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POLITIK SIND WIR
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Monatsausgabe Februar 2014
THEMA:
ParlamentarierInnen
beantworten wichtige
Fragen S. 2
WAS BEDEUTET...?
Rassismuss, Demonstration
SchülerInnen erklären!
S. 16
MEINE MEINUNG!
Freiheit, Toleranz
SchülerInnen
kommentieren S. 14
INFORMATION DURCHSCHAUT!
Wie Informationen verändert werden können S .18
POLITIK SIND WIR

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Monatsausgabe Februar 2014
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Frage „Politik – Was hat das
mit mir zu tun?“ stellen sich viele
Kinder und Jugendliche, auch in
Österreich. „Politik ist doch nur et-
was für Erwachsene, und ändern
kann man da sowieso nichts…!“
Die Demokratiewerkstatt ver-
mittelt genau das Gegenteil! In
unseren Workshops erfahren die
TeilnehmerInnen, was alles die
Politik betrifft, wie wichtig es ist,
Demokratie zu leben und dass es
dabei auf jede und jeden Einzel-
nen ankommt – ganz besonders
auch auf jungen BürgerInnen,
denn die Jugend von heute ist die
Zukunft von morgen. In der De-
mokratiewerkstatt haben die Kin-
der und Jugendlichen auch die
Gelegenheit, PolitikerInnen und
ExpertInnen aus den Be-reichen
Medien und Recht zu treffen und
hautnah zu befragen. Sehen Sie
auf Seite 12 die Vielfalt der Gäste
vor Ort. Die geführten Interviews
und Gespräche belegen das
große Interesse der TeilnehmerIn-
nen. Und am Ende zeigen die ent-
standenen Texte, dass „Wählen
cool“ und „Toleranz wichtig“ ist.
Nicht umsonst lautet der Titel die-
ser Ausgabe daher „POLITIK SIND
WIR“. – Viel Spaß bei der Lektüre!
LEITARTIKEL
MITMACHEN,
MITBESTIMMEN,
MITGESTALTEN
von Elisabeth Schindler
WÄHLEN IST COOL ...
Man darf ja in Österreich schon ab 16 Jahren
wählen. Möglichst früh sollte man sich Gedanken
über Politik machen. In unserer Schule ist das
so, dass wir im Unterricht sehr viel über Politik
reden. Wir fühlen uns deswegen schon recht gut
vorbereitet für unsere ersten Wahlen. Wenn man
sich nicht im Unterricht darüber unterhält, kann
man sich vor allem in den Medien Informationen
über die verschiedenen Parteien und PolitikerInnen
holen. Man sollte aber vor den Wahlen darauf
achten, dass man sich nicht von Wahl-Werbegags
beeinflussen lässt. Und ob sich die WienerInnen im
Morgenverkehr auf dem Dr.-Karl-Renner Ring bei
ihrer ersten Wahl genauso gut ausgekannt haben,
wollten wir persönlich in Erfahrung bringen:
Die meisten Befragten haben geantwortet, dass
sie die Informationen bei ihrer ersten Wahl aus den
Medien hatten, um sich so ihre eigene Meinung
zu bilden. Einige andere haben sich mit den Eltern
über die Wahl
unterhalten und
haben sogar zu-
gegeben, dass sie
das beeinflusst
hat. Ein einzelner
Passant hat ge-
meint, dass ihn
- wie uns - seine
Schule ganz gut
vorbereitet hat.
... und weil das so ist, zeigen wir euch hier, wie man sich auf die Wahlen vorbereiten kann. Als Extra
haben wir ein Interview gemacht und eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, wie sich
Wiens BürgerInnen und PolitikerInnen auf die Wahlen vorbereiten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich viele
Leute hauptsächlich über die Medien informieren,
wenn es darum geht, wen sie wählen sollen. Sonst
kann man natürlich auch mit
den Eltern oder KollegInnen
diskutieren oder in der Schule
mit den LehrerInnen reden. Wenn
man sich das so ansieht, stellt
man fest, dass die Medien die
Hauptinformationsquelle sind. Es
ist also wichtig, dass die Medien
unabhängig sind und die Wahrheit
schreiben. Ansonsten wären die
Wahlen nämlich gar nicht cool.
Ingrid Winkler hat uns erzählt, dass
sie bei ihrer ersten Wahl noch kein
Internet zur Verfügung hatte. Da
auch im Fernsehen noch nicht so
viele politische Diskussionen gezeigt
wurden wie heute, hat sie sich bei
ihren Eltern und aus der Zeitung
informiert.
Sigrid Maurer hat mit 19 Jahren
zum ersten Mal gewählt. Um sich
darauf vorzubereiten, hat sie viel
Zeitung gelesen und sonstige Medien
konsumiert. Außerdem hat sie viel mit
Freunden in der Schule diskutiert.
Oliver (13), Dusica (12), Lisa (13) und Ibrahim (12)
Interview mit unseren Gästen aus dem Parlament

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Monatsausgabe Februar 2014
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PolitikerInnen beschließen Gesetze. Gesetze sind
Regeln. Regeln braucht man überall, wo Menschen
zusammenleben, z. B. in der Schule und zuhause. Wir
müssen in der Schule die Klasse sauber halten und
die Tafel löschen. In der Familie müssen wir pünktlich
zu Hause sein und alle müssen zusammen helfen.
Diese Regeln sind wichtig, damit alles funktioniert,
und es weniger Streitereien gibt. Genauso wie in der
Schule oder in der Familie braucht es auch Regeln,
die in ganz Österreich gelten. Diese Regeln werden
im Parlament gemacht. Zum Beispiel müssen wir
die Umwelt sauber und uns
an Verkehrsregeln halten,
und wir dürfen andere
Menschen nicht verletzen.
Diese Regeln gelten auch für
uns Jugendliche. Die Politik
sollte auch dafür sorgen, dass
es genügend Fußballplätze
für uns gibt.
So legt sie auch fest, wie alt man sein muss, um den
Führerschein machen zu können.
Die Politk bestimmt auch,
dass Kinder im Kino keine
Horrorfilme sehen dürfen.
Die Politik muss sich auch
darum kümmern, dass es
genug PolizistInnen gibt,
die darauf achten, dass die
Gesetze eingehalten werden.
Besonders wichtig für uns
Jugendliche ist es, dass es
genug Ausbildungsplätze gibt.
Auch das ist eine Aufgabe der
Politik. Wie ihr seht, hat Politik
sehr viel mit Jugendlichen zu
tun. Deshalb ist es auch wichtig,
sich über Politik zu informieren,
obwohl einem das nicht immer
leicht fällt.
Wir haben zwei Parlamentarier befragt, die
uns zum Beispiel gesagt haben, dass auch alle
Jugendlichen die Gesetze einhalten müssen. Die
jungen Menschen brauchen Schulen und Berufe.
Das ist genau das, was wir auch heraus gefunden
haben. Sie haben gemeint, dass wir uns für Politik
interessieren sollten, weil wir bald wählen dürfen.
Die beide wollten Politiker werden, weil sie mitreden
und etwas verändern wollen. Eine bestimmte
Ausbildung braucht man nicht, um PolitikerIn zu
werden. Dann wollten wir wissen, welche Meinung
die beiden zu Altersbegrenzungen bei Filmen und
Computerspielen haben. Herr Haider findet das in
Ordnung. Herr Schreuder würde sich wünschen,
dass die Kinder in der Schule lernen, mit Medien
umzugehen, damit man weniger Verbote braucht.
Für uns war das Interview aufregend, weil wir
noch nie mit Politikern gesprochen haben und sie
interessante Sachen gesagt haben.
POLITIK? BETRIFFT MICH NICHT - ODER?
Wir erklären euch, was Politik mit uns Jugendlichen zu tun hat.
Abdulkadir (15), Kristijan (14), Zehra (13)
Im Interview haben wir viel Interessantes erfahren.
INTERVIEW

