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Kunstpreis der Stadt Graz geht an Fritz Panzer

Fritz Panzer, geboren 1945 in Judenburg, besuchte nach der Kunstgewerbeschule in Graz die Kunstschule in Linz und studierte anschließend an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Gütersloh, Mikl und Hollegha. Urspünglich beschränkte sich wein Werk auf die Malerei die ihm in ihrer Zweidimensionalität aber bald zu eng wurde. Einrichtungsgegenstände aus Karton oder aus Alltagsartikeln dokumentieren den Einfluss der Pop Art im Frühwerk, später begann Panzer, mit Draht „Konturen von Gegenständen in den Raum zu zeichnen“. Den philosophischen Unterbau bildeten medientheoretische Überlegungen zur Abbildhaftigkeit der Realität und zu den Möglichkeiten, den Kunstbegriff unter Zuhilfenahme traditioneller künstlerischer Kategorien ständig zu erweitern. "Fritz Panzer hat zweifellos mit dieser Verschmelzung von realem Raum, virtuellem Raum und Konturraum das Vokabular der Skulptur erweitert. Was mit den Kartonskulpturen um 1970 im Forum Stadtpark Graz begonnen hat, setzt sich in den Drahtskulpturen weiter fort. Parallel dazu bleibt Panzer auch Maler und Zeichner – als würde er immer wieder die Probe in der Repräsentationswelt der künstlerischen Darstellung unternehmen. Die Erkenntnis, dass der Mensch die Wirklichkeit gar nie als solche wahrnimmt, sondern ausschließlich vermittelt, liegt hier als zentraler Gedanke zu Grunde. Die Medientheorie führt das auf die Entwicklung innerhalb der technischen Bildproduktion zurück. Panzer bleibt formal – auf das Material bezogen – im Bereich der Kunst. Er lässt mit Karton, Draht, sowie mit den Begriffen Skulptur, Zeichnung, Malerei die klassischen Kategorien der Kunst nicht verschwinden. Mit dem bestehenden Vokabular eine Erweiterung zu schaffen: Das scheint das hauptsächliche Anliegen des Künstlers immer gewesen zu sein. Die grundsätzlichen Fragen, die Fritz Panzer stellt, werden beispielsweise von Claes Oldenburgs Textilobjekten bis zu Tobias Rehbergers Möbelskulpturen in unterschiedlichster Weise behandelt. Immer wieder steht dabei die Frage nach der Abbildhaftigkeit von Realität im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund der technischen Entwicklungen innerhalb der Bildmedien und der Rezeption von Bildern, die heute genauso als Teile der Realität begriffen werden können, wie auch als deren Repräsentation, bleibt Panzers Werk verblüffend aktuell. Sein Werk ist international anerkannt und wird bis heute als wesentlicher Beitrag innerhalb des Kunstdiskurses gewürdigt. Die prognostische Kraft des frühen Schaffens war stark genug, um heute noch Gültigkeit zu haben. Es handelt sich demnach bei Fritz Panzers Werk nicht nur um ein Werk mit historischer Dimension, sondern ebenso sehr um eine gegenwärtige Auseinandersetzung mit höchster Relevanz." (aus der Begründung der Jury) Der mit 14.500 Euro dotierte Kunstpreis der Stadt Graz wird seit 1986 alle zwei Jahre in Würdigung und Anerkennung des künstlerischen Gesamtschaffens auf dem Gebiet der bildenden Kunst an eine/n renommierte KünstlerIn vergeben. Zu den bisherigen PreisträgerInnen zählen unter anderem Günter Brus, Richard Kriesche, Hartmut Skerbisch, Jörg Schlick oder Michael Kienzer. Die feierliche Übergabe des Kunstpreises wird voraussichtlich im Oktober stattfinden.

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