DE19539408A1 - Kaliberkontur der Walze eines Rohrwalzwerkes - Google Patents
Kaliberkontur der Walze eines RohrwalzwerkesInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B17/00—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling
- B21B17/14—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling without mandrel, e.g. stretch-reducing mills
Description
Die Erfindung betrifft die Kaliberkontur der im wesentlichen kreisförmig kalibrierten
Walzen eines Reduzierwalzwerkes mit Dreiwalzengerüsten, insbesondere zum Walzen
dickwandiger Rohre mit einem Wanddicken-Durchmesserverhältnis von mehr als 0,25.
In Reduzierwalzwerken nach dem Stand der Technik werden zum Walzen
dünnwandiger Rohre üblicherweise nicht kreisrunde, sondern von 3 Bögen gebildete
ellipsenähnliche Kaliberformen angewendet, deren kurze Halbachsen im Kalibergrund
liegen. Die lange Halbachse liegt im Kalibersprung und ist größer als die kurze
Halbachse des vorhergehenden Kalibers. Damit versucht man, ein Austreten des
Walzgutes in den Walzspalt und damit Walzspaltmarkierungen zu vermeiden.
Derartige Kaliberformen erreichen walztechnisch jedoch Grenzen, wenn Rohre mit
Wanddickenverhältnissen über 0,1 gewalzt werden. Dann nämlich tritt die sogenannte
Polygonbildung auf, eine Abweichung der Innenkontur des Rohres von der
gewünschten Kreisform. Diese Polygonbildung kann im Extremfall zu einem nahezu
sechseckigen Innenquerschnitt führen, der die Verwendbarkeit des Rohres stark
einschränkt.
Will man dickwandige Rohre walzen, so ist das mit den bekannten Ovalkalibrierungen
kaum möglich, man muß dann auf Kalibrierungen zurückgreifen, die näher der
Kreisform angesiedelt sind. Mit solchen Kalibrierungen kann die Polygonbildung
besser unterdrückt werden die Zusammenhänge sind in der Zeitschrift "Archiv für das
Eisenhüttenwesen", Jahrgang 41, Heft 11, November 1970 auf Seiten 1047-1053
beschrieben. Im Ergebnis schlägt dieser bekannte Stand der Technik vor, für
dickwandige Programmanteile einer Rohrwalztrasse eine Sonderkalibrierung im
Reduzierwalzwerk zu verwenden, die eine allseitige Umfassung des Rohres während
des Walzvorganges anstrebt, also eine im wesentlichen kreisrunde Kalibrierung. Eine
derartige Maßnahme ist deshalb möglich, weil dickwandige Rohre wesentlich weniger
zur Bildung von Walzspaltmarkierungen auf der Außenoberfläche neigen, als
dünnwandige Rohre. Die Wahl der Kaliberöffnung soll dabei so erfolgen, daß die
Differenz aus kürzester und längster Kontaktflächenlänge minimal wird, d. h., eine
Kontaktfläche Walze/Rohr mit rechteckiger Form entsteht.
Bei der Anwendung der Lehre aus der vorstehend zitierten Veröffentlichung hat sich
aber gezeigt, daß in Kaliberreihen mit geringer Kaliberöffnung keine gleichmäßige
Kontaktfläche zwischen Rohr und Walze erreicht wird. Mit der üblichen
Kaliberbearbeitungstechnik entsteht eine Kontaktfläche mit 3 Spitzen, nämlich im
Kalibergrund und an den Kalibersprüngen. Dies ist auf Seite 1052, Bild 11 der
genannten Druckschrift dargestellt. Die Spitzen in der Kontaktfläche zwischen Walze
und Walzgut führen bei sehr dickwandigen Rohren mit Wanddicken/Durchmesser
verhältnis größer als 0,25 wiederum zu Innenunrundheiten am Rohr und beeinflussen
somit die Qualität deutlich negativ. Zusätzlich wird die Reibung erhöht, so daß die
Walzen stärker verschleißen.
Ausgehend von dem Stand der Technik, wie er in "Archiv für Eisenhüttenwesen", 41,
Heft 11, November 70 dargestellt ist, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Kaliberkontur der im wesentlichen kreisförmig kalibrierten Walzen nach
dem Stand der Technik so zu verbessern, daß unerwünschte Spitzen in der
Kontaktfläche zwischen Walzgut und Walze vermieden bzw. mindestens abgeflacht
werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Walzenkontur
jeder Walze im Bereich des Kalibergrundes eine Durchmessererweiterung aufweist, in
der der im Walzensprung des in Walzrichtung jeweils vorgeordneten Kalibers gewalzte
Materialbereich verformbar ist.