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DEMOKRATIE IN ÖSTERREICH
Interview mit zwei Politikern
Die erste Frage wurde von Paul gestellt: „Was
kann man Ihrer Meinung nach an der Demokratie
verbessern?“ Dr. Zinggl antwortete: „Bei den
Wahlen sollte es die Möglichkeit geben, statt nur
einem Kreuz auch ein Minus einzutragen, wenn
man gegen eine bestimmte Partei ist.“ Dr. Brunner
stimmte diesem Vorschlag zu, er persönlich ist aber
halbwegs zufrieden mit dem Stand der Dinge. Er
meinte auch, dass mit der Demokratie nie jeder
zufrieden sein kann. Max fragte schließlich: „Was
halten Sie von anderen Regierungsformen?“ Sie
antworteten beide, obgleich der vielen Nachteile,
dass sie die Demokratie als beste Lösung ansehen.
Die nächste Frage stellte Darius: „Warum sind
sie Politiker geworden?“ Dr. Brunner antwortete
diesmal: „Ich habe als Praktikant nach meinem
Studium den Landeshauptmann von Vorarlberg
getroffen. Wir haben zusammen einen Kaffee
getrunken, und so bin ich in die Politik gekommen.
Später wurde ich Mitglied des Bundesrates.“ Dr.
Zinggl sagte, dass die Grünen einen Abgeordneten
suchten, der sich in der Kultur auskennt, und er dann
von den BürgerInnen gewählt wurde. Wir stellten
auch die Frage, ob die beiden Politiker immer
die Meinung ihrer Partei teilen. Sie antworteten
beide mit einem klaren „Nein“. Sie hätten beide
auch schon gegen ihre Parteien gestimmt. Auf uns
haben die Politiker aufgeschlossen und freundlich
gewirkt.
In unserem Artikel findet ihr unsere Meinung über Demokratie im Staat, in der Klasse und in einer
kleinen Gruppe. Und es gibt ein Interview mit zwei Politikern aus dem Parlament, nämlich Herrn
Brunner und Herrn Zinggl.
Im Gespräch mit den Politkern.
Darius (12), Max (12), Jasia (13)
(nicht im Bild: Paul & Sebastian)
Demokratische Entscheidungen im Staat
Im Parlament wird über Gesetze abgestimmt. Die
Abgeordneten diskutieren und entscheiden über
Gesetze. Bei einer Wahl werden die Abgeordneten
als KandidatInnen ihrer Parteien von den
BürgerInnen gewählt. Wenn man unzufrieden mit
der Arbeit der Partei ist, wählt man eine andere oder
man gründet eine eigene Partei. Demonstrieren ist
auch eine Möglichkeit der Mitbestimmung. Unsere
Meinung ist: Die Wahlerlaubnis sollte nicht nach
dem Alter gehen, weil es nur eine Zahl ist und
es nicht beschreibt, wie jemand denkt. Manche
werden früher reif, manche später, das hängt nicht
vom Alter ab.
Demokratische Entscheidungen in der Gruppe
Man kann in einer kleineren Gruppe leichter
Kompromisse schließen, und es ist leichter, sich
zu einigen. Man kann auch auf jede Meinung
Rücksicht nehmen. Es ist kein Vertreter oder keine
Vertreterin notwendig, weil jeder für sich selbst
sprechen kann.
Demokratische Entscheidungen in der Klasse
Anonyme Abstimmungen werden bei uns in
der Klasse durchgeführt, wenn Entscheidungen
getroffen werden müssen. Es ist notwendig,
KlassenvertreterInnen zu wählen, damit einer
die Meinung der ganzen Klasse vertritt. Der/die
KlassensprecherIn sollte sich für die Meinung der
Klasse einsetzen und nicht für die eigene. Es sollte
unserer Meinung nach in unserer Klasse nicht
nur die Mehrheit der SchülerInnen entscheiden,
sondern auch der Klassenvorstand.

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KOLLISION? KOALITION!
Koalition bedeutet:
Wenn eine Partei sich mit einer anderen Partei
zu einer Regierung zusammenschließt, um die
absolute Mehrheit im Nationalrat zu erreichen.
Das ist wichtig, damit Gesetze beschlossen werden
können.
Der Begriff Koalition stammt aus dem Lateinischen
und bedeutet „zusammenwachsen“. Wenn zwei
oder mehrere Parteien sich zusammenschließen,
um gemeinsam zu regieren, heißt das
Koalitionsregierung. Es gibt „große“ und „kleine“
Koalitionen.
Große Koalition: Wenn die stimmenstärkste Partei
mit der zweitstärksten Partei koaliert.
Kleine Koalition: Wenn eine Partei mit einer oder
mehreren „kleinen“ Parteien koaliert.
Meistens stellt die stärkste Partei den Bundes-
kanzler, eine andere den Vizekanzler. Beide Parteien
teilen sich auf, wer welche MinisterInnen stellt.
Interview mit Gottfried Kneifel und Elisabeth
Reich:
„Kann man eine Koalition beenden?“
Kneifel: Man kann eine Koalition
abbrechen, aber nur wenn es wirklich
nötig ist. Es müsste etwas sehr
Schlimmes passieren.
„Wie lange braucht
man, um eine Koaliti-
on zu bilden?“
Reich: Das ist unterschiedlich, es kann
schnell gehen, und es hat auch schon
einmal mehr als 100 Tage gedauert.
„Können nur stimmenstarke Parteien Koaliti-
onen bilden?“
Kneifel: Eine Koalition macht Sinn, wenn sie auf der
Entscheidungsebene eine Mehrheit hat.
„Hat eine Koalition Einfluss auf den Bundesrat?“
Kneifel: Die Koalition betrifft auch den Bundesrat.
„Wie sind sie PolitikerIn geworden?“
Reich: Ich habe mich schon sehr früh für Politik
interessiert. Auch in meinem Elternhaus sprach
man viel über Politik.
Kneifel: Ich habe mich schon bei der Jugend-
organisation meiner Partei engagiert und wollte
Dinge verändern.
Wir bedanken uns, dass Sie sich Zeit für das
Interview genommen haben!
Interessante Koalitionsverhandlungen fanden nach der Wahl statt. Mehr über Regierungsbildung
und Koalition erfahrt ihr in unserem Bericht.
Denisa (13), Jakub (15), Tanja (13), Din (14), Taylan (14)
Der Nationalrat:
- macht Gesetze
- 183 Abgeordnete
- Gesetze werden mit Mehrheit beschlossen
Die Regierung:
-schlägt Gesetze vor und setzt Gesetze um
- besteht aus BundeskanzlerIn, VizekanzlerIn und MinisterInnen
- die stimmenstärkste Partei stellt meistens den/die
BundeskanzlerIn
Annahme eines
Gesetzesvorschlages:
braucht mehr als die Hälfte
der Stimmen im Nationalrat
Die Regierung hat viele
Vorschläge für neue
Gesetze.

