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Peter Krauskopf Block —

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<strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong><br />

<strong>Block</strong> <strong>—</strong><br />

Mit Texten von Ulrich Bischoff und Julia Franck<br />

Texts by Ulrich Bischoff and Julia Franck


06|07<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong> in the Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden<br />

The current tour through the skylight gallery in the Albertinum, from Caspar<br />

David Friedrich to Gerhard Richter, starts with a prologue. You will find here<br />

an exemplary display of contemporary painting which received important<br />

stimuli through the Academy of Fine Arts in Dresden, especially professors<br />

Ralf Kerbach, Siegfried Klotz and Elke Hopfe. In addition to pictures by<br />

former students such as Eberhard Havekost, Markus Draper, Frank Nitsche,<br />

Martin Mannig and Martin Borowski, the collection profile of the Galerie<br />

Neue Meister is indicated by further works including “Vier Meere” by Helmut<br />

Dirnaichner, “Transgabun” by Florian Thomas, “Wattenmeer bei Dangast”<br />

by Hubertus Giebe<strong>—</strong>a former student of Kettner<strong>—</strong>and “Pavilion with Chinese<br />

Moongates” by Dan Graham. A key picture in the room is the painting “Vereist<br />

(Selbst)” by Ralf Kerbach from the year 1986. It was shown in 1986 together<br />

with pictures by other GDR emigrants in the legendary exhibition “Malstrom”<br />

in the Haus am Waldsee in West Berlin. Standing in front of the work and<br />

looking at the face half covered with a crown of snow, out of the corner of your<br />

eye you can see the adjoining room with the paintings by Caspar David<br />

Friedrich. The Romantic Age and the present engage in the Albertinum in an<br />

intense dialogue with each other. The large-format early painting “Nachtarbeit”<br />

by Neo Rauch, the Leipzig painter and former student of Arno Rink,<br />

leads into the past with its unfulfilled utopia.<br />

On the long wall, heading towards the Romantic artists, hangs a<br />

dissimilar pair of pictures: <strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong>’s “Nr. 89/06” of 2006 and Carl<br />

Blechen’s “Galgenberg mit Gewitterstimmung” from the period around 1835.<br />

(figs. 1 + 2) Casually and almost as a matter of course they both make reference<br />

to the range of the Galerie Neue Meister from 1800 until the present. While<br />

Blechen’s pictorial oil study hangs like a proper picture, protected by glass<br />

and surrounded by a massive gilt frame, the small-format abstract oil painting<br />

by <strong>Krauskopf</strong> is fixed without a frame, naked so to speak, onto the white wall.<br />

As a result the projecting edge of the pastose oil paint gains more meaning;<br />

it is exposed. In Blechen’s work, as sometimes in that of Constable and<br />

Menzel, the light comes from a bright cloud. It is reflected on the ochre-coloured<br />

coastal strip bordered by the dark waters. The brightness penetrates<br />

from top to bottom in the scene, which is dramatically heightened by the<br />

thunderstorm. In <strong>Krauskopf</strong> the light from the white priming breaks through<br />

the few free patches to the surface, covered with shades of dark ochre. The<br />

dominant motif is the nearly black cube sitting in the left half of the picture.<br />

With its spatiality it recalls a building rising on a high bank above a bay which<br />

opens up in the right-hand half of the picture: If we follow this description we<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong> in der Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden<br />

Der aktuelle Rundgang durch die Oberlichtgalerie im Albertinum, von<br />

Caspar David Friedrich bis Gerhard Richter, beginnt mit einem Prolog.<br />

Hier wird exemplarisch die zeitgenössische Malerei vorgestellt, die ganz<br />

wesentliche Impulse von der Hochschule für Bildende Künste Dresden,<br />

vor allem von den Professoren Ralf Kerbach, Siegfried Klotz und Elke<br />

Hopfe, erhalten hat. Neben Bildern von ehemaligen Schülern wie Eberhard<br />

Havekost, Markus Draper, Frank Nitsche, Martin Mannig und Martin<br />

Borowski deutet sich mit weiteren Werken von Helmut Dirnaichner,<br />

„Vier Meere“, und Florian Thomas, „Transgabun“, dem „Wattenmeer bei<br />

Dangast“ von dem ehemaligen Kettner-Schüler Hubertus Giebe und dem<br />

„Pavilion with Chinese Moongates“ von Dan Graham das Sammlungsprofil<br />

der Galerie Neue Meister an. Ein Schlüsselbild für den Saal ist das<br />

Gemälde „Vereist (Selbst)“ von Ralf Kerbach aus dem Jahre 1986. Es war<br />

zusammen mit Bildern anderer DDR-Emigranten 1986 in der legendären<br />

Schau „Malstrom“ im Haus am Waldsee in Westberlin ausgestellt. Steht<br />

man vor diesem Werk und blickt auf das von einer Schneekrone halb ver-<br />

deckte Gesicht, so kann man aus dem Augenwinkel in den direkt anschließenden<br />

