Wirtschaft

Milliardenschweres Gasgeschäft Eon steigt bei Adria-Pipeline ein

Der größte deutsche Energieversorger Eon beteiligt sich an einem neuen, milliardenschweren Gasprojekt. Nach der Nordsee-Pipeline steigt der Konzern mit 15 Prozent beim südeuropäischen Projekt TAP ein, der Erdgas vom Kaspischen Meer und dem Nahen Osten nach Europa transportieren soll.

Händeschütteln für einen neuen Gaskorridor: TAP-Manager Tungland, Statoil-Vertreter Bjørnson, Eon-Ruhrgas-Vertreter Weise und EGL-Manager Schulz (v.l.)

Händeschütteln für einen neuen Gaskorridor: TAP-Manager Tungland, Statoil-Vertreter Bjørnson, Eon-Ruhrgas-Vertreter Weise und EGL-Manager Schulz (v.l.)

(Foto: TAP AG)

Vertreter von Eon Ruhrgas, der Schweizer Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL) und der norwegischen Statoil haben gemeinsam ihren Einstieg beim "Trans Adriatic Pipeline Projekt", kurz TAP, unter Dach und Fach gebracht. Eon beteiligt sich an dem Projekt mit einem Anteil von 15 Prozent, EGL und Statoil mit jeweils 42,5 Prozent. TAP bleibe offen für weitere strategische Partner.

Das Pipeline-Projekt soll im Rahmen des sogenannten "südlichen Korridors" Gas vom Kaspischen Meer und dem Nahen Osten über Griechenland, Albanien und die Adria nach Italien bringen. Die EU fördert das Projekt nach Angaben des Konsortiums mit einem Betrag "im einstelligen Millionenbereich". Die Eon Ruhrgas AG hält bereits einen Anteil von 20 Prozent an der Ostsee-Pipeline Nord Stream.

Mit der Beteiligung an dem Projekt werde Eon künftig einen wichtigen Beitrag zur sicheren Energieversorgung Europas, "besonders im südlichen und südöstlichen Europa", leisten, sagte Eon-Ruhrgas- Vorstandsmitglied Jochen Weise.

Keine Konkurrenz zu Nabucco

Zum Pipeline-Projekt Nabucco sehe er angesichts wachsender Erdgasnachfrage in Europa keine Konkurrenz, betonte Weise. "Wir verdienen auch die politische Unterstützung der Europäischen Kommission." An der geplanten Pipeline Nabucco, die ebenfalls Gas aus der kaspischen Region liefern soll, beteiligt sich unter anderen der Energiekonzern RWE. Von der EU fließen 200 Millionen Euro für Nabucco.

Statoil-Vizepräsident Rune Bjørnson begrüßte die Beteiligung des deutschen Energiekonzerns. "Dieser Schritt wird das TAP-Projekt weiter stärken im Wettbewerb um den Transport von Gas vom Kaspischen Meer nach Europa." TAP-Direktor Kjetil Tungland nannte die Pipeline "den direkten und kosteneffizientesten Zugang zu den Gasreserven in der Kaspischen Region und im Mittleren Osten".

Die 520 Kilometer lange Pipeline soll Erdgas in die süditalienische Region Puglia und weiter nach Westeuropa führen. Die Transportkapazität ist nach Industrieangaben für 10 bis 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr ausgelegt. Das Projekt sehe einen Erdgasspeicher in Albanien vor, um die Liefersicherheit auch bei Engpässen zu gewährleisten.

Quelle: ntv.de, rts

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