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INTERESSANTER JOB: NATIONALRATSPRÄSIDENT
Hallo, ich bin seit 10 Jahren Nationalratspräsident.
In Österreich wird der Nationalratspräsident oder
die Nationalratspräsidentin alle fünf Jahre von
den 183 Abgeordneten zum Nationalrat gewählt.
Den/die Nationalratspräsidenten/
in stellt immer die Partei, die die
meisten Stimmen bei der letzten
Nationalratswahl bekommen hat.
Im Bundesrat sieht die ganze Sache
anders aus. Hier übernimmt jedes
halbe Jahr ein anderes Bundesland
den Vorsitz. Die Reihenfolge der
Bundesländer ist alphabetisch ge-
ordnet. Zur Zeit hat gerade das
Burgenland den Vorsitz übernommen.
Dann kommt wieder Kärnten dran.
Könnt Ihr euch ungefähr vorstellen,
wie mein Arbeitstag aussieht? Nein?
Ich erkläre es euch kurz: Im Schnitt
arbeite ich 14 Stunden pro Tag. Daher
bleibt mir auch leider kaum noch Zeit
für Freizeit. Eine meiner Hauptaufgaben ist es, die
Sitzungen im Nationalrat zu leiten. Falls es einmal zu
laut wird, bin ich derjenige, der für Ruhe sorgt. Zudem
bin ich auch für die Verwaltung des Parlaments
zuständig. Mit dem Zweiten und dem
Dritten Nationalratspräsidenten lege
ich die Tagesordnung der Sitzungen des
Nationalrates fest. Wir sorgen für den
gesetzlich vorgegebenen geregelten
Ablauf.
Wenn die Emotionen zu hoch gehen
und ein weiterer sinnvoller Verlauf einer
Sitzung nicht mehr möglich scheint,
setzen wir drei Personen des Präsidiums
uns mit den Klubobleuten der im
Nationalrat vertretenen politischen
Parteien zusammen, um das weitere
Vorgehen zu überlegen.
So! Ich hoffe, dass Ihr einen kleinen
Einblick meine Aufgaben als National-
ratspräsident bekommen habt!
Wir möchten euch heute kurz unseren erfundenen Nationalratspräsidenten Herrn Dr. Hagel
vorstellen. Er hat sich heute bereit erklärt, ein wenig über seine Aufgaben zu erzählen.
Shpend (14), Muhammed (14), Leurita (13), Ivona (13)
REPUBLIK ÖSTERREICH
Mag. Barbara Prammer
NATIONALRAT
Zl. 11010.0010/17-L1.1/2013
Die Präsidentin
Der Bundespräsident hat gemäß Artikel 28 Absatz 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes
mit Entschließung vom 18. Oktober 2013 den am 29. September 2013 gewählten Nationalrat
für Dienstag, den 29. Oktober 2013 einberufen. Mit diesem Tag beginnt die ordentliche
Tagung 2013/2014 des Nationalrates der XXV. Gesetzgebungsperiode.
Unter Bedachtnahme auf § 3 Abs. 2 des Bundesgesetzes vom 4. Juli 1975,
BGBl.Nr. 410, über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Geschäftsordnungsgesetz
1975), berufe ich gemäß § 46 Abs. 5 des zitierten Gesetzes die erste Sitzung des
Nationalrates der XXV. Gesetzgebungsperiode für 10.00 Uhr des obgenannten Tages ein.
TAGESORDNUNG
1.) Angelobung der Abgeordneten
2.) Wahl der Präsidentin/des Präsidenten, der Zweiten Präsidentin/des Zweiten Präsi-
denten und der Dritten Präsidentin/des Dritten Präsidenten
3.) Wahl der Schriftführerinnen und der Schriftführer sowie der Ordnerinnen und der Ordner
4.) Wahl des Hauptausschusses
5.) Wahl von ständigen Ausschüssen (Unvereinbarkeitsausschuss, Immunitätsausschuss,
Budgetausschuss, Geschäftsordnungsausschuss)
6.) Wahl der vom Nationalrat zu entsendenden Mitglieder und Ersatzmitglieder des
Ständigen gemeinsamen Ausschusses des Nationalrates und des Bundesrates im
Sinne des § 9 Finanz-Verfassungsgesetz 1948
Wien, 2013 10 24
Mag. Barbara P r a m m e r
Der 2. Tagesordnungspunkt der ersten Sitzung
des neuen Nationalrats ist die Wahl der drei
NationalratspräsidentInnen.
„Unser Nationalrats-
präsident“
Das Hohe Haus
Quellennachweis: http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/
NRSITZ/NRSITZ_00001/TO_02216446.pdf
Die derzeitige
Nationalratspräsidentin
heißt Mag. Barbara
Prammer.

