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Ausstellung auf Gottorf New York, Paris, Triest und Berlin im Holzschnitt gedruckt

Von Ina Reinhart | 22.03.2024, 17:35 Uhr

Triest und die Götter: In Schleswig zeigt Matthias Mansen auf Schloss Gottorf Werke aus 40 Künstlerjahren.

New York, Paris, Triest, Berlin – in 40 Künstlerjahren ist Matthias Mansen viel herumgekommen. Die Orte haben ihre Abdrücke in seinem Werk hinterlassen – und zwar im Großformat. Der 1958 in Ravensburg geborene Künstler arbeitet ausschließlich mit Holzschnitt. „Das ist einzigartig in der Gegenwart. Matthias Mansen hat das Medium ausgereizt wie kein anderer“, erklärt Uta Kuhl.

Sie ist die Kuratorin der Ausstellung auf Schloss Gottorf, die als Retrospektive das 40-jährige Schaffen umspannt und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Horn entstanden ist.

Als Student begann Mansen, Holzschnitte aus am Straßenrand gefundenen Brettern zu schneiden. „Ich hatte nur zwei Werkzeuge, einen Stechbeitel und ein Hohleisen“, erinnert er sich bei der Pressebesichtigung in der Galerie 19. Jahrhundert im Erdgeschoss von Schloss Gottorf. „Doch es passierte für mich etwas Magisches.“ In der Malerei empfand er sich im Studium bei Markus Lüpertz immer durch das Bild oder die Methode eingeschränkt. „Beim Holzschnitt fand ich eine Bühne, auf der ich agieren kann.“

Mehr Informationen:

Die Ausstellung: Matthias Mansen, Triest oder die Götter. 26. März bis 25. August in der Galerie des 19. Jahrhunderts auf Schloss Gottorf.

Wie Matthias Mansen immer wieder neue Facetten der Technik entwickelte, stets neue Motive entdeckte und die Drucke plastischer wurden, kann der Besucher in der Ausstellung nachvollziehen.

Von Triest nach Venedig

Vom einfachen „Zimmer – Lampe – Kopf“ aus der Studentenzeit über die in New York entstandene Serie „About The House“, die „Ile St. Louis – Ile de la Cité“ in Paris bis zu Szenen aus Berlin, wo der Künstler heute seinen Lebensmittelpunkt hat, und der Serie „Triest oder die Götter“, deren Titel auch der retrospektiven Ausstellung im Schloss ihren Namen gibt. „Diese Serie nahm ihren Anfang, als ich an einer Ausfallstraße von Triest nach Venedig fuhr“, sagt Matthias Mansen.

Die Straße führte am Meer entlang, an einem Strand aus Basaltstein. Die Menschen posierten auf dem harten Untergrund eher als dass sie entspannten. „Das erinnerte mich an die Statuen der griechisch-römischen Antike.“ Der Künstler reflektierte und abstrahierte diese Szenen, zunächst klassisch schwarz-weiß. Doch dann ließ er sich von einem Farbkasten inspirieren, trug Tag für Tag jeweils eine Farbe, von den hellen zu den dunklen, auf. „Das ganze Bild konnte ich so erst nach einer Woche erkennen. Das war ungewohnt“, sagt Mansen.

Mit ebensoviel Liebe zum Detail hat der Druckkünstler auch der Ausstellungskatalog gestaltet. Er zeigt nicht nur die ausgestellten Werke, sondern auch Werkstatt-Fotografien, Abbildungen von Farbpaletten, Druckvorlagen und einem Originaldruck in der Mitte.