Raum mit den Gemälden von Caspar David Friedrich sehen.<br />

Romantik und Gegenwart stehen im Albertinum in einem intensiven<br />

Dialog. Das großformatige frühe Gemälde „Nachtarbeit“ des Leipziger<br />

Malers und ehemaligen Arno Rink-Schülers Neo Rauch führt in die Vergangenheit<br />

mit ihren nicht erfüllten Utopien.<br />

An der Längswand, auf dem Weg zur Romantik, hängt ein ungleiches<br />

Bilderpaar: <strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong>s „Nr. 89/06“ von 2006 und Carl Blechens<br />

„Galgenberg mit Gewitterstimmung“ aus der Zeit um 1835 (Abb. 1 + 2).<br />

Beiläufig und wie selbstverständlich wird damit auf die Sammlungsspanne<br />

der Galerie Neue Meister von 1800 bis zur Gegenwart hingewiesen.<br />

Während die bildmäßige Ölstudie von Blechen hinter Glas geschützt und<br />

von einem massiven Goldrahmen behütet wird, hängt das kleinformatige<br />

abstrakte Ölbild von <strong>Krauskopf</strong> ohne Rahmen, gewissermaßen nackt auf<br />

der weißen Wand. Dadurch erhält der überstehende Rand der pastos<br />

aufgetragenen Ölfarbe eine stärkere Bedeutung, er ist freigestellt. Bei<br />

Blechen, wie auch zuweilen bei Constable und Menzel, kommt das Licht<br />

aus einer hellen Wolke. Es findet seinen Widerschein auf dem ockerfarbigen<br />

Küstenstreifen, der das dunkle Gewässer begrenzt. Die Helligkeit<br />

dringt von oben nach unten in die vom Gewitter dramatisch aufgeladene<br />

Szenerie. Bei <strong>Krauskopf</strong> bricht das Licht von der weißen Untermalung an<br />

den wenigen freigelassenen Partien bis an die von mehr oder weniger<br />

dunklen Ockerfarben bedeckte Oberfläche durch. Dominantes Motiv ist<br />

der in der linken Bildhälfte aufsitzende, fast schwarze Würfel. Mit seiner<br />

Räumlichkeit erinnert er an einen Baukörper, der sich an einem hohen Ufer


28|29 <strong>—</strong> B 220408, Öl/Leinen, 250 cm x 200 cm, 2008


30|31 <strong>—</strong> B 090311, Öl/Leinen, 56 cm x 50 cm, 2011 | B 110311, Öl/Leinen, 70 cm x 63 cm, 2011


40|41 <strong>—</strong> B 160610, Öl/Leinen, 200 cm x 300 cm, 2010


48|49 <strong>—</strong> Landschaft mit abstraktem Gemälde, Öl/Leinen, 70 cm x 63 cm, 2011 | Altes Bild, B 220911, Öl/Leinen, 45 cm x 40 cm, 2011


60|61 <strong>—</strong> Haus, B 260911, Öl/Leinen, 56 cm x 50 cm, 2011


66|67 <strong>—</strong> Verlauf, B 240911, Öl/Leinen, 130 cm x 120 cm, 2011 | Verlauf, B 250911, Öl/Leinen, 130 cm x 120 cm, 2011


72|73 <strong>—</strong> Index


78|79 <strong>—</strong> Biografie Biography<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong>: 1989–1995 Studium der Malerei an der Hochschule für<br />

Grafik und Buchkunst, Leipzig <strong>—</strong> 1995–1997 Meisterschüler bei Prof. Arno<br />

Rink, HGB, Leipzig <strong>—</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong> (geb. 1966) lebt und arbeitet in Berlin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl): 2011 Walter Storms Galerie, München <strong>—</strong><br />

2009 Walter Storms Galerie, München <strong>—</strong> 2008 Forum Kunst Rottweil.<br />

Kunsthalle Lingen. Dogenhaus Galerie, Leipzig <strong>—</strong> 2007 Mies van der Rohe<br />

