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Microsoft Wedge: Tastatur und Maus für Windows 8

Foto: SPIEGEL ONLINE

Microsoft Wedge im Test Tablet-Tastatur und Mini-Maus für Windows 8

Das neue Windows 8 ist noch nicht im Handel, da stellt Microsoft schon Zubehör für das neue Betriebssystem vor. Eine Bluetooth-Tastatur und -Maus sollen die kommenden Tablets bürotauglich machen. Wir haben getestet, wie sie mit Mac, PC, iPad und Android klarkommen.

Microsofts Hardware-Abteilung geht schon mal voraus. Während der Rest des Konzerns sich noch auf die Einführung von Windows 8 vorbereitet, hat die Hardware-Sparte schon das erste Zubehör dafür veröffentlicht: Eine Maus, deren Navigationsfunktionen für das neue Betriebssystem optimiert sein sollen, sowie eine Tastatur, die bereits mit Windows-8-Schnellzugriffstasten bestückt ist. Das Wedge Mobile Keyboard und die Wedge Touch Mouse verbinden sich per Bluetooth-Kurzstreckenfunk mit Computern und Tablets, Kabel gibt es keine.

Als Systemvoraussetzung gibt Microsoft Windows 8, Windows RT, Windows 7 sowie Mac OS X 10.6 und 10.7 an. Vollkommen problemlos funktioniert die Tastatur allerdings auch mit OS X 10.8 (Mountain Lion), gängigen Tablets und Smartphones. Ich habe es unter anderem mit einem iPad 3 und einem Galaxy Note 10.1 ausprobiert, auf denen ich damit auch Teile dieses Textes geschrieben habe.

Doch bevor ich damit anfangen konnte, hieß es erst einmal, die beiden Eingabegeräte einsatzbereit zu machen. Dabei fällt zunächst auf, wie aufwendig Microsoft seine neuen Gadgets verpackt: Beide kommen in ungewöhnlich dicken und stabilen Pappboxen. Deren Eigengewicht dürfte vor allem dazu beitragen, potentiellen Käufern eine hohe Wertigkeit gegenüber Konkurrenzprodukten in billigen Pappschachteln zu suggerieren.

Das Gewicht von Wedge-Maus und -Tastatur fällt gegenüber ihren Verpackungen vergleichsweise gering aus. Statt sich an Vorbildern zu orientieren, hat Microsoft für die Geräte eigene Formen gefunden. Vor allem die Maus sieht ungewöhnlich aus. Die Materialien machen einen hochwertigen Eindruck und sind gut verarbeitet. Die Tastatur ist auf eine Aluminiumplatte aufgebaut, wodurch sie sehr robust und verwindungssteif ist. Angesicht der Listenpreise - 80 Euro für die Tastatur, 70 Euro für die Maus - darf man solche Details aber auch erwarten.

Klein kann auch zu klein sein

Im praktischen Einsatz machte mich zunächst die Maus stutzig, die auf eine Handballenauflage verzichtet. Obwohl sie alles andere als ergonomisch aussieht, fühlt sie sich gut an. Sie hat weder sichtbare Schaltflächen noch ein Scrollrad. Stattdessen ist ihre komplette Oberseite berührungsempfindlich, registriert sowohl Links- als auch Rechtsklicks. Zum Scrollen reicht es, wenn ich mit meinem Finger in die entsprechende Richtung über die Oberfläche streiche. Mit einer Gestensteuerung darf man das aber nicht verwechseln, es funktionieren nur links, rechts, oben, unten.

Die Miniaturisierung der Tastatur fordert ihren Tribut: Die Tasten stehen so eng nebeneinander und sind teilweise so stark verkleinert, dass es einige Eingewöhnung braucht, um damit klar zu kommen. Mit diesem Problem kämpfen viele Mobiltastaturen. Nur wenige Hersteller, wie Belkin mit seiner iPad-Tastatur, schaffen es, einen guten Kompromiss zu finden. Geschmackssache ist der Tastenanschlag. Einige Kollegen klagten, er sei zu weich, der Hub zu gering. So schnell wie auf meinen gewohnten Tastaturen konnte ich darauf nicht tippen, wohl aber in einer annehmbaren Geschwindigkeit.

Das hat Stand und Fuß

Ähnlich wie bei den Surface-Tablets ist es Microsofts Hardware-Entwicklern gelungen, der metallverstärkten Schutzhülle der Wedge-Tastatur einen Zusatznutzen zu geben. Zum einen schützt sie die Tasten vor Staub, Schmutz und Beschädigungen. Zum anderen schaltet sich die Tastatur automatisch ab, sobald man ihr die schwarze Kunststoffabdeckung überzieht. Zudem kann die Schutzhülle als Standfuß für Tablets verwendet werden. Im Test hat sie iPad und Galaxy Note 10.1 stabil sowohl im Hoch- als auch im Querformat gehalten.

Feinheiten wie diese lassen die neuen Microsoft-Eingabegeräte als lohnenswerte Anschaffungen erscheinen. Sinnvoll sind sie für User, die sich einen Windows-8-Flachrechner wie etwa Lenovos ThinkPad Tablet 2 anschaffen, der in Kombination mit dem Maus-Tastatur-Duo zum veritablen Mobilbüro mutiert - und damit zum Laptop-Ersatz. Ebenso macht es Spaß, damit ein Android-Tablet zu benutzen. Googles Betriebssystem funktioniert mit Maus ganz wunderbar - ganz anders als Apples iOS, das die Existenz von Computermäusen geflissentlich ignoriert. Wer eine Tastatur fürs iPad sucht, ist mit einer richtigen iPad-Tastatur besser bedient.