Durch gezielte Vergrößerung des Kaliberdurchmessers im Kalibergrundbereich wird es
möglich, die Kontaktlänge im Kalibergrund zu verkürzen, so daß eine gleichmäßige
Kontaktfläche erreicht wird. Auf diese Weise wird nicht mehr das Rohr im Bereich des
Kalibergrundes übermäßigen Spannungen ausgesetzt, da die beim Stand der Technik
deutlich erkennbaren Spitzen weitgehend abgeflacht werden.
Besonders günstig ist es, wenn die Durchmessererweiterung vom Kaliberdurchmesser
ausgehend etwa 0,5% bis 1,0% des Kaliberdurchmessers beträgt und sich beidseitig
der Kalibergrundmitte auf einen Umfangswinkel von etwa 100 bis 150 erstreckt. Bei
diesen Abmessungen haben sich gute Ergebnisse Rohr erkennen lassen, d. h. eine
nahezu rechtwinklige Kontaktfläche zwischen Walze und Walzgut.
In einer die Erfindung verbessernden Maßnahme ist vorgesehen, zusätzlich zur
Durchmessererweiterung im Kalibergrund der Walze eine Durchmessererweiterung im
Bereich des Kalibersprungs vorzunehmen. Diese Durchmessererweiterung kann z. B.
durch Vergrößerung des Übergangsradius am Rand der Walze auf 3 mm bis 5 mm
erreicht werden. Es hat sich gezeigt, daß mit derartigen Radien, die beim Stand der
Technik unter 3 mm liegen, ebenfalls deutliche Verbesserungen der
Verformungsverhältnisse im Kaliber erreicht werden und die Kontaktspitzen auch im
Randbereich des Kalibers einer Walze deutlich reduziert werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die Frontansicht einer teilgeschnittenen erfindungsgemäßen
Kaliberwalze mit einlaufendem Rohr und
Fig. 2 die Projektion der Kontaktfläche zwischen Rohr und erfindungsgemäßer
Kaliberwalze in die Horizontale.
In Fig. 1 ist mit 1 eine von drei das gesamte Kaliber aufbauenden erfindungs
gemäßen Kaliberwalzen bezeichnet, die um die Rotationsachse 2 rotiert. Das zu
walzende Rohr ist bei 3 schematisch angedeutet. Das im wesentlichen kreisförmige
Kaliber 4 der Walze 1 weist im Bereich des Kalibergrundes bei 5 eine
Durchmessererweiterung auf, also eine Vertiefung des Kalibergrundes. Weitere
Durchmessererweiterungen sind erfindungsgemäß im Bereich des Kalibersprungs bei
6 vorgesehen, und zwar in Form von Radienvergrößerungen am Rand der
Kaliberwalze 2. In der Zeichnungsfigur 1 ist zum besseren Verständnis bei 7 gestrichelt
die konventionelle Kaliberform eingezeichnet. Diese konventionelle Kaliberform ist in
Fig. 2, die die Projektion der Kontaktfläche zwischen Rohr 3 und Walze 1 darstellt,
ebenfalls eingezeichnet. Deutlich erkennbar sind beim konventionellen Kaliber
entstehende Kontaktspitzen bei 8 im Bereich des Kalibergrundes 9 der Kaliberwalze 1
und im Bereich des Kalibersprunges 10 auf beiden Randseiten der Walze 2. Diese
Spitzen 8 und 10 entstehen auf der Einlaufseite der Walze 2 und führen zur
beschriebenen Innenunrundbildung am fertigen Rohr 3.
Betrachtet man die Kontaktfläche des Rohres an der Walze gemäß der Erfindung, die
in Fig. 2 dunkel angelegt ist, so stellt man fest, daß die Spitzen 8 und 10 weitgehend
abgebaut sind, so daß sich eine nahezu rechteckige Kontaktfläche mit der
Kontaktlänge 11 ergibt. Für diese Veränderung der Kontaktfläche sind die
Durchmessererweiterungen 5 im Kalibergrund und 6 im Bereich des Kalibersprungs
verantwortlich.
Claims (3)
1. Kaliberkontur der im wesentlichen kreisförmig kalibrierten Walzen eines
Reduzierwalzwerkes mit Dreiwalzengerüsten, insbesondere zum Walzen
dickwandiger Rohre mit einem Wanddicken/Durchmesserverhältnis von mehr
als 0,25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kaliberkontur jeder Walze (1) im Bereich des Kalibergrundes eine
Durchmessererweiterung (5) aufweist, in der der im Walzensprung des in
Walzrichtung jeweils vorgeordneten Kalibers gewalzte Materialbereich
verformbar ist.
2. Kaliberkontur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmessererweiterung (5) vom Kaliberdurchmesser ausgehend etwa
0,5% bis 1,0% des Kaliberdurchmessers beträgt und sich beidseitig der
Kalibergrundmitte auf einen Umfangswinkel von etwa 10° bis 15° erstreckt.
3. Kaliberkontur nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Durchmessererweiterung (5) im Kalibergrund der Walze (1)
eine Durchmessererweiterung (6) im Bereich des Kalibersprunges vorgesehen
ist.
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