So sah ich LOIS RENNER im Salzburg Museum

 

Lois Renner: Das Floß vor Lampedusa © Atelier Renner

 Lois Renner einer der herausragenden Vertreter der österreichischen Gegenwartskunst bespielt im Salzburg Museum die Kunsthalle. Gezeigt werden aktuelle großformatige Bilder, sowie Werke aus den frühen 1990er Jahren.

Seine großformatigen Werke, veranlassen einen, die Bilderwelt „Renners“ genau zu betrachten.  Es ist eine bunte Welt mit unterschiedlichen Materialien. Wo sich immer wieder die Frage stellt: „Ist Renner Maler, Bildhauer oder Fotograf?“ Was ist sein wirklicher Schwerpunkt! Er ist Maler und fotografiert dann seine Werke, die dann in Museen und Galerien auch über die Grenzen hinaus ausgestellt werden.

Es ist eine Zusammenführung zwischen Malerei und Fotografie, wobei seine Arbeiten immer um das eigene Atelier kreisen. Der Künstler baut dabei seine Arbeitsräume in Wien als Modelle nach und entwickelt in diesen eine Vielzahl an malerischen, kunsthistorischen und persönlichen Bezugswelten.

Biographie Renner:

Geboren 1961 in Salzburg / Österreich. Er lebt und arbeitet in Wien

  • 1981-84: Meisterschule für das österreichische Malerhandwerk, Baden bei Wien
  • 1984-85: Hochschule Mozarteum, Salzburg
  • 1985-88: Rheinische Kunstakademie Düsseldorf
  • 1992: Mag. Otto-Mauer-Preis (Österreich)
  • 1994: Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst
  • 2001: Großer Kunstpreis des Landes Salzburg
  • 2002: Internationaler Preis für Fotografie der II. Kunstbiennale von Buenos Aires
  • 2002 – 2005: Professur für künstlerische Fotografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe

 

Renners aufgebautes Ateliermodell in der Kunsthalle macht einen neugierig. Blickt man in dieses Modell, findet man den „Barberinischen Faun“ – der bereits seit vielen Jahren ein Hauptsteller in Renners Arbeiten ist – etliche großformatige Malerei, ein Motorrad, eine Stehleiter, Beleuchtungskörper wie man sie in der Fotografie verwendet. Musikinstrumente, einen Totenkopf, kleine Treppe, einen Tisch mit Vasen. Ein Kramasurium die er offensichtlich für seine Ideenfindung benötigt. Der Aufbau ist jedoch trotz alle dem interessant.

Lois Renner Atelier Modell im Salzburg Museum / Foto: Christa Linossi

Beim Betreten des nächsten Raumes, richtet sich der Blick auf die überdimensionalen Fotowerke die eine Gegenüberstellung des Werkes „Frühling (Makart) mit dem Werk „Bibi“ einen in den Bann ziehen.

Die Arbeit „Frühling“ welches ein Format von 300 x 540 cm aufweist, ist eine Reaktion auf das monumentale Gemälde „Der Frühling“ (1884) von Hans Makart (= war ein österreichischer Maler und Dekorationskünstler. Er galt als der repräsentative Maler der Ringstraßenepoche). Dieses stellt ein Hauptwerk in der Sammlung des Salzburg Museum dar. Renner war von diesem (ursprünglich im Museumsfoyer ausgestellten) Werk schon seit früher Kindheit fasziniert. Renner setzte dieses Bild in eine neue Formensprache, in dem er die Begegnung eines Paares aufgreift und in seinem paradiesischen Garten versinnbildlicht.

Lois Renner: Frühling Makart 2017 /© Lois Rennerr

Zum Werk „Bibi“ (Nationalbibliothek) zeigt er eine Bibliothek die mit exquisiten Miniaturbüchern eingerichtet ist. An deren Erscheinung Renner die barocken Leseräume der österreichischen Nationalbibliothek anlehnten. Gleichzeitig stellt das Bild eine Weiterentwicklung seiner Auseinandersetzung mit der Stiftsbibliothek in Admont im Jahr 2000 dar.

Lois Renner: Bibi 2014 /© Lois Renner

Beim Betrachten der Werke ist mir besonders aufgefallen, dass Renner sich immer wieder an alte Meister der Malerei lehnt. Lois Renner ist auch schon seit vielen Jahren mit dem Salzburg Museum verbunden. Es befinden sich einige Arbeiten des Künstlers in der Sammlung des Museums und weiteres wurden gemeinsame Projekte (zB im Rahmen der Ausstellung de sculpura 2013) realisiert. Andererseits gibt es im Salzburg Museum auch Kunstwerke, die  – wie Der Frühling (1883) von Hans Makart – Lois Renner schon seit Jahren begleiten und ihn bis heute faszinieren.

Es lohnt sich, die Ausstellung zu besuchen und sich selbst darüber ein Bild zu machen. Die Ausstellung läuft noch bis 28. Jänner 2018