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WAS KÖNNEN JUGENDLICHE MACHEN, DAMIT SIE DIE
POLITIK BESSER VERSTEHEN?
Die Meinung der PassantInnen: Wir haben eine
Umfrage auf der Straße gemacht zum Thema: Was
können wir als Jugendliche machen, damit wir die
Politik besser verstehen?
Die Ergebnisse: Die meisten Leute haben gesagt,
dass man sich über die Medien informieren
soll: Zum Beispiel im Fernsehen, im Internet, in
Zeitungen und im Radio. Ein anderer Ort, wo man
sich auch informieren könnte, wäre zum Beispiel
die Schule. Eine Dame zählte uns folgende
Möglichkeiten auf, wie die LehrerInnen befragen
oder in der Bibliothek Bücher über Politik lesen.
Das soll ihr als Schülerin sehr viel geholfen haben.
Ein Passant meinte, wir sollten auch unsere Eltern
nach ihrer Meinung fragen. Infoveranstaltungen
scheinen offenbar auch sehr wichtig zu sein.
Zusammenfassend kann man sagen: Um Politik zu
verstehen, muss man sich informieren!
Diese spannende Frage stellten wir heute verschiedenen Menschen: Zuerst befragten wir
PassantInnen auf der Straße, dann interviewten wir zwei Parlamentarier, und schließlich bildeten
wir unsere eigene Meinung. Lest weiter und seht, was dabei herausgekommen ist!
Wir beim Interview mit Herrn Haider und Herrn Schreuder.
Leoni (13), Elhana (12), Behlül (12)
Ich war schon einmal
bei einer Demonstration
dabei. Das ist eine
Möglichkeit, sich aktiv an
der Politik zu beteiligen.
Unsere Meinung:
Wir finden auch, dass es wichtig ist, sich über
Politik zu informieren, damit man keine falschen
Entscheidungen beim Wählen trifft. Das gilt
allerdings auch für Erwachsene. Außerdem
meinen wir, dass man Politik besser verstehen
kann, wenn man sich aktiv daran beteiligt.
Die Meinung der Parlamentarier:
Sie waren beide der Meinung, dass Jugendliche
mehr mit PolitikerInnen reden sollten. Beide freuen
sich darüber, wenn Jugendliche interessiert sind
und viel nachfragen. So können junge Menschen
Politik einfach besser verstehen.

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VERFASSUNG
In der Verfassung stehen die Gesetze, die besonders
wichtig sind, da sie die Grundlage der anderen Ge-
setze bilden. In der Verfassung steht z. B., dass jeder
Mensch, egal welcher Herkunft, die gleichen Rech-
te hat oder dass Österreich, die Neutralität zu wah-
ren hat. Außerdem steht darin, ab wann man wäh-
len kann (ab 16 Jahren). Weiters ist festgeschrieben,
dass der Verfassungsgerichtshof (VGH) kontrolliert,
ob „normale Gesetze“ der Verfassung widerspre-
chen. Wenn man z. B. ein Gesetz machen will, dass
Roma nicht zur Schule gehen dürfen, würde sich
der Verfassungsgerichtshof einschalten und sa-
gen, dass das der Ver-
fassung widerspricht.
Das Gesetz wäre nicht
wirksam. Wenn man
ein Verfassungsgesetz
machen oder ändern
will, braucht man min-
destens eine Zweidrit-
telmehrheit im Par-
lament. Außerdem
muss zumindest die
Hälfte der Parlamenta-
rierInnen im National-
rat anwesend sein. Ein „normales“ Gesetz braucht
über 50% der Stimmen.
In letzter Zeit gibt es Diskussionen zum Thema „di-
rekte Demokratie“. Das heißt, dass man mit Volks-
befragungen und -abstimmung die Meinung des
Volks direkt hören will. Wenn man das Wahlrecht
ändern will, muss man bedenken, das Wahlrecht
gehört zur Verfassung. Daher bräuchte man eine
Zweidrittelmehrheit, um dieses zu ändern!
Wir haben uns heute mit der Verfassung Österreichs beschäftigt. Es werden spannende Fragen
geklärt, unter anderem was die Verfassung ist, und was in ihr steht. Außerdem hatten wir heute
Parlamentarier aus Nationalrat und Bundesrat zu Gast, die uns all unsere Fragen beantworteten.
Nicola (13), Jan (12), Felix (13), Carolina (12), Eva (13)
Das Interview mit unseren Gästen Magnus
Brunner und Wolfgang Zinggl:
Steht in der Verfassung, was PolitikerInnen tun und
machen dürfen?
Es ist genau geregelt, welche Möglichkeiten das
Parlament hat, das heißt, man weiß genau, was
PolitikerInnen machen dürfen und was nicht.
Ist die Verfassung zu locker?
Nein, da sie über Jahrzehnte hinweg ständig
entwickelt und verbessert wird.
Ist die Verfassung zielgerecht gemacht?
Ja, da sie das Fundament unserer demokratischen
Republik ist. Im Übrigen sind Verfassungsgesetze nicht
leicht zu ändern, da man eine 2/3-Mehrheit benötigt.
Mussten Sie einmal die Verfassung auswendig
lernen bzw. kennen Sie alle Verfassungsgesetze?
Nein, da das viel zu viel ist.
Was bedeutet Ihnen ihre Arbeit?
Es ist eine wichtige Aufgabe, obwohl im Moment
PolitikerInnen in einem schlechten Licht stehen.
Wann sind Sie in die Politik gekommen?
Herr Zinggl: Im Jahr 2004/2005, Herr Brunner: Aktiv
im Jahr 2009.
Danke für das Interview!
Hier sieht man, dass die
Verfassung Grundlage und
Fundament anderer Gesetzt ist.
Vereinfachte Ansicht des Parlaments:
Links: Eine absolute Mehrheit ist für ein
normales“
Gesetz nötig. Rechts: Eine 2/3-Mehrheit ist für
Verfassungsgesetze nötig.

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DER WEG EINES GESETZES
Im folgenden Artikel geht es darum, wie Gesetze entstehen. Gesetze sind Regeln, an die man sich
halten muss. Eine dieser Regeln ist z. B., dass man in Österreich mindestens 9 Jahre in die Schule
gehen muss. Aber wie genau entstehen Gesetze?
Philipp (13), Fabio (14), Anna (13)
1. Als Erstes muss ein Gesetz
vorgeschlagen werden: Von
Regierung, Nationalrat, Bun-
desrat und von BürgerInnen
können Gesetze vorgeschla-
gen werden. Die Regierung
bilden der Bundeskanzler,
der Vizekanzler und die Minister und Ministerinnen.
Aauch Bürger und Bürgerinnen können Gesetze
vorschlagen, jedoch müssen hierzu mindestens
100.000 Stimmen gesammelt werden. Das nennt
man ein Volksbegehren.
Welche Gesetze gibt es?
Es gibt sehr viele Gesetze, unter anderem auch Jugendschutzgesetze. Gesetze sind da, damit kein Chaos in
unserer Gesellschaft herrscht. Es gibt zum Beispiel das Gesetz, dass Rauchen und Alkoholgenuss erst ab 16
Jahren erlaubt sind. Auch im Straßenverkehr gibt es sehr viele Gesetze. Die wichtigsten Gesetze eines
Staates heißen Verfassungsgesetze. Diese bilden den Grundbaustein für ein Land. Aber wie entsteht so ein
Gesetz? Wir haben es für euch zusammengefasst:
2. Dann kommt das Gesetz in
den Ausschuss des National-
rates, wo ExpertInnen darüber
diskutieren. Dann kommt es in
den Nationalrat, weiters kommt
das Gesetz in den Ausschuss
des Bundesrates. Abschließend
wird im Bundesrat nochmals
darüber abgestimmt.
3. Danach müssen noch der/die
SchriftführerIn, die Präsidentin
des Nationalrates, der Bundes-
präsident und der Bundeskanzler
unterschreiben.
Ab jetzt ist das Gesetz gültig!
Wir haben den Abge-
ordneten zu unserem Thema
einige Fragen gestellt:
Haben Sie schon ein
Gesetz vorgeschlagen?
Daniela Holzinger: Nein,
ich muss mich erst ein-
finden.
Andreas Karlsböck: Ja,
zwei kleine Gesetze, und
zwar geht es zum Beispiel
um kostenlose Zahn-
spangen für Kinder.
Wie lange dauert es, bis
ein Gesetz gilt?
Daniela Holzinger: Es kann
schnell gehen, aber es
kann sich auch lange hi-
nauszögern. Das kann
man so genau nicht im-
mer sagen. Andreas Karls-
böck: Technisch gesehen
kann es einige Wochen
dauern.

