Das ist ein ganz besonderer Coup, den die Gebrüder Cosmas Damian und
Egid Quirin Asam vor knapp 300 Jahren landen konnten. Mit ihrer „Visitenkarte“, der Asamkirche in München, haben die beiden Bildhauer, Architekten, Stuckateure und Maler von 1733 bis 1746 eine ganz eigene Form des Marketings geschaffen. Kirche und zugleich Showroom? Nichts leichter als das für die zwei Brüder voller Ideenreichtum, Expertise und Gottesgläubigkeit.
Wo heutzutage Passanten und Touristen mit Einkaufstaschen, Aktenkoffern oder einer ordentlichen Leberkässemmel in der Hand durch die Straßen schlendern, hausten einst auf halbem Weg zwischen Zentrum und Stadtmauer hauptsächlich Handwerker. Genau dort haben die Asam-Brüder ein einmaliges Ensemble aus Sakralraum, Wohnung, Werkstatt und Priesterhaus erschaffen.
Jedes Mal, wenn wir die Tür zum Inneren der Asamkirche aufstossen, staunen wir über die wohl prunkvollste und zugleich geheimnisvollste Kirche Münchens. Kunsthistoriker wissen: Die Asamkirche ist nichts weniger als Münchens erster Ausstellungsraum und zugleich die einzige nach einem Künstler benannte Kirche. Das gesamte Portfolio der ‚Firma Asam‘ lässt sich hier erforschen. Dieses private Gotteshaus steht für die Leistungsfähigkeit und den Wohlstand seiner Schöpfer und Eigentümer. Magische Mauern, die uns immer wieder in ihren Bann ziehen – gläubig oder nicht.
24 Orte entdecken, die typisch für München sind, aber die die meisten Münchner*innen so noch nie gesehen haben: das war die Mission der Macher des Buches „Münchens magische Mauern“. Es erwarten euch: atemberaubende Bilder, spannende Interviews und ganz besondere Einblicke in unsere Herzenstadt.