haben. Steven Sutantro, einer der ersten Google Earth Education-Experten in Indonesien, entwickelte außerdem einen Unterrichtsplan, damit Schülerinnern und Schüler vor Ort mehr über das Leuser-Ökosystem und seine Bedeutung erfahren.

Wirkung

Nach der Veröffentlichung der Voyager-Tour wuchsen das öffentliche Interesse am Leuser-Ökosystem und das Bewusstsein darüber, wie wichtig sein Erhalt ist. Bei der indonesischen Regierung und anderen Entscheidungsträgern rückte das Thema stärker in den Fokus. Maßnahmen zum Schutz des Leuser-Ökosystems wurden bereits auf den Weg gebracht.