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NEUES UNTERRICHTSFACH IN ÖSTERREICH?
Was ist überhaupt ein Ausschuss? Im Ausschuss
treffen sich mehrere Abgeordnete zum Nationalrat
oder mehrere Mitglieder des Bundesrats und
diskutieren über einen Gesetzesvorschlag. Nachdem
im Ausschuss über den Vorschlag diskutiert wurde,
kommt der Vorschlag dann im Nationalrat und später
im Bundesrat zur Abstimmung. Es gibt zum Beispiel
Ausschüsse für Justiz, Innere Angelegenheiten,
Umwelt usw.
Wir haben unsere zwei Gäste, National-
ratsabgeordnete Sigrid Maurer und Bundesrätin
Ingrid Winkler zu diesem Thema befragt.
Frau Maurer hat uns erklärt, dass sich die Zahl der
Ausschüsse verändern kann. Es waren bis jetzt etwa
35 Ausschüsse, aber das heißt nicht, dass es so
bleiben muss. Auf die Frage, warum Ausschüsse nicht
öffentlich sind, meinte Frau Winkler, dass ist deshalb
so, um besser und in Ruhe arbeiten zu können. Frau
Maurer möchte gerne, dass Ausschüsse in Zukunft
öffentlich sind.
Wir haben heute auch einen Ausschuss nachgespielt,
und nun folgt das Protokoll unseres erfundenen
Ausschusses. Wir haben die Gesetzesvorlage „Neues
Unterrichtsfach“ diskutiert: Ab der 6. Schulstufe gibt
es das Fach
Politische Bildung“.
Karo erklärt, dass dieser Vorschlag eine sehr gute
Idee ist. Man kann sich schon früh genug auf die
Wahlen vorbereiten und ist schon besser informiert,
wenn man dann mit 16 Jahren wählen geht. Marvin
fügt noch hinzu, dass wichtige Begriffe wie z.
B. Kommunismus, Faschismus und Demokratie
erklärt werden sollen. Er möchte auch, dass die
SchülerInnen früh genug lernen, was die Aufgaben
des österreichischen Parlaments sind. Fabian sagt,
dass man nicht nur über die Politik in Österreich
lernen sollte, sondern auch Informationen über
andere Länder, wie z. B. das politische System in
China, bekommt. Silvana fügt eine gute Idee hinzu:
Sie würde gerne PolitikerInnen in die Schulen
einladen; so können die SchülerInnen direkt die
PolitikerInnen befragen. Silvana möchte jedoch,
dass es ein kein fixes Schulfach wird, sondern nur
eine unverbindliche Übung. Marvin findet, dass es
in der 6. Schulstufe noch zu früh ist, er würde es erst
ab der 7. einführen. Fabian ist der Meinung, dass es
schon ab der 6. eine gute Idee ist. Julia hingegen
stimmt Marvin zu, sie möchte in der 6. und 7. nur
eine Stunde wöchentlich und dann aber ab der
8. Schulstufe zweimal wöchentlich „Politische
Bildung“ einführen.
Nach einer langen Diskussion kommen wir zum
Entschluss, dass das Fach „Politische Bildung“ als
neues Fach in Österreich eingeführt werden sollte.
Wir haben uns heute mit dem Thema „Ausschuss“ befasst und haben für Euch nachgeforscht. Wir
hatten wir sogar die große Gelegenheit, zwei PolitikerInnen, Sigrid Maurer und Ingrid Winkler, zu
treffen und zu interviewen.
Karo (12), Julia (13), Silvana (13),
Fabian (12) und Marvin (13)
Interview mit unseren Gästen

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GEWALTENTRENNUNG
In einer Demokratie ist die Macht auf drei Hauptgruppen aufgeteilt. Diese kontrollieren sich
gegenseitig. Wir haben auch noch ein Interview mit zwei Abgeordneten über die Gewaltentrennung
gemacht.
Carmen (15), Martin (15), Markus (15),
Lucas (15), Elias (15), Ahmet (16), Arezu (17)
Nationalrat und Bundesrat
beschließen im Parlament die
Gesetze für Österreich.
RichterInnen entscheiden, ob
Gesetze eingehalten worden
sind. Sie können Strafen
verhängen, wenn Gesetze
gebrochen wurden.
An der Spitze der Verwaltung
steht die Bundesregierung. Die
Aufgabe der Exekutive (dazu
gehören auch LehrerInnen und
BeamtInnen) ist es, die Gesetze
umzusetzen.
Wir haben mit zwei Abgeordneten über das Thema
„Gewaltentrennung“ gesprochen und ihnen
folgende Fragen gestellt:
1. Wie kontrolliert das Parlament die Regierung?
Herr Rosenkranz: Der Nationalrat kann eine Anfrage
an eine Ministerin oder einen Minister stellen, die
ihr/sein Ressort betreffen. Es gibt auch ein Hilfsorgan
des Parlaments, nämlich den Rechnungshof, der
dem Parlament Bericht erstattet. Die Abgeordneten
können auch einen Misstrauensantrag stellen.
2. Welche Aufgaben haben Sie in der Gesetz-
gebung?
Herr Schmid: Die meisten Gesetze entstehen,
wenn z. B. die Regierung einen Antrag stellt
(Regierungsvorlage) oder mehrere Abgeordnete
(mind. fünf) können einen Antrag für ein neues
Gesetz stellen. Dann müssen sie eine Mehrheit
unter den Abgeordneten finden.
3. Warum ist die Gewaltentrennung so wichtig?
Herr Rosenkranz: Damit es eine wechselseitige
Kontrolle gibt. Wenn eine Person die ganze Macht
hat, ist die Kontrolle aufgehoben.
4. Was kann passieren, wenn die Gewalten-
trennung nicht mehr funktioniert?
Herr Schmid: Dann kann es zu einer Diktatur
kommen.
Legislative (Gesetzgebung)
Exekutive (Verwaltung)
Judikative (Rechtsprechung)
Unser Interview mit den beiden Gästen von der Legislative
Während des Interviews mit Herrn Schmid und Herrn
Rosenkranz.

