Das Schwere und das Leichte
Das Werk des Bildhauer Alf Schuler lebt aus dem Sinn für das Schwere und das Leichte.
Nicht der geschärfte Blick auf die Welt äusserer Erscheinungen motivieren ihn, sondern eine erhöhte Sensibilität für rationale und irrationale Kräfte im Raum. Die legt er anhand einfacher Relationen verschiedenartiger Grundstoffe frei, deren Sehnen- und Nervenstränge er mit grosser Sicherheit aufspürt. Sobald Schuler die Koordinaten einer Arbeit im Raum festgelegt hat, überlässt er sie der Gravitation. Stets stellen sich geometrische Konstellationen ein, die aus der Dualität ihrer Materialkombinationen leben schöpfen: Schwere und leichte Elemente, weiches und starres Material, Linien und Flächen werden kontrastierend aufeinander bezogen. Sie bilden geschlossene Systeme, die in labilen Gleichgewichten für die Dauer der Präsentation Stabilität erlangen.
In den plastischen Arbeiten Alf Schulers spielt die Leere als umgrenzter Freiraum oder als monochrome Fläche eine wesentliche Rolle. Sie bildet stets Zonen des Ungewissen, die es zu umreissen gibt, die, kaum greifbar, ein harmonisches und ästhetisches Innen und ein Aussen schafft
Katja Blomberg,
Text aus Ausstellungskatalog Alf Schuler, Skulpturen,
Suermondt-Ludwig-Museum Aachen
Biografie
1945 | Geboren in Anzenbach/Berchtesgaden |
1963–70 | Studium an der Werkkunstschule in Augsburg und Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg |
1977 | Umzug nach Köln |
1989 | Bis 2010 Professor an der Kunsthochschule Kassel |
1998 | Bis 2005 in Berlin |
Lebt und arbeitet in Kassel |
Einzelausstellungen
1996 | Suermondt Ludwig Museum, Aachen, D |
1990 | Galerie Mark Müller, Zürich, CH (u. 1993) |
1988 | Wilhelm Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein, D |
1987 | Städtisches Museum Leverkusen, Schloss Morsbroich, D |
1981 | Galerie D & C Mueller-Roth, Stuttgart, D |
(u. 1982 / 84 / 89 / 94 / 2001 / 09) | |
1980 | Kunsthalle zu Kiel und Schleswig-Holsteinischer Kunstverein Kiel, D |
1978 | Galerie E & O Friedrich, Bern, CH (u. 1981 / 83) |
1977 | Galerie Reckermann, Köln, D |
(u. 1980 / 82 / 86 / 90) | |
1975 | Museum Folkwang, Essen, D |
1970 | Galerie Defet, Nürnberg, D |
(u. 1973 / 89 / 88 / 99) |
GRUPPENausstellungen
1993 | Equilibre – Gleichgewicht Äquivalenz und Harmonie in der Kunst des 20. Jht., Aargauer Kunsthaus, Aarau, CH |
1988 | De Facto Charlottenburg, Kopenhagen, DK |
1987 | documenta 8, Kassel, D |
1985 | Rheingold – 40 Künstler aus Düsseldorf und Köln, D |
Palazzo della Societa Promotrice delle Belle Arti, Turin, I | |
Kunst in der BRD 1945-1985, Nationalgalerie Berlin, D | |
1983/1984 | Dreidimensional – aktuelle Kunst aus der BRD |
Institut für Auslandbeziehungen, Kunsthalle Mannheim, D | |
Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg, D | |
National Museum of Modern Art, Tokyo, JPN | |
1983 | Kunst der Gegenwart in der BRD |
Trondhjems Kunstforening, Kunsternes Hus Oslo, NOR | |
Konsthall Malmö, Kunstmuseum Arhus, Kunsthalle zu Kiel, D | |
1979 | Fünf in Köln, Buthe, Polke, Rosenbach, Rühm, Schuler, Kölnischer Kunstverein, Köln, D |
1977 | documenta 6, Kassel, D |