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Berlin & Brandenburg Gemeinschaftsschule

Die Rütli-Hauptschule wird zum Vorzeigeprojekt

Schüler der Rütli-Hauptschule Schüler der Rütli-Hauptschule
Schüler musizieren: Seit die Rütli-Hauptschule vor anderthalb Jahren in die Schlagzeilen geriet, hat sich dort vieles geändert
Quelle: pa/dpa
Vor anderthalb Jahren sorgte die Neuköllner Rütli-Hauptschule mit einem Brandbrief für Aufsehen – nun gehört die Schule zu den 16 Bewerbern für das Pilotprojekt Gemeinschaftsschule. Künftig sollen dort die Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur gebracht werden. Und das ist noch längst nicht alles.

Sie gilt als eine der verrufenen Schulen Deutschlands. Nun gehört die Neuköllner Rütli-Hauptschule, die vor anderthalb Jahren mit einem Brandbrief für Aufsehen sorgte, zu den 16 Bewerbern für das Pilotprojekt Gemeinschaftsschule. Künftig sollen an diesem Standort die Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur gebracht werden. Und das ist noch nicht alles. Auf 41.000 Quadratmetern soll ein „Campus Rütli“ entstehen, der Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur Volkshochschule vereint. Den Kern bilden die Hauptschule mit der benachbarten Heinrich-Heine-Realschule und die musikbetonte Franz-Schubert-Grundschule. Allein das gleicht einem kleinen Wunder, denn vor anderthalb Jahren schien ein Zusammengehen der Hauptschule mit der Realschule im selben Gebäude unvorstellbar. Weder Lehrer noch Schüler redeten auch nur miteinander.

Bildung schon von Geburt an

Jetzt soll das Gemeinsame in den Vordergrund treten. „Wir wollen hier ein Zeichen der Hoffnung in einem sozial schwierigen Gebiet setzen“, sagt Schulstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD).

Zu dem Campus gehören zwei Kindertagesstätten, außerdem ein Zentrum für Schwangerschafts- und Säuglingsberatung, eine Berufsberatung, eine Jugendfreizeiteinrichtung und die Musikschule. Auch die Volkshochschule in der die Mütter und Väter unter anderem Deutsch-Kurse belegen können soll hier angesiedelt werden. Auf diese Weise würde Jugendhilfe, Gesundheitsdienst und Schule gebündelt, sagt Schimmang. Die Kinder kämen in einen vorbereiteten Lebensraum, und zwar von Geburt an bis zum Eintritt in das Berufsleben.

Auch das Albert-Schweitzer-Gymnasium an der Karl-Marx-Straße sei an der Kooperation interessiert. Um das Vorhaben umzusetzen, müsste die bereits verkehrsberuhigte Rütlistraße komplett für den Verkehr gesperrt werden. Zudem steht noch die Zustimmung der Bildungsverwaltung aus, die derzeit alle Bewerbungskonzepte prüft.

Lichtenberger Grundschule hat große Pläne

Ähnlich ambitioniert ist das Konzept, mit dem sich die Lichtenberger Hermann-Gmeiner-Grundschule für das Pilotvorhaben Gemeinschaftsschule beworben hat. Neuland betritt die Schulleiterin Uta Schröder mit der beabsichtigten Kooperation mit dem Oberstufenzentrum Max Taut. Die Schule bietet nach der zehnten Klasse Berufausbildungen und das Abitur mit den Schwerpunkten Technik und Wirtschaft.

Das Konzept sieht vor, dass das Oberstufenzentrum bereits in den Grundschulklassen Technik, Handwerk und Arbeitslehre unterrichtet.

Außerdem soll es eine Zusammenarbeit mit dem fusionierten Kant-Forster-Gymnasium geben, und das nicht nur für die Abiturienten. So sollen die Gymnasiallehrer schon für die Kleinen Chemie und Französisch anbieten. Das Forster-Gymnasium bietet bereits jetzt nachmittags berlinweit Hochbegabtengruppen für Fünft- und Sechsklässler an. Dritter Kooperationspartner ist die Kiezspinne, ein Nachbarschaftshaus, das den Schülerclub und Hausaufgabenhilfe an der Grundschule betreut. Für Eltern gibt es eine Erziehungsberatung und die Halbwüchsigen haben im Jugendclub einen Anlaufpunkt.

Die Zusammenarbeit mit den Partnern werde auf jeden Fall weiter verstärkt, auch wenn die Schule nicht in der ersten Bewerbungsphase für die Gemeinschaftsschule den Zuschlag erhält, betont die Schulleiterin. Schon im kommenden Halbjahr soll es das Fach Technik und Handwerk an der Grundschule geben.

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