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UNSERE GÄSTE IM FEBRUAR
Johannes Hübner
(FPÖ)
Wolfgang Gerstl
(ÖVP)
Albert Steinhauser
(Die Grünen)
Tanja Windbüchler-
Souschill
(Die Grünen)
Nikolaus Scherak
(Neos)
Thomas Weber
(EU-Experte)
Petra Bayr
(SPÖ)
Heinz Becker
(EU-Abgeordneter, ÖVP)
Manuela Weidinger
(EU-Expertin)
Dieter Brosz
(Die Grünen)
Nicole Schreyer
(Die Grünen)
Hannes Weninger
(SPÖ)
Änderungen bis 12. Februar 2014 wurden berücksichtigt.

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POLITIKVERDROSSENHEIT UND JUGENDLICHE
Wir denken, dass man Politik für Jugendliche
interessanter gestalten könnte, indem man
„Werbungen für die Politik“, Frageforen im Internet,
E-Mail-Beantwortungen durch PolitikerInnen, etc.
einführt. Man könnte auch Infos für Jugendliche
in den Medien ausstrahlen. Um herauszufinden,
was PassantInnen denken, haben wir eine Umfrage
gemacht. Unsere Frage war: „Was kann man tun, da-
mit sich Jugendliche mehr für Politik interessieren?“
Häufige Antworten der Befragten waren: Mehr
Informationen in der Schule und bessere Qualität
der Nachrichten in den Medien. Ein Vorschlag eines
Passanten war, das Parlament aus Glas zu bauen,
damit man sieht, was die PolitikerInnen machen.
Einige Leute meinten aber auch, dass man nichts
machen kann, da sie sich selber nicht für Politik
interessieren. Die InterviewpartnerInnen waren
eine Mischung aus mehreren Kulturen, da wir das
Glück hatten, sogar TouristInnenen interviewen
zu können. Mit der Verständigung hatten wir
zwar kleine Probleme, aber wir haben das schon
geschafft. Zusätzlich zu den Meinungen der Leute
hatten wir die Möglichkeit, mit den Politikern Dr.
Magnus Brunner (ÖVP) und Mag. Dr. Wolfgang
Zinggl (Die Grünen) zu sprechen. Unsere Fragen
lauteten :
Was haben Sie als Jugendlicher über Politik
gedacht?
Dr. Magnus Brunner: „Ich habe als Jugendlicher
wahnsinnig viel mit meinen Eltern über Politik
geredet und habe mich auch sehr dafür interessiert.
Der Ruf der Politik war früher besser.“
Mag. Dr. Wolfgang Zinggl: „Ich kann mich erinnern,
dass Politik nicht so einen schlechten Ruf hatte und
wollte die Reden sehen. Jetzt, wo ich selbst Politiker
bin, sehe ich, wie schlecht die Politik früher war.“
Wollten Sie als Jugendlicher Politiker werden?
Dr. Magnus Brunner: „Nein. Damals war es nicht
mein Berufswunsch. Ich bin Politiker, weil ich den
Landeshauptmann von Vorarlberg kenne, deshalb
bin ich reingerutscht.“
Mag. Dr. Wolfgang Zinggl: „Nein. Ich wurde gefragt,
ob ich etwas für die Kultur bei den Grünen machen
will.“
Was kann man dafür tun, damit Jugendliche sich
für Politik interessieren?
Dr. Magnus Brunner: „Man muss mehr darüber reden,
und Einrichtungen wie z. B. die Demokratiewerkstatt
sind sehr gut.“
Mag. Dr. Wolfgang Zinggl: „Man könnte es auch in
der Schule unterrichten. Aber es darf nicht so sein,
dass LehrerInnen SchülerInnen dazu bringen, eine
Partei zu wählen, die sie selber wählen.“
Unsere Meinung dazu ist, dass man sich für Politik
interessieren sollte, da das ganze Leben von Politik
beeinflusst wird. Wir interessieren uns für Politik und
laufen daher nicht Gefahr, der Politikverdrossenheit
zu verfallen.
Politikverdrossenheit (Desinteresse an Politik) betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch
Erwachsene. Was kann man tun, damit Jugendliche sich mehr für Politik interessieren? Hier erfahren
Sie die Meinung einiger PassantInnen, zweier Politiker und auch unsere Meinung zum Thema.
Interview der Buben mit einer Passantin .
Christoph(12) Barbara (13), Fabian (13) und
Laura (nicht im Bild)
Während eines Interwiews vor dem Parlament.

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MEINE MEINUNG...!
FREIHEIT
In unserem Artikel geht es um das Thema Freiheit, und dazu ist
uns viel eingefallen. Überzeugt euch selbst, indem ihr unseren
Artikel lest!
Julia (8), Alisa (9), Emilia (8), Filip (9), Andi (8)
Ich finde Freiheit gut, weil unser
Leben sonst sehr eingeschränkt wäre!
Wir wären sehr traurig, weil wir Vieles
vermissen und verpassen würden!
Meinungsfreiheit
Wir dürfen unsere Meinung im
Radio, in der Zeitung und im
Fernsehen öffentlich sagen!
Wir dürfen uns frei bewegen, das heißt,
wir dürfen in viele verschiedene Länder
reisen und uns diese anschauen!
Religionsfreiheit
Wir dürfen unsere
Religion selbst
aussuchen und werden
nicht verfolgt!
Entscheidungsfreiheit
Wir können uns frei
entscheiden, das heißt z. B.,
wir dürfen einkaufen, was und
wieviel wir wollen.
Wir finden diese
Freiheiten wichtig!

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TOLERANZ
Toleranz bedeutet, dass man andere Meinungen
akzeptieren sollte, auch wenn man anderer Meinung
ist. Das lateinische Wort „tolerantia“ bedeutet
„Ertragen“ und „Erdulden“. Wenn du tolerant sein
möchtest, musst du geduldig sein und mit anderen
nett umgehen.
Alle haben in unserem Staat das Recht, im Rahmen
der Gesetze nach ihren Vorstellungen zu leben.
Manche Gesetze helfen dabei, dass es in einem Land
Toleranz gibt. Notwendig für ein möglichst großes
Maß an Toleranz in einer Gesellschaft ist, dass sich
alle an die geltenden Gesetze - die Spielregeln -
halten. Auch bei uns in der Klasse gibt es Regeln.
Einige unserer Regeln sind:
- Wir grüßen einander jeden Tag.
- Wir essen am Platz.
- Wir turnen nur im Turnsaal.
- Wir sind freundlich zueinander.
- Wir sind ein Team.
- Man soll aufzeigen, wenn man etwas sagen will!
Wir sind eine Integrationsklasse und deshalb ganz
besonders. Deshalb ist die Toleranz sehr wichtig für
uns.
Toleranz ist uns wichtig, weil wir sie brauchen. Sonst würde die Klassenordnung
nicht funktionieren!
Larissa (10), Klara (9), Fabian (9), Christoph (9)
Wir hören
einander zu!
Wir sind ein
Team!
Wir
respektieren
den anderen!
Wir sind
höflich
zueinander!
So gehen wir
in der Klasse
miteinander um.