Haus, Berlin <strong>—</strong> 2006 Büro für Kunst, Dresden. Galerie Christian Roellin,<br />

St. Gallen <strong>—</strong> 2005 Walter Storms Galerie, München. Galerie Natsuka,<br />

Tokyo <strong>—</strong> 2004 Dogenhaus Galerie, Leipzig <strong>—</strong> 2000 Staatliche Galerie Moritzburg,<br />

Halle <strong>—</strong> 1999 Kunstverein Leipzig <strong>—</strong> 1997 Contempo Art Gallery,<br />

Rotterdam<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl): 2011 „Berlin Klondyke“, ODD Gallery,<br />

Klondike Institute of Art, Dawson City, Yukon <strong>—</strong> 2010 „Kunst von der<br />

Romantik bis zur Gegenwart“, Wiedereröffnung des Albertinums Dresden<br />

<strong>—</strong> 2009 „Begegnung Bauhaus. Kurt Schmidt und Künstler der Avantgarde<br />

– von Kandinsky bis Vasarely.“ Kunstsammlung Gera – Orangerie, Gera<br />

<strong>—</strong> 2006 „Global Players“, Ludwig Forum, Aachen. BankArt, Yokohama <strong>—</strong><br />

2004 „Fehlfarben“, Galerie Neue Meister, Dresden <strong>—</strong> 2002 „Wunschbilder“,<br />

Museum der bildenden Künste, Leipzig <strong>—</strong> 2000 „2000“, William Tade<br />

Doughtery Gallery, New York. „Bildwechsel“, Städtisches Museum Zwickau<br />

<strong>—</strong> 1998 „Standort Deutschland“, Museum Schloß Morsbroich, Leverkusen.<br />

„Vitale Module“, Kunsthaus Dresden, Kunstverein Ludwigshafen und<br />

Nationalmuseum Wroclaw<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong>: 1989<strong>—</strong>1995 Studies at Hochschule für Grafik und Buchkunst,<br />

Leipzig <strong>—</strong> 1995<strong>—</strong>1997 Postgraduate studies with Prof. Arno Rink, HGB, Leipzig<br />

<strong>—</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Krauskopf</strong> (born 1966 in Leipzig, Germany) lives and works in Berlin<br />

Selected solo shows: 2011 Walter Storms Galerie, Munich <strong>—</strong> 2009 Walter<br />

Storms Galerie, Munich <strong>—</strong> 2008 Forum Kunst Rottweil. Kunsthalle Lingen.<br />

Dogenhaus Galerie, Leipzig <strong>—</strong> 2007 Mies van der Rohe Haus, Berlin <strong>—</strong> 2006<br />

Büro für Kunst, Dresden. Galerie Christian Roellin, St. Gallen <strong>—</strong> 2005 Walter<br />

Storms Galerie, Munich. Galerie Natsuka, Tokyo <strong>—</strong> 2004 Dogenhaus Galerie,<br />

Leipzig <strong>—</strong> 2000 Staatliche Galerie Moritzburg, Halle <strong>—</strong> 1999 Kunstverein<br />

Leipzig <strong>—</strong> 1997 Contempo Art Gallery, Rotterdam<br />

Selected group shows: 2011 “Berlin Klondyke”, ODD Gallery, Klondike<br />

Institute of Art, Dawson City, Yukon <strong>—</strong> 2010 “Kunst von der Romantik bis zur<br />

Gegenwart”, Reopening of the Albertinum, Dresden <strong>—</strong> 2009 “Begegnung<br />

Bauhaus. Kurt Schmidt und Künstler der Avantgarde – von Kandinsky bis<br />

Vasarely.” Kunstsammlung Gera – Orangerie, Gera <strong>—</strong> 2006 “Global Players”,<br />

Ludwig Forum, Aachen. BankArt, Yokohama <strong>—</strong> 2004 “Fehlfarben”, Galerie<br />

Neue Meister, Dresden <strong>—</strong> 2002 “Wunschbilder”, Museum der bildenden Künste,<br />

Leipzig <strong>—</strong> 2000 “2000”, William Tade Doughtery Gallery, New York. “Bildwechsel”,<br />

Städtisches Museum Zwickau <strong>—</strong> 1998 “Standort Deutschland”, Museum<br />

Schloß Morsbroich, Leverkusen. “Vitale Module”, Kunsthaus Dresden, Kunst-<br />

verein Ludwigshafen and National Museum Wroclaw

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