ANDRÉ SASSENROTH

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Parkhäuser und Hochsitze Zurück in die Zukunft. Kunst machen bedeutet heutzutage oftmals Unterwegssein mit minimaler Ausrüstung (eine große Tasche und ein Seil) und dem verlässlichen Gespür für das Spezifische eines Ortes, eines Ballungszentrums oder Landstrichs. Für Jäger in den Städten bietet zumeist das Parkhaus den geeigneten, weil höchsten Aussichtspunkt für den panoptischen Blick, von dem aus die Struktur und potentiellen Beutereviere einer Stadt erkennbar werden. Gleise, Baukräne, Gebäude, Brachen. Der postindustrielle Sammler erforscht und transportiert seine Fundstücke schließlich mit dem Fahrrad. Methode Picasso: Nicht suchen – finden. Was bei dieser Arbeit entsteht, sind temporäre Behausungen, gefakte, archaische Fahrzeuge, reale und virtuelle Projektionsflächen. Orte und Objekte, die Erfahrungen von Ein- und Ausgrenzung, von Gelingen und Verpassen aufrufen. Die zeitweilige Aneignung (und Transformation) eines Ortes bedeutet eine Reflexion auf das Randständige, wenig Beachtete, Vergessene, um ihm für kurze Zeit eine neue Bedeutung zu verleihen. Es bedeutet das Generieren eines Lebensraums, der faktisch zwar nur für kurze Zeit exisitiert, doch als inkanierter Möglichkeits- und Vorstellungsraum Bestand hat. Traditionelle Nomaden nehmen ihre Dinge mit, zeitgenössische Nomaden lassen die Dinge zurück und verwenden das von anderen Zurückgelassene weiter. Ein ständiges informieren und formulieren. Spuren (Zeichen und Bedeutungen) werden aufgenommen, durch ästhetisches Handeln modifiziert und angereichert, um weitere Spuren zu hinterlassen – die Zeit wandert. Mit Benjamin könnte André Sassenroth sagen: “Methode dieser Arbeit: literarische Montage. Ich habe nichts zu sagen. Nur zu zeigen. Ich werde nichts Wertvolles entwenden und mir keine geistvollen Formulierungen aneignen. Aber die Lumpen, den Abfall: die will ich nicht inventarisieren, sondern sie auf die einzig mögliche Weise zu ihrem Recht kommen lassen: sie verwenden.” 1 Marion Bertram

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Walter Benjamin: Passagen-Werk I, Frankfurt/M 1983, S. 574 (Konvolut N 3,2).


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Bildlegende Umschlag, S. 2 u. 3:

Needfahrweg, 2009, Totale und Details

S. 4:

Ponyranch, 2009, Aussenansicht

S. 7 u. 8:

o. T., 2009

S. 10 u. 11:

Überzahl im Elfenbeinturm, 2009,

Innen- und Aussenansicht

S. 12:

din1587 (heymister), 2009

S. 13:

Leuchtturm Alles, 2008, Aussenansicht

S. 14 u. 15:

wenn ich nicht mehr weiter weiß mach ich

einfach´n Kiosk auf, 2009, Detail u. Totale

S. 16 - 18:

Konzentrationsübersteuerung, 2009

Totale u. Detail linke Kammer

Auflage:

/100


ANDRÉ SASSENROTH Publikation anlässlich der Ausstellung TRASHMIGRATION Erika Plamann, André Sassenroth, Thomas Behling und Heiner Preißing 28. Februar - 3. April 2010

Alpineum Produzentengalerie Hirschmattstrasse 30a, CH-6003 Luzern 20

T. +41 41 410 00 25 / info@alpineum.com / www.alpineum.com


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