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WAS BEDEUTET...?
Rassismus ist, wenn Leute andere beschimpfen,
sie ausschließen oder sie diskriminieren. Oft sind
Schwarze, InderInnen oder AsiatInnen aufgrund
ihrer Hautfarbe davon betroffen. Leute aus anderen
Kulturen und mit anderen Glaubensrichtungen geht
es, unserer Erfahrung nach, oft auch nicht besser.
Vor allem Inuit, Roma und Sinti, aber auch süd- und
nordamerikanische UreinwohnerInnen wurden und
werden immer noch von der Mehrheitsgesellschaft,
in der sie leben, diskriminiert. Hitler war auch
ein schlimmer Rassist. Wahrscheinlich einer der
Schlimmsten! Er und seine Partei verfolgten und
ermordeten Menschen jüdischer Herkunft und
jüdischen Glaubens.
Wir finden das unfair und unnötig!
In einem unterscheiden wir uns sicher nicht: Wir
sind alle Menschen mit Gefühl und Herz!
Rassismus, was ist das eigentlich?
Ist das nötig?
Vor ein paar Jahrzehnten war Rassismus in Südafrika
so schlimm, dass sogar in den Bussen nur „die Weißen“
sitzen durften. Parkbänke waren auch „nur für Weiße!“
Marcello (12), Olivia (13), Özge (13), Steffi (12), Ines (12)
Apartheid ist eine bestimmte Form von Rassismus.
Diese gab es in Südafrika bis 1990. Während der
Zeit der Apartheid wurden Menschen mit dunkler
Hautfarbe von Menschen mit heller Hautfarbe, also
„Schwarze“ und „Weiße“, voneinander getrennt.
90 % der Bevölkerung waren „schwarz“ und 10 %
waren „weiß“. Leider hatten „Weiße“ mehr Rechte
als „Schwarze“. Zum Beispiel durften ausschließlich
„Weiße“ im Bus sitzen. Alle anderen mussten stehen.
Wir trauerten letzten Dezember um NELSON
MANDELA. Er war der erste „schwarze“ Präsident
in Südafrika und war ein großer Kämpfer gegen
Rassismus. Er war deshalb sogar 27 Jahre im
Gefängnis in Südafrika eingesperrt. Er wurde 95
Jahre alt. Der große Held ist gestern gestorben. Gott
sei Dank konnte er während seiner Lebenszeit viel
verändern.
Die Team-Sprecherin stellt im Partizipationsspiel die
Ideen der Gruppe vor.
S.W.A.G. - SCHWARZ, WEISS ... ALLE GLEICH!

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WAS BEDEUTET...?
DEMONSTRATION
Demonstrationen sind Versammlungen, auf denen
sich Teile der Bevölkerung für etwas einsetzen oder
dagegen protestieren. Sie machen die Öffentlichkeit
und die Medien darauf aufmerksam. Demonstrationen
sind ein wichtiges, demokratisches Mittel, um den
politischen Willen und die Anliegen der Menschen
öffentlich mitzuteilen, egal, ob es um den Pelz von
Tieren, ein neues Gesetz oder um andere Anliegen
geht. Die Leute setzen sich für Dinge ein, die ihnen
wichtig sind und dafür, was sie im Leben verändern
wollen. Momentan sind Demonstrationen gegen
die neue Zentral-Matura ein aktuelles Thema für
SchülerInnen. Viele SchülerInnen stellen sich die
Frage, ob sie demonstrieren gehen sollen. Es werden
schon Meinungen in sozialen Netzwerken (z. B.
Facebook) gepostet und so genannte „Ketten-SMS“
verschickt. Doch im Endeffekt sind nicht alle dagegen.
Viele SchülerInnen sind mit der neuen Matura
einverstanden. In Zukunft werden sicher neue Themen
existieren, zu denen Demonstrationen stattfinden
werden. Und wir können dadurch vielleicht etwas
verändern.
Im Alltag gibt es immer mehr Demonstrationen, egal ob auf der Straße oder vor einem
wichtigen Gebäude. Es gibt manchmal etwas, was viele Leute stört und dagegen wird
demonstriert, manchmal mit Folgen.
Eine Zeichnung von unserer Illustratorin Carolina (12)
Sophie (12), Caro (12), Vero (12), Fiorela (12)
Was hat Demonstrieren
mit Partizipation zu tun?
Demonstration bedeutet so viel wie: „Ich darf auch
mitbestimmen, indem ich meine Meinung sage!“
Das heißt man partizipiert. Teilnehmen kann man
an vielen Dingen. Wir haben z. B. schon bei unserer
KlassensprecherInnenwahl mitentschieden.
Demokratie und
Gesetze sind wichtig,
damit alles geregelt
abläuft!
Wir finden Demonstrationen gut,
wenn sich Leute für das einsetzen,
was ihnen wichtig ist.
Demokratie ist wichtig. Wenn
es sie nicht gäbe, würden
Gesetze so sein, wie EIN
Politiker sie bestimmt!
Die SchülerInnen haben ein
Recht darauf zu demonstrieren,
wenn ihnen etwas nicht passt!
Demokratie ist
eine Möglichkeit,
die Gesetze zu
verbessern!

