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Berlin & Brandenburg Jugendgewalt

Feuerprobe für Wachschutz an Rütli-Schule

An der Rütli-Schule im Berliner Stadtteil Wedding sollen künftig Top-Akademiker unterrichten An der Rütli-Schule im Berliner Stadtteil Wedding sollen künftig Top-Akademiker unterrichten
Die Lage hat sich wieder beruhigt: Schüler auf dem Weg zum Unterricht in die Rütli-Schule
Quelle: DDP
Unverhofft sind zwei private Sicherheitsleute zwischen die Fronten zweier streitender Gruppen geraten. Die Auseinandersetzung wegen eines Mädchens drohte zu eskalieren. Gemeinsam mit der Polizei gelang es ihnen, die mehr als 30 Jugendlichen zu beruhigen. Ort des Geschehens: die im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geratene Rütli-Schule.

Die Wachschützer an Neuköllner Schulen haben ihre erste Bewährungsprobe hinter sich. Am Dienstagvormittag sahen sich die beiden Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes unverhofft zwei auf mehr als 30 Jugendliche angewachsenen Gruppen gegenüber, deren Streit zu eskalieren drohte. Gemeinsam mit der Polizei konnten die Wachschützer die Situation relativ schnell beruhigen. Ort des Geschehens: die im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geratene Rütli-Schule.

Wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte, war der Auseinandersetzung bereits ein Zwischenfall am Vortag vorausgegangen. Am Montagvormittag wurde ein 15-Jähriger Schüler an der Rütli-Schule von seiner Ex-Freundin aufgesucht. Das Gespräch der beiden, an der auch eine Bekannte des Mädchens teilnahm, endete in heftigem Streit, in dessen Verlauf der 15-jährige Rütli-Schüler seine Ex-Freundin beschimpfte und beleidigte und zudem auf deren Begleiterin einschlug.


Am Dienstagvormittag erschienen beide Mädchen in Begleitung mehrerer Jugendlicher erneut vor der Rütli-Schule. Dort kam es dann zu einem erneuten heftigem Streit mit dem 15-Jährigen, der ebenfalls mit „Verstärkung“ erschienen war. Die beiden an der Schule postierten Wachschützer schritten sofort ein, konnten aber nicht verhindern, dass die Zahl der streitenden Jugendlichen immer weiter anwuchs. Als die Situation außer Kontrolle zu geraten drohte, alarmierten die Wachschützer die Polizei.

Unterschiedliche Bewertung des Vorfalls

Die Beamten stellten nach ihrem Eintreffen die Personalien mehrerer Beteiligter fest. Danach gingen die Kontrahenten auseinander – die Rütli-Schüler zurück in den Unterricht, auch die schulfremden Jugendlichen zogen von dannen. Einer von ihnen drohte nach Aussagen eines Schülers allerdings dem 15-Jährigen, die Angelegenheit sei für ihn „noch nicht erledigt“.

Der Vorfall vom Dienstag wurde von den Betroffenen und Beteiligten unterschiedlich bewertet. „Wenn wir hier bei dem Vorfall keine Wachschützer gehabt hätten, wären die schulfremden Jugendlichen wie früher auch einfach auf das Gelände gekommen. So konnten sie am Eingang abgefangen werden“, sagte ein Lehrer. Ein beteiligter Polizeibeamter hingegen bemerkte süffisant, wie der Fall zeige, müsse am Ende ja doch die Polizei einschreiten, um die Lage zu beruhigen.

Der Einsatz von Wachschützern zur Eindämmung der Gewalt an Neuköllner Schulen geht auf die Initiative von Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) zurück. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Polizeipräsident Dieter Glietsch sehen hingegen in einer engen Kooperation zwischen Schulen und Polizei das bessere Mittel, um der zunehmenden Gewalt an Schulen Herr zu werden.

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