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INFORMATION
DURCHSCHAUT!
Zu viele Rohstoffe werden da-
für geopfert, so werden unzäh-
lige Bäume für das Plakatpapier
abgeholzt. Was über einen län-
geren Zeitraum hinweg zu ei-
ner schlechteren Lebensquali-
tät führt aufgrund des erhöhten
CO2-Gehalts in der Luft.
Das ist doch reine Geld-
verschwendung! Man
könnte das Geld sinn-
voller einsetzen, zum
Beispiel um soziale Pro-
jekte zu unterstützen.
KOMMENTARE
Wir haben gemeinsam einen Bericht über das Thema
„Wahlwerbung“ erfunden und dazu Kommentare verfasst.
Was diese Kommentare bei LeserInnen bewirken, erfahrt ihr in
unserem Artikel.
Sarah (13), Nina (13), Anna (14), Simon (14), Chiara (13)
Wieso eigentlich? Natürlich um gewählt zu werden! Letzten Herbst war der Anlass die Nationalratswahl.
Die Parteien wollten im Wahlkampf ihre Grundsätze und Ansichten vertreten, um möglichst viele
WählerInnen zu erreichen. Das kostet logischerweise Geld! Letztes Jahr betrugen die Ausgaben für den
Wahlkampf ca. 8,7 Millionen Euro.
Kommentare werden von Zeitungen oft genutzt, um die Einstellung der LeserInnen zu einem Thema zu
beeinflussen! Je nach Standpunkt des Verfassers kann dies positiv oder negativ geschehen, denn der
Kommentar ist die eigene Meinung des Kommentators. Wenn ein Leser oder eine Leserin einen negativen
Kommentar zu einem Thema liest, wird er oder sie eher schlechter darüber denken - anders herum ebenso.
Daher ist es sinnvoll, sich mehrere Kommentare durchzulesen, um sich ein eigenes Bild machen zu können.
Wir finden Kommentare nur dann gut, wenn man positive und negative Meinungen hört, weil man dann
nicht so sehr manipuliert wird. In unserem Beispiel haben wir einen Artikel, wie er in der Zeitung stehen
könnte, auf verschiedene Weisen kommentiert.
WAHLWERBUNG
Man sieht sie vor den Wahlen überall: egal, ob im Fernsehen, auf Events oder Plakaten. Parteien
nützen diese Möglichkeit, um Werbung für sich zu machen.
CHIARAS KOMMENTAR
Mit guter Werbung sind die Par-
teien vor den Wahlen bei den
WählerInnen präsent. Es ist für
die WählerInnen einfacher, infor-
miert zu werden, als sich selbst
informieren zu müssen, was sie
trotzdem tun sollten.
SARAHS KOMMENTAR
ANNAS KOMMENTAR
Und? Beeinflussen DICH diese
Kommentare? Ändern sie DEINE
Meinung?

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Wir berichten über das Thema, wie uns Medien
beeinflussen. Es gibt ein paar Dinge, die man
beachten sollte, wenn man in Medien (z. B. Internet,
Zeitung, Plakate, etc.) über die Politik informiert.
Das Wichtigste ist, dass man bei Informationen,
die man bekommt immer skeptisch bleibt und
überlegt, ob das überhaupt alles stimmt, was einem
erzählt wird. Zum besseren Verständnis haben
wir hier ein paar Bilder eingefügt, die erklären,
wie die Infos vom Parlament bis zu uns gelangen.
Zuerst haben wir hier ein Bild vom Parlament.
Die Aufgaben des Parlaments sind, die Gesetze
in Österreich zu bestimmen. Als nächstes haben
wir ein Bild der Medien, die uns von Neuigkeiten
im Parlament erzählen. Die Medien haben aber
MEDIEN UND POLITIK
Schauen Sie die Nachrichten? Ja? Haben Sie sich schon mal gefragt, ob alles wirklich stimmt, was in
den Nachrichten berichtet wird?
Matthias (9), Jakob (11), Jonas (8),
Julian (14) und Fatemeh (12)
PARTEI 1
PARTEI 2
PARTEI 4
PARTEI 3
dadurch, dass sie die Informationsquelle sind auch
die Macht, unsere Entscheidungen bei Wahlen oder
Ähnlichem zu beeinflussen. Das wird besonders
dann problematisch, wenn sie uns leicht geänderte
oder sogar falsche Informationen geben. Als drittes
Bild sieht man hier das Volk, welches anhand der
Artikel in der Zeitung oder im Internet oder von
Berichten in Fernsehen und Radio entscheidet,
welche PolitikerInnen sie wählen. Das Volk kann
durch einseitige Informationen der Medien
beeinflusst werden, einen bestimmten Politiker zu
wählen. Wie am Anfang unseres Artikels erwähnt,
muss man also aufpassen, ob alle Infos überhaupt
richtig sind. Das ist nicht immer leicht, heraus zu
finden.

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Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten!
3B, HS Schweglerstraße 2-4, 1150 Wien
3G, BG/BRG und WMS Contiweg, Contiweg 1, 1220 Wien
4D, NMS 8 Wels, Zeileisstraße 1, 4600 Wels Lichtenegg
3D, BG Kundmanngasse, Kundmanngasse 20-22, 030 Wien
3F, VS Rohrwassergasse, Rohrwassergasse 2, 1120 Wien
3C, BG Fichtnergasse, Fichtnergasse 15, 1130 Wien
4A, Hauptschule Frankenburg am Hausruck, Hauptstraße 29,
4873 Frankenburg am Hausruck
4C, BRG und BORG Kirchdorf an der Krems, Weinzierler Straße
22, 4560 Kirchdorf an der Krems
4A, VS Hammerfestweg, Hammerfestweg 1, 1220 Wien
1B, HAK Krems an der Donau, Langenloiser Straße 22, 3500
Krems an der Donau
3B, VS Guntramsdorf, Hauptstraße 35, 2353 Guntramsdorf
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des öffentlichen
Workshops vom 07.12.2013
Eigentümer, Herausgeber, Verleger, Hersteller: Parlamentsdirektion
Grundlegende Blattrichtung: Erziehung zum Demokratiebewusstsein.
Änderungen bis 12. Februar 2014 wurden berücksichtigt.
Anmeldungen für einen Besuch in der Demokratiewerkstatt:
Telefon: 01/40110-2930, E-Mail: anmeldung@demokratiewerkstatt.at
www.demokratiewerkstatt.at
IMPRESSUM
WIR SIND DIE MANIPULATIONS-FORSCHER/INNEN
Manipulation ist ursprünglich ein französisches
Wort. Es bedeutet, dass man die Meinung anderer
Menschen beeinflusst oder sogar verändert. Das
passiert in der Werbung, im Fernsehen, im Internet,
im Radio oder in der Zeitung, oft ohne dass
Menschen es bemerken.
Passiert Manipulation auch in Kinder- und
Jugendbüchern? Dazu haben wir die Buchautorin
und freie Journalistin
Elisabeth Hewson befragt:
„Ja, Manipulation passiert
immer, wenn man etwas
schreibt. Der Autor hat ja
immer eine Meinung, die
er dann in Texte verpackt.
Manipulation kann gut,
aber auch schlecht sein.
Positive Manipulation ist
etwas Gutes. Ich hoffe,
dass meine LeserInnen
neugierig werden, damit
sie sich ihre eigene
Meinung bilden können.“
Wir finden, dass man in Zeitungen nicht zu viel
manipulieren sollte. In Kinderbüchern finden wir,
dass Manipulation auch ein Vorteil sein kann, wenn
dadurch die Geschichte spannender wird. Jeder
sollte immer neue und verschiedene Zeitungen
lesen, weil sonst wird es langweilig. Vor allem kann
man sich dann auch seine eigene Meinung bilden.
Wir haben heute das Wort
Manipulation“ beschrieben. Zu diesem Thema haben wir auch Fragen
an unseren Gast Elisabeth Hewson gestellt.
Das ist unser Gast, die
Medienexpertin Elisabeth
Hewson.
Aleks (8), Lena (9), Leni (8), Lukas (8)
Ich lebe in Wien und bin
